Samstag, 12. Januar 2019
Kleine Biester - Kurzkrimi
c. fabry, 15:27h
Es tat immer noch weh, ein bisschen. Aber das Doppeltsehen war verschwunden und es war ja nicht einmal eine Woche vergangen, seit dem. Eigentlich tat es auch nur weh, wenn man an die Wunde fasste, musste ja genäht werden, da hatten die Kameraden ziemlich übertrieben. Aber die Rechnung war aufgegangen. Niemand behauptete in der Öffentlichkeit, es seien nicht die elenden Zecken gewesen. Nur dass Hinrich den Quatsch mit dem Kantholz oben drauf gesetzt hatte, war wirklich dumm gewesen, er hätte sich den Film vorher einmal richtig ansehen müssen, dann wäre ihm klar gewesen, dass diese Behauptung in der Luft zerrissen würde. Sah man ja auch an den Verletzungen, dass hier nur Schläge, Tritte und Hautkontakt zum Straßenpflaster die Ursachen gewesen waren. Aber immerhin lag er nicht mehr in diesem miefigen Krankenhaus, wo versiffte und verkeimte Ärzte und Pfleger aus Pusemuckel einen womöglich kranker machten als man schon war. Zumindest hatte der Einsatz sich gelohnt. In der öffentlichen Meinung waren die Soll- und die Haben-Seiten wieder ausgeglichen. Und selbst wenn der eine oder andere spitzfindige Ermittler mit Linksdrall ihnen drauf käme: beweisen könnte er das nie und nimmer. Nächste Woche wäre alles verheilt und er würde endlich wieder durchstarten.
Das Blutgerinnsel hatten die Ärzte übersehen. Passierte praktisch nie, aber da hatte wohl einer gehofft, dass die kleine Ansammlung von Thrombozyten erledigen würde, was die Angreifer vermieden hatten. Klappte nicht ganz. Er überlebte es, aber er hätte es vorgezogen, in Walhalla einzuziehen.
Das Blutgerinnsel hatten die Ärzte übersehen. Passierte praktisch nie, aber da hatte wohl einer gehofft, dass die kleine Ansammlung von Thrombozyten erledigen würde, was die Angreifer vermieden hatten. Klappte nicht ganz. Er überlebte es, aber er hätte es vorgezogen, in Walhalla einzuziehen.
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