Freitag, 2. August 2019
Kein Entkommen
Sie betrachtete sich kritisch im Spiegel, wie sie es schon immer getan hatte. Damals hatte sie sich immer eine exotische Figur gewünscht. Der Wunsch war in Erfüllung gegangen: Apfelsinenpo, Ananastaille, Bananenbrüste, Kiwikinn. Sie hätte damals präziser wünschen müssen, dann würde das Ergebnis heute mehr ihren damaligen Vorstellungen entsprechen.
Nun musste sie mit diesem Körper leben oder sich seiner und des eigenen Lebens entledigen, doch sie glaubte noch immer an Überraschungen, Wendungen, Wunder.

Sie steckte schon lange fest im Sumpf der Eintönigkeit und Mittelmäßigkeit, es gab in ihrem Leben keine helle Freude, keinen höheren Genuss, keine uferlose Extase. Wenn sie nicht gerade übersehen wurde, dann bemerkte sie in den Augen ihrer Betrachter bestenfalls Belustigung, im Wesentlichen jedoch Verachtung. Diese Verachtung galt nicht nur ihrem wenig aufregenden Körper, sondern auch ihrer Lebensleistung. Sie machte ihre Arbeit gerade mal so gut, dass man sie nicht rauswerfen konnte, aber niemand hätte ihr auch nur eine Träne nachgeweint. Sie verstand es nicht, ihre Mitmenschen in schwierigen Zeiten zu unterstützen, hatte nichts Interessantes zu berichten und war weder mit messerscharfer Intelligenz noch mit ansteckendem Humor gesegnet – ihre Witze waren nichts als flache, abgedroschene Sprüche, ihre Meinung ein einziger Gemeinplatz. Und doch hielt sie an ihrem Dasein fest wie ein Hungriger an einem Laib Brot. Sie wartete noch immer auf den Anteil, der ihr in diesem Leben zustand.

Dann kam sie eines Tages, die Gelegenheit, die Wegscheide, an der es galt, die richtige Entscheidung zu treffen. Und sie kam unvorbereitet und so plötzlich daher, dass es sie erwischte wie ein Faustschlag.

Ganz zufällig hatte sie mitangehört, wie sie sich vertraulich unterhalten hatten, der fiese Finanzheini und ihr Chef, den sie nach wie vor für einen freundlichen, anständigen Menschen hielt.
„Sind Sie sicher, dass wir das so machen können?“, hatte ihr Chef gefragt.
„Warum nicht?“, hatte der Finanzheini geantwortet. „Uns wird man ja kaum Vorteilsnahme unterstellen, wir schichten nur intern ein bisschen was um. Das geht doch keinen was an, das muss auch keiner wissen.“
„Und wenn die in Mühringen Einsicht in die Sachkonten verlangen?“
„Dann sagen wir, dass das aus buchhalterisch-datenschutztechnischen Gründen nicht möglich ist, weil sie sonst automatisch Einblick in die Sachkonten der anderen Gemeinden hätten und dass sie sich mit den Abschlüssen zufrieden geben müssen. Davon abgesehen, müssen die ja erst einmal darauf kommen und so schnell, wie die immer mit den Sitzungen fertig werden wollen, haben die gar keine Zeit, sich solche Fragen zu stellen. Wir machen das jetzt ein paar Jahre so, bis alle Konten wieder ausgeglichen sind und dann gucken wir uns das noch einmal an und verteilen neu. Das kriegt keiner mit.“

Aber er hatte nicht mit ihr gerechnet. Und sie wusste, wenn sie es dem Kirchmeister von Mühringen steckte, was sie da gehört hatte, würde den beiden der Skandal um die Ohren fliegen. Allerdings würde ihr Chef ebenfalls über die Klinge springen und das passte ihr gar nicht, denn wer konnte schon wissen, wer danach auf seinen Posten käme. Andererseits würde dieser Jemand sich gewiss vor ihr in acht nehmen, mit ihr wäre zu rechnen, sie würde bestimmt nicht mehr übersehen oder belächelt, eher gefürchtet.

Sie hätte mehr Vorsicht walen lassen sollen, leiser von dannen schleichen oder noch besser, sich im Verborgenen halten, bis die beiden Verschwörer verschwunden waren. So hatte der Finanzheini sie bemerkt und sofort verstanden, welches Risiko sie darstellte.

Die Bahn kam überpünktlich und der Lokführer würde sich den Rest seines Lebens dafür hassen, denn eine Minute später hätte sich der tragische Unfall womöglich gar nicht ereignet. Jetzt war eine Frau tot, eine ohne Familie, mit einem traurigen Leben ohne jede Chance, das Ruder noch einmal herumzureißen.

Der Kirchmeister von Mühringen war vielbeschäftigt und der Finanzheini regierte weiter, bis schließlich...

...aber das ist eine andere Geschichte.

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Freitag, 26. Juli 2019
Lebenslang - ein Siebentagegedicht, das täglich wachsen wird
Sie tritt in das Babyzimmer
kurzatmig und mit weichen Knien.
Hat ihr Kind da gerad' geschrien?
Hört nur noch eigenes Gewimmer.

Das Kind ist fort, das Bettchen leer.
„Eine Verwechslung“, meint die Schwester.
„Den gleichen Schreck hatten wir gestern.“
Doch schließlich glaubt sie's selbst nicht mehr.


Es gibt sie doch, die irren Frauen
mit krankem Kinderwunsch und dann
schmieden sie einen perfiden Plan,
machen sich auf, ein Kind zu klauen.

Der Mutter bricht das Herz entwei,
die Schwester beginnt zu verstehen
hier ist was Furchtbares geschehen
sie geht und ruft die Polizei.


Verzweifelt, weiblich, kinderlos,
wo fängt man da mit suchen an?
Wer hat sowas schon mal getan?
Die Suche erscheint uferlos.

Gab es einen Familienstreit?
Die Mutter ist ja selbst ein Kind,
der Vater auch, Großeltern sind
vielleicht zum Äußersten bereit?


Die Suche hat ein Ende,
das Kind, es ist entdeckt.
Es war zwar gut versteckt,
im offenen Gelände.

Doch hat's der Hund gerochen,
der zufällig dort lief
und laut sein Frauchen rief.
Der Schädel war zerbrochen.

Die Mutter denkt ganz weit zurück,
wie sie empfing, was sie geboren,
voll Lust und Neugier, frei von Sorgen,
ihr erstes Mal, das Herz voll Glück.

Im Wald beim Camp war es geschehen,
nicht ungeplant und an Verhütung hatten sie gedacht.
Doch hatte das Kondom sich dann davongemacht.
Und Bruni war dabei und musste Schmiere stehen.


Vom Bruni spricht die Mutter bald zur Polizei.
Die suchen ihn gleich auf, nehmen ihn mit.
Sie setzen ihn vor einen Tisch ins grelle Licht.
„Nun pack mal aus, du Bursche, du warst doch dabei.
Hättest das Mädel gern auch mal für dich gehabt.
Doch nur dein Kumpel kam zum Zug und dann
liefert er den Beweis für das, was er getan.
Da hast du dir in deiner Wut das Balg geschnappt!“



Die Jugendreferentin zittert wie Aspik.
Das fing schon an, als die drei verschwunden waren.
Da hatte sie gehofft, das sei nichts, nur Gebahren,
nur Angebergewäsch vom ersten Fick.

Als dann der Bauch der Minderjährigen so rund, ihr Blick so bang,
begann ihr Hirn ein schlimmes Bild zu malen,
sie wollt' nicht 27 Jahre Alimente zahlen.
Nun muss sie zittern und das wohl ein Leben lang.

ENDE

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Donnerstag, 11. Juli 2019
Was für ein Vertrauen – Kurzkrimi in vier Teilen – 4. Teil
Sie schlug die waz auf, fand die gleichen Spekulationen wie in den Ruhrnachrichten. Sogar die Kirchentagszeitung hatte vorsichtig gemutmaßt, dass hier möglicherweise eine neue Dimension des modenenden Islamismus und Antisemitismus oder aber des Naziterrors entstand. Gestern hatten sie zusätzlich noch Linksradikale im Visier gehabt, Morde an Besuchern des Kirchentages, fanden so ganz durchgeknallte Antiimperialisten, die das Feindbild Kirche pflegten, vielleicht akzeptabel. Aber ein durch Regenbogen-Anstecker deutlich erkennbarer Homosexueller, der gerade auf dem Rückweg einer Veranstaltung der HuK war, das passte in kein Linkes Profil, auch kein noch so durchgeknalltes.
Sie grinste in sich hinein. Die hatten ja sowas von keine Ahnung. Aber es ärgerte sie auch. Fiel denn niemandem auf, auf welchen Abgrund die Gesellschaft zuraste? Wie die Kirche im Begriff war, sich selbst abzuschaffen? Die falschen Propheten machten sich überall breit, insbesondere auf dem Kirchentag. Überall Multikulti und als interreligiöser Dialog deklariertes Anbiedern an Religionsgemeinschaften, die sich ihrerseits alles andere als Toleranz auf die Fahne schrieben. Schwule und Lesben bekamen Gottes Segen in völliger Ignoranz von Levitikus 18,22 und sie bekamen sogar eine Plattform auf dem Kirchentag, um für sich zu werben.
Die erste, die sie sich vorgenknöpft hatte, das war noch zufällig geschehen. Sie hatte in der U-Bahn erklärt, wie sehr sie sich freue, dass sie sich nicht mehr fremdschämen müsse für die Kirchentagslieder absingenden christlichen Imperialisten, die den kirchenfernen Bewohnern der Gastgeber-Stadt ihre Spiritualität aufoktroyierten. Dann hatte sie begeistert von ihrem Kabarett-Abend berichtet. Auch so eine Seuche. Überall auf dem Kirchentag traten Kabarettisten auf, die die Kirche, die Christen und ihre zentrale Veranstaltung verhöhnten und dafür auch noch Beifall ernteten. Da war der Entschluss in ihr gereift, endlich aktiv zu werden und aufzuräumen. Weg mit den Nestbeschmutzern, Irrläufern und inneren Feinden. Sie war der Lästertasche bis in die Unterkunft gefolgt, hatte sich mit dem falschen Mitarbeiterausweis hineingemogelt und gewartet, bis es still wurde. Als die Tante ihr kabarettistisches Bier wegbringen musste, war sie ihr hinterher geschlichen. Ein beherzter Klimmzug über die Toilettentrennwand und schon hatte sie sie überrascht, als sie sich gerade wieder die Hose hochgezogen hatte. Wie gut, dass sie immer ihr klappbares Gemüsemesser dabei hatte, es hatte eine höllisch scharfe Klinge und so ein Schnitt durch die Halsschlagader war schnell erledigt.

Am nächsten Morgen war sie dann gezielt zu der jüdisch-christlich-islamischen Bibelarbeit gegangen und war nach dem gleichen, bewährten Muster vorgegangen.

Bei der HuK war es schwieriger gewesen, viel zu viel Betrieb auf den Toiletten und außerdem wollte sie auch mal einen Mann erwischen. Darum hatte sie sich an die Fersen dieser offensichtlich stockschwulen Regenbogentucke geheftet und war schneller zum Zug gekommen, als sie es erwartet hätte. Der Überraschungsmoment war auf ihrer Seite gewesen, als sie ihm von hinten die Lederschnur ihres Assisi-Kreuzes um den Hals schlang und so lange zuzog, bis er nicht mehr zuckte. Sie war doch überrascht, wieviel Kraft sie in Händen und Armen hatte. Dann hatte sie ihm seinen Schal um den Hals geknotet und ihn damit an der Haltestange aufgehängt. Das war schon deutlich schwieriger gewesen, aber der Kerl hatte keinen Mumm in den Knochen, darum auch nur wenig Muskeln und war erstaunlich leicht gewesen. Zum Glück war niemand zugestiegen und sie hatte die Bahn bei der übernächsten Haltestelle verlassen können, ohne dass jemand den Wagen betreten hatte.

Als nächstes wüde sie sich den Referenten von „Generation Lobpreis“ vornehmen. Diese arroganten Besserwisser, die die endlich wieder aufkeimende Frömmigkeit der jungen Generation mit allen Mitteln zu bekämpfen suchten. Sie stieg aus der Bahn und schlenderte beschwingt über das Messegelände. Als sie die Halle erreicht hatte, griff sie in der linken Jackentasche nach ihrem Mitarbeiterausweis. Da war er nicht. Sie suchte in der rechten Tasche, im Rucksack, in den Hosentaschen. Er war verschwunden und eine eiskalte Erkenntnis überkam sie, als ihr bewusst wurde, bei welcher Gelegenheit er ihr höchstwahrscheinlich aus der Tasche gerutscht war...

ENDE

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Was für ein Vertrauen – Kurzkrimi in vier Teilen – 3. Teil
Gero war noch ganz gefangen von den Eindrücken. „Bibel-Bitches“, das hatte ihm gefallen und wie sie es geschaft hatten, in der fast als homoerotisches Rührstück angelegten Neuauflage der Geschichte von David und Jonathan eine kabarettistische Linie durchzuziehen, die zudem noch treffsicher und punktgenau die aktuellen homophobischen Restposten in der Evangelischen Kirche aufs Korn nahm, das war schon ganz goßes Kino. Darum merkte er auch nicht, dass sich seit dem Ende der Veranstaltung eine Peson an seine Fersen geheftet hatte, die ihn nicht aus den Augen ließ. Nicht einmal, als er beschäftigungslos an der nahezu verlassenen Haltestation auf die nächste U-Bahn wartete.

War ein super Konzert, fand René und fragte Carl nun schon zum dritten Mal: „Ey, Kalle, war doch'n super Konzert, oder etwa nicht?“
Aber Carl antwortete nicht, er war tief versunken im Tequila-Sunrise-Land, denn er hatte nicht nur seine eigene 1-Liter-Thermoskanne weggebechert sondern auch noch mehr als die Hälfte von Janas Cocktail vernichtet, die vertrug ja nichts und hatte schon die Flagge gestrichen, als sie erste Anzeichen eines Schwipses an sich bemerkte. Alle andern waren auch gut drauf, darum würden sie es auch hinbekommen, Carl unbeschadet in die Schule zu schaffen. Falls er sich übergeben musste, tat er das hoffentlich noch bevor sie ihren Schlafraum erreichten und bitte auch außerhalb der U-Bahn.

Gero war erleichtert. Endlich fuhr seine Linie ein, erstaunlich leer, genau wie der Haltepunkt. War ja klar, dass der Veranstaltungsort der HuK – Homosexuelle und Kirche – weit raus an den Stadtrand verlegt worden war, in die Schmuddelecke, damit kein anständiger Jugendlicher sich hier her verirrte. War eben nicht nur Putin, der Toleranz heuchelte und Hass lebte. Aber ihm sollte es recht sein. Konnte er wenigstens noch ein bisschen in Ruhe vor sich hin träumen. Er betrat einen leeren Wagen und setzte sich entspannt gleich auf den erstbesten Platz. Mit dem Rücken zur Tür, damit Zusteigende ihn nicht von seinen Gedanken ablenkten und direkt am Gang, damit kein unangenehmer Mensch sich neben ihn setzte. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben.

Es waren noch fünf Minuten bis zur Abfahrt. Carl lag mittlerweile zusammengerollt wie eine Katze am Boden und rührte sich nicht mehr. Er war zwar kein Hundert-Kilo-Brocken, eher ein dünnes Hemd, aber wenn er da so lag wie ein Mehlsack, würde es ein hartes Brot, ihn in die Bahn zu hiefen. René schüttelte ihn und schrie ihn an. Allmählich packte ihn die Panik. Erst als die Bahn endlich einfuhr, begannen Carls Augenlider zu flattern. Mit vereinten Kräften zogen sie ihn auf die Füße und schoben ihn in den nächsten Wagen. Hier riss Carl plötzlich die Augen auf, genau wie alle anderen. An der obersten Haltestange war ein lebendig grüner Kirchentagsschal befestigt. Am anderen Ende hing ein Mensch mit hervorquellenden Augen und blauer Zunge. Wären sie nicht so betrunken gewesen, hätten sie ihn vielleicht noch losgemacht, doch starr vor Anst, schafften sie es nicht einmal, aus der Bahn zu flüchten. Schreiend und zitternd warteten sie auf die nächste Gelegenheit, die Bahn wieder zu verlassen und dann, wenn sie in Sicherheit waren, die Polizei zu informieren. Carls Mageninhalt drängte nach draußen und dann sah es so aus, als habe der Erhängte der Nachwelt zum Abschied ein säuerlich riechendes Geschenk hinterlassen.

Forsetzung folgt

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Freitag, 5. Juli 2019
Was für ein Vertrauen – Kurzkrimi in vier Teilen – 2. Teil
Eine großartige Bibelarbeit war das gewesen: drei Frauen, drei Religionen und drei Perspektiven auf ein- und diesselbe Geschichte: die Opferung Isaaks – oder Ismaels. So viel Neues hatte sie erfahren: dass aus der jüdischen Sicht die Geschichte viel Raum für Interpretation lässt und man auch mit einer gehörigen Portion Humor und großer Skepsis dem Wahnsinn begegnet, dass ein Vater den eigenen Sohn opfern will, weil er glaubt, Gott habe es ihm aufgetragen, um seinen Gehorsam zu prüfen. Dass die Christen das viel weniger hinterfragen und den Blick auf den Glauben richten, dass Gott trägt, begleitet und das Dilemma selbst löst, auch das Leid in der Welt, von Menschen verursacht, die die Freiheit haben, sich zu entscheiden, auch dafür, Fehler zu begehen.
Dass Muslime so weit gehen, zu behaupten, Gott habe die Welt so erschaffen wie sie ist, mit allem, was dazu gehört, auch Leid und Kriege. Aber er tröstet auch, heilt und rettet. Er ist nicht so, wie wir ihn gern hätten, sondern gewaltig, wild und unberechenbar.
Und was der Jüdin als erstes auffiel, war, dass Sarah, die Mutter Isaaks, oft nicht in den Blick genommen wird, die, nachdem sie von dem geplanten Opfer erfuhr, vor Gram starb. Da blieb etwas schlimm und wurde nicht aufgelöst.
Dass sowohl in der jüdischen als auch in der islamischen Tradition der Sohn bereits erwachsen ist und an der Entscheidung beteiligt wird. Und dass sich laut islamischer Überlieferung vermutlich nicht einmal der Versuch der Opferung tatsächlich ereignet hat, sondern nur ein Traum war.
Hier im Opernhaus gab es sicher ausgezeichnete Toiletten, wo sie sich noch einmal frisch machen konnte, bevor sie die Veranstatung zum Bibliolog aufsuchte. Noch begeisterter war sie, als sie feststellen durfte, dass keine meterlange Schlange vor der Tür stand; bei den meisten hatte sich nach dem letzten Toilettengang vor dem Aufbruch noch nicht so viel in der Blase angesammelt.
Eine Frau wusch sich eben die Hände und nur eine Kabine war besetzt. Sie zog sich hinter eine der Türen zurück, ließ die Hosen herunter und nahm entspannt auf der blitzsauberen Brille Platz. Seltsame Geräusche drangen aus der Kabine nebenan an ihr Ohr. Es kratzte und rumpelte an der Trennwand. Sie war noch damit beschäftigt, sich unendlich zu wundern, da breitete sich ein Schatten über ihr aus und im nächsten Moment stürzte eine gewaltige Körpermasse auf sie herab und begrub sie unter sich. Den Schnitt durch die Kehle wurde sie nicht mehr gewahr, denn kurz zuvor war ihr Genick gebrochen...

FORTSETZUNG FOLGT

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