Donnerstag, 7. Mai 2020
Aktenzeichen XY – in eigener Sache, kein Kurzkrimi
Gestern bin ich seit Jahrzehnten mal wieder zufällig bei der Traditionssendung Aktenzeichen XY ungelöst hängenblieben und war außer mir. Hier werden nach wie vor mehrere „Ismen“ bedient, als lebten wir noch in den Siebzigern:
Voyarismus
Sexismus
Rassismus
Von der Förderung des Denunziantums einmal ganz zu schweigen.
Berichte die auf widerwärtigste Weise Voyarismus und Sexismus vereinigten, waren z.B. die Spielszene, in der es um den Überfall auf eine junge Frau in Frankfurt ging. Wie in den Siebzigern wurden die vor Geilheit sabbernden, anständigen Bürger mit allem versorgt, was das Herz begehrt: Eine leichtsinnige, junge Frau, die spät abends noch allein einen Club (früher hieß das Discothek) aufsucht, sich lebenslustig und aufgebrezelt amüsiert und auf dem Heimweg verfolgt, brutal niedergeschlagen und beinahe vergewaltigt wird. Alles, was das Potential hat, als Masturbationsvorlage zu funktionieren, wird gezeigt: Die Brutalität des Täters, die Todesangst des Opfers, das Nesteln an der Kleidung, um endlich loslegen zu können. Natürlich ein Südländer, der kein Deutsch sprach.
Bei den Ermittlungen in einem brutalen Einbruchsfall suchte man nach einem Mann, der bei der Tat eine Kapuze trug, dessen Gesicht von dunklem Teint und vernarbt war. In der Spielszene rief jemand bei der Polizeidienststelle an und glaubte aufgrund des Phantombildes jemanden erkannt zu haben – mit weißblonden Haaren. Die Polizistin bedankte sich höflich, legte auf und sagte: „Weißblonde Haare. Wieder nichts.“
Als könnten dunkelhäuttige Männer sich nicht die Haare blondieren oder Hellhäutige sich einen dunklen Gesichtsteint schminken.
In der gesamten Sendung wurden fast ausschließlich Migranten gesucht – von einem Fall mit schwerer Körperverletzung durch Silvesterraketen einmal abgesehen.
Sind die deutschen Verbrecher so blöd, das sie sich im Gegensatz zu den Arabern und Südeuropäern alle erwischen lassen?
Migranten stellen nicht die Mehrheit der Gewaltverbrecher in unserer Gesellschaft, näheres dazu hier:
https://www.focus.de/panorama/welt/tid-32857/serie-gefaengnis-i-warum-wir-fuer-kriminelle-migranten-verantwortlich-sind-die-wahrheit-ueber-die-kriminalstatistik_aid_1068225.html
oder hier:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/fall-susanna-f-was-die-statistik-sagt-1.4007771
Ich würde den Machern der Sendung keine bewusste gesellschaftliche Brandstiftung unterstellen und wenn tatsächlich zufällig einmal überwiegend Migranten den Ermittlern durch die Lappen gegangen sind, dann ist das vielleicht so. Ich sehe das auch nicht jeden Monat, aber der Eindruck war veheerend.

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