Sonntag, 18. Dezember 2016
Obstbaumverein II - Fortsetzung des Improvisationskrimis
Bevor Rüdiger dazu kam, zu antworten, klingelte das Telefon und Griseldis nahm dankbar den Hörer ab. „Evangelisch-lutherische Christuskirchengemeinde Hannefort, mein Name ist Griseldis Ordelheide.“, meldete sie sich.
Das Schluchzen eines vertrauten Menschen drang an ihr Ohr. Es war Jonathan. „Mama“, wimmerte er. „Lilith ist weg. Wir waren auf dem Spielplatz und auf einmal war sie weg. Ich kann sie nirgends finden. Ich glaube, irgendwer hat sie mitgenommen.“
Griseldis sank das Herz in die Hose. Sie wurde abwechselnd blass und tiefrot. „Bleib wo du bist Jonathan.“, erwiderte sie. „Ich komme sofort nach Hause.“
Sie legte auf und riss ihren Mantel vom Haken.
„Was ist passiert, Griseldis?“, fragte Rüdiger einerseits voller Anteilnahme, andererseits mit dem Gesichtsausdruck eines Jägers, dem die Beute gerade direkt in die Schusslinie gerät. Er witterte eine Gelegenheit, seinen Wert unter Beweis zu stellen und der jungen Frau näherzukommen.
„Meine kleine Tochter ist verschwunden.“, stieß Griseldis hervor. Ich muss sofort zu meinem Sohn und mich um alles kümmern. Kannst du hier abschließen?“
„Natürlich kann ich das.“, antwortete er und klang plötzlich stocknüchtern. „Als erstes solltest du aber meine ehemaligen Kollegen informieren. „Kleine Kinder machen sich nicht einfach aus dem Staub wie Teenager und je eher die Polizei informiert ist, wann und wo das Kind verschwunden ist, umso größer sind die Chancen, dass der Täter gefasst und das Kind gefunden wird. Was hat dein Sohn denn gesagt?“
„Sie waren auf dem Spielplatz und plötzlich war sie verschwunden. Er hat sie wohl überall gesucht und ist dann nach Hause gelaufen.“
„Am besten, du rufst in der Zentrale an und sagst denen, wo du wohnst und dass du jetzt nach Hause fährst. Du fährst auch nicht selber. Ich fahre dich und stelle Jonathan schon mal die wichtigsten Fragen. Die geben wir dann an meine Kollegen weiter. Hast du dein Mobiltelefon dabei?“
„Ja, sicher.“
„Dann komm, lass uns sofort fahren.“
Griseldis schloss das Gemeindebüro ab und begleitete den Diakonie-Presbyter zu seinem Wagen, einem silbernen BMW, nagelneu und blitzsauber. Normalerweise hätte sich ihr Magen zusammengekrampft, bei der Vorstellung eine solche Penisverlängerung zu besteigen, aber im Augenblick konnte sie nur an ihre Kinder denken. Lilith womöglich in den Fängen eines Perversen und Jonathan starr vor Angst und schlechtem Gewissen allein zu Hause. Sie stieg in den Wagen, Rüdiger diktierte ihr die Nummer und sie gab alle bereits vorhandenen Informationen an die Polizei weiter. Die sicherten ihr zu, sofort eine Streife in die Umgebung zu schicken und außerdem jemanden, der bei ihr zu Hause weitere Informationen sammelte.
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Es gibt überhaupt keine Hinweise auf den Verbleib des Kindes, auch nicht nach einer zermürbenden Nacht.
b) Jemand, der etwas beobachtet hat, meldet sich bei der Polizei.
c) Lilith ist schon wieder aufgetaucht und erzählt eine schier unglaubliche Geschichte.

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Bin ich zu vorwitzig?
Aber seit Einstellen der Geschichte sind immerhin 9 Stunden vergangen ...

Ich bin auch hier für b).

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Du bist nicht zu vorwitzig,
Du bist eine treue Leserin und Kommentatorin, Birgit, vielen Dank dafür.

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Ich finde es sehr interessant und anregend in deinem Blog und finde es schade, dass sich nicht mehr beteiligen. Manchmal denke ich, ob du nicht bei Wordpress.com besser aufgehoben wärest. Da kann man auch gratis einen Blog erstellen.

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