Samstag, 24. Dezember 2016
Obstbaumverein VI - Schluss des Improvisationskrimis
c. fabry, 00:48h
Im Vordergrund stand völlig unverfänglich die Pfarrerin mit einem Glas Wasser oder Limo, aber im Hintergrund spielte Rüdiger mit einem Jojo, ein Jojo in den Farben des Regenbogens. Sie bat die Pfarrerin um eine Lupe. Das Spielzeug sah exakt genauso aus wie das, was Lilith gestern Abend fest in ihrer kleinen Hand gehalten hatte. Natürlich konnte das ein Zufall sein, sicher gab es nicht nur ein Jojo in dieser Art auf der ganzen Welt, aber vielleicht hatte Rüdiger etwas mit der Entführung zu tun, wenn sie sich auch nicht vorstellen konnte, warum.
Wenig später klingelte ihr Mobiltelefon. Es war der leitende Ermittler der Polizei: „Frau Ordelheide, wir haben die Frau mit dem Husky ausfindig gemacht, sie wird soeben vernommen. Sie behauptet, sie habe nur einem Bekannten einen Gefallen getan und sei sich gar nicht bewusst gewesen, dass es sich um eine Entführung handele. Der Bekannte hatte erklärt, er wolle Ihnen eine Überraschung bereiten und zu gegebener Zeit IhreTochter unvermutet auftauchen lassen. Sie sollte das Kind überreden, sie zu begleiten und Ihre Tochter dann so lange beschäftigen, bis er sie informiere, wo sie das Kind hinbringen solle und genau das habe sie getan. Jetzt vermutet sie, ihr Bekannter habe Sie vielleicht damit beeindrucken wollen, dass er die Entführung Ihrer Tochter aufklärt und Ihr Kind rettet.“
„Etwa so wie ein Feuerwehrmann, der einen Brand legt, damit er etwas zu löschen hat?“, fragte Griseldis verstört.
„Ja, damit könnte man es durchaus vergleichen.“, antwortete der Ermittler. „Unser Problem ist, dass die Täterin aus falsch verstandenem Ehrgefühl ihren Auftraggeber nicht. preisgeben will. Vielleicht denkt sie sich das auch alles nur aus. Haben Sie denn eine Idee, um welchen Bekannten es sich handeln könnte?“
„Natürlich.“, antwortete Griseldis. „Sie etwa nicht?“
„Ich verstehe nicht ganz.“, entgegenete der Beamte.
„Ihr Kollege, der gestern bei mir war.“, erklärte Griseldis, „reagierte nicht gerade begeistert auf die Anwesenheit von Rüdiger Nolting, einem Ihrer ehemaligen Mitarbeiter. Ich habe mich gefragt warum, aber natürlich war ich in erster Linie mit der unmittelbaren Sorge um meine Tochter beschäftigt. Herr Nolting drängte mir ununterbrochen ungebeten seine Hilfe auf und hat mich später, als die Kinder im Bett waren, bedrängt, mit näher kommen zu dürfen. Als ich ihn zurückgewiesen habe, hat er äußerst verschnupft reagiert und Konsequenzen angekündigt. Heute Vormittag haben mehrere Mitglieder seines Vereins mich im Büro aufgesucht und sich auffälllig kühl mir gegenüber verhalten. Er rächt sich dafür, dass seine Rechnung nicht aufgegangen ist.“
„Aber ich bitte Sie, gute Frau, dass sind doch Räuberpistolen.“
„Und weinn ich Beweise habe?“
„Was für Beweise?“
„Ein Jojo, ein Foto und sicher finden Sie in Herrn Noltings Wohnung Hinweise auf eine Bekanntschaft mit der Frau, die meine Tochter entführt hat, wenn nicht sogar irgendwelche Aufzeichnungen.“
„Wir werden der Sache nachgehen, aber versprechen kann ich Ihnen nichts.“
„Das müssen Sie auch nicht.“, antwortete Griseldis und beendete das Gespräch. Dann sagte sie. „Es reicht ja auch, wenn ich verspreche, dass er dafür zur Rechenschaft gezogen wird. Und wenn die Polizei ihm auch nichts nachweisen kann, es gibt noch ein paar Leute in diesem vermaledeiten Haufen, zu denen ich einen besseren Draht habe als Rüdiger Nolting und die übernehmen dann, dass er eine Dauerpackung bekommt. Der wird keine Freude mehr haben.“
„Von welchem vermaledeiten Haufen sprichst du, Griseldis?“, fragte die Pfarrerin.
„Von Rüdigers Haufen.“, antwortete Griseldis. „Vom Obstbaumverein.“
Wenig später klingelte ihr Mobiltelefon. Es war der leitende Ermittler der Polizei: „Frau Ordelheide, wir haben die Frau mit dem Husky ausfindig gemacht, sie wird soeben vernommen. Sie behauptet, sie habe nur einem Bekannten einen Gefallen getan und sei sich gar nicht bewusst gewesen, dass es sich um eine Entführung handele. Der Bekannte hatte erklärt, er wolle Ihnen eine Überraschung bereiten und zu gegebener Zeit IhreTochter unvermutet auftauchen lassen. Sie sollte das Kind überreden, sie zu begleiten und Ihre Tochter dann so lange beschäftigen, bis er sie informiere, wo sie das Kind hinbringen solle und genau das habe sie getan. Jetzt vermutet sie, ihr Bekannter habe Sie vielleicht damit beeindrucken wollen, dass er die Entführung Ihrer Tochter aufklärt und Ihr Kind rettet.“
„Etwa so wie ein Feuerwehrmann, der einen Brand legt, damit er etwas zu löschen hat?“, fragte Griseldis verstört.
„Ja, damit könnte man es durchaus vergleichen.“, antwortete der Ermittler. „Unser Problem ist, dass die Täterin aus falsch verstandenem Ehrgefühl ihren Auftraggeber nicht. preisgeben will. Vielleicht denkt sie sich das auch alles nur aus. Haben Sie denn eine Idee, um welchen Bekannten es sich handeln könnte?“
„Natürlich.“, antwortete Griseldis. „Sie etwa nicht?“
„Ich verstehe nicht ganz.“, entgegenete der Beamte.
„Ihr Kollege, der gestern bei mir war.“, erklärte Griseldis, „reagierte nicht gerade begeistert auf die Anwesenheit von Rüdiger Nolting, einem Ihrer ehemaligen Mitarbeiter. Ich habe mich gefragt warum, aber natürlich war ich in erster Linie mit der unmittelbaren Sorge um meine Tochter beschäftigt. Herr Nolting drängte mir ununterbrochen ungebeten seine Hilfe auf und hat mich später, als die Kinder im Bett waren, bedrängt, mit näher kommen zu dürfen. Als ich ihn zurückgewiesen habe, hat er äußerst verschnupft reagiert und Konsequenzen angekündigt. Heute Vormittag haben mehrere Mitglieder seines Vereins mich im Büro aufgesucht und sich auffälllig kühl mir gegenüber verhalten. Er rächt sich dafür, dass seine Rechnung nicht aufgegangen ist.“
„Aber ich bitte Sie, gute Frau, dass sind doch Räuberpistolen.“
„Und weinn ich Beweise habe?“
„Was für Beweise?“
„Ein Jojo, ein Foto und sicher finden Sie in Herrn Noltings Wohnung Hinweise auf eine Bekanntschaft mit der Frau, die meine Tochter entführt hat, wenn nicht sogar irgendwelche Aufzeichnungen.“
„Wir werden der Sache nachgehen, aber versprechen kann ich Ihnen nichts.“
„Das müssen Sie auch nicht.“, antwortete Griseldis und beendete das Gespräch. Dann sagte sie. „Es reicht ja auch, wenn ich verspreche, dass er dafür zur Rechenschaft gezogen wird. Und wenn die Polizei ihm auch nichts nachweisen kann, es gibt noch ein paar Leute in diesem vermaledeiten Haufen, zu denen ich einen besseren Draht habe als Rüdiger Nolting und die übernehmen dann, dass er eine Dauerpackung bekommt. Der wird keine Freude mehr haben.“
„Von welchem vermaledeiten Haufen sprichst du, Griseldis?“, fragte die Pfarrerin.
„Von Rüdigers Haufen.“, antwortete Griseldis. „Vom Obstbaumverein.“
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aus-sicht-einer-frau,
Samstag, 24. Dezember 2016, 09:35
Ich musste jetzt die letzten Beiträge nachlesen, da ich bis über beide Ohren in der Arbeit steckte und somit offline war... Hier ist wie immer sehr spannend!
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noname999995,
Samstag, 24. Dezember 2016, 11:46
Ein vortrefflich gegluecktes Ende, frohe Weihnachten.
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c. fabry,
Samstag, 24. Dezember 2016, 14:02
Hallo aus Sicht einer Frau
Vielen Dank für das Kompliment und nochmals die Frage, ob ich Ihren Beitrag zu dem Krimi "Pastorenliebchen" in einem E-book mit veröffentlichen darf, natürlich würde ich angeben, dass er von der Bloggerin "Aus-Sicht-einer-Frau" stammt. Frohe Weihnachten!
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c. fabry,
Samstag, 24. Dezember 2016, 14:02
Hallo No Name!
Ihnen auch gesegnete Weihnachten!
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birgitdiestarke,
Sonntag, 25. Dezember 2016, 00:11
Ich kam leider auch nicht zum Lesen die letzten zwei Tage, hauptsächlich weil ich "Rache für Dina" gelesen habe. Ich bin jetzt bei Kapitel 53. Ich will jetzt endlich wissen, wer der Mörder ist!!!! ;o)
Ich fand diese letzte Geschichte auch sehr spannend.
Ich fand diese letzte Geschichte auch sehr spannend.
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birgitdiestarke,
Sonntag, 25. Dezember 2016, 16:48
Ich bin durch mit Dina
Fand ich sehr spannend, besonders weil ja eigentlich alle ein Motiv hatten und daher das Ende ziemlich offen war. (Keine Angst, ich verrate nichts.) Spannung bis zum letzten Moment.
Was deine Bekannte mit "Insider" meinte, weiss ich nicht so richtig. Alle Geschichten, die in ein bestimmtes Szenario gesetzt werden, das man nicht kennt, kann einem ja dann wie "Insider" vorkommen. Ich finde diese Geschichten aus der Protestanten-Kirche sehr interessant. Ich bin selber Protestant, aber trotz meiner merkwürdigen Erfahrungen in unserer Gemeinde nicht richtig darüber im Bilde, was da hinter den Kulissen so alles abläuft.
Ich habe auch schon ein Buch über die Findung eines Landweges nach Alaska gelesen. Als der Goldrausch damals im Gange war, gab es nämlich keinen, man kam nur per Schiff hin. Was ich damit sagen wollte, das war dann ganz bestimmt auch eine Insider-Geschichte, aber sehr spannend.
Was deine Bekannte mit "Insider" meinte, weiss ich nicht so richtig. Alle Geschichten, die in ein bestimmtes Szenario gesetzt werden, das man nicht kennt, kann einem ja dann wie "Insider" vorkommen. Ich finde diese Geschichten aus der Protestanten-Kirche sehr interessant. Ich bin selber Protestant, aber trotz meiner merkwürdigen Erfahrungen in unserer Gemeinde nicht richtig darüber im Bilde, was da hinter den Kulissen so alles abläuft.
Ich habe auch schon ein Buch über die Findung eines Landweges nach Alaska gelesen. Als der Goldrausch damals im Gange war, gab es nämlich keinen, man kam nur per Schiff hin. Was ich damit sagen wollte, das war dann ganz bestimmt auch eine Insider-Geschichte, aber sehr spannend.
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c. fabry,
Sonntag, 25. Dezember 2016, 23:51
Ganz vielen, lieben Dank, Birgit!
Das ist ja ein richtiger Weihnachtsgruß, über den ich mich sehr frreue. Hoffentlich hast Du auch schöne Feiertage. Bei uns ist es zwar stressig und unruhig, aber auch schön. Meine Familie war heute dran, morgen die meines Mannes und anschlließend legen wir bis Silvester die Füße hoch.
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birgitdiestarke,
Montag, 26. Dezember 2016, 22:17
Mir ging es dreckig die letzten drei Tage, was mit Magen/Darm.
Heute haben wir unseren kleinen Welpen geholt, eine kleine Hündin (Jack Russell Terrier). Die hält uns auf Trab, schläft aber auch noch enorm viel. Nur können wir nicht raus mit ihr, es stürmt ganz entsetzlich, also werden alle Geschäfte drinnen erledigt ... naja, sie wird das schon lernen ...
Mit Familie ist bei uns nicht so richtig. Wir haben am Heiligabend mit Freunden zu Abend gegessen.
Heute haben wir unseren kleinen Welpen geholt, eine kleine Hündin (Jack Russell Terrier). Die hält uns auf Trab, schläft aber auch noch enorm viel. Nur können wir nicht raus mit ihr, es stürmt ganz entsetzlich, also werden alle Geschäfte drinnen erledigt ... naja, sie wird das schon lernen ...
Mit Familie ist bei uns nicht so richtig. Wir haben am Heiligabend mit Freunden zu Abend gegessen.
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c. fabry,
Dienstag, 27. Dezember 2016, 01:11
Dann hoffe ich, dass es dem Verdauungstrakt wieder besser geht und auch das Wetter wieder zum Rausgehen einlädt. Stürmisch ist es hier auch gerade, aber ich will morgen wieder joggen gehen, nach der dreitägigen Fressorgie :-)
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aus-sicht-einer-frau,
Dienstag, 27. Dezember 2016, 20:09
Oh, na klar dürfen Sie! Ich fühle mich sehr geehrt! Mein Beitrag war miniklein :-)
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c. fabry,
Dienstag, 27. Dezember 2016, 21:56
Danke!
sollte Anfang des Jahres erscheinen :-)
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