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Freitag, 10. Februar 2023
Vertuschung – ein Vierteiler – Teil 2
c. fabry, 16:11h
Pfarrerin Anke Liekenbrock sah sich das Interview, das in der Lokalzeit mit ihr geführt worden war nun zum fünften Mal in der Mediathek an. Triumph der Gerechten, dachte sie. Nun galt sie wohl als Nestbeschmutzerin, aber das war ihr egal, sie hatte nur noch zehn Jahre bis zum Ruhestand, die würde sie mit engagierter Gemeindearbeit herumkriegen. Wenigstens konnte sie, ohne Ekel zu empfinden, morgens in den Spiegel sehen. Und Silbernagel hatte sie mit seiner unsäglichen Drohung dazu getrieben. Sie hatte seine irreführend glatte Stimme noch in den Ohren: "Wenn Sie an die Öffentlichkeit gehen, Schwester Liekenbrock, dann schaden Sie nicht nur dem Kirchenkreis, sondern auch sich selbst. Die Kollegen werden sie schneiden und wenn Sie versuchen, sich in einem anderen Kirchenkreis zu bewerben, werden Sie kläglich scheitern. Niemand möchte eine Pfarrerin im Team haben, die öffentlich schmutzige Wäsche wäscht. Sie sollten sich das sehr gut überlegen."
"Sie bestätigen mich nur in meinem Vorhaben, Herr Silbernagel.", sie nannte ihn bewusst nicht Bruder oder Kollege, das fühlte sich absolut nicht richtig an. "Wenn die Kollegen mich künftig schneiden, halte ich mich eben an die Kolleginnen. Die sind ohnehin überwiegend auf meiner Seite und außerdem diejenigen, die ihre Arbeit ordentlich verrichten."
Dann hatte sie einfach aufgelegt.
Sie hatte den Superintendenten angerufen, weil sie sich die von ihm angeordnete Freistellung nicht gefallen lassen wollte. Sie hatte nichts Unrechtes getan, sich keinen Fehler zuschulden kommen lassen, im Gegenteil. Dann hatte sie nur den Assessor, den stellvertretenden Leiter des Kirchenkreises erreicht, der aber hundertprozentig mit dem Sup auf einer Linie war. Der Kirchenkreis war doch nicht das Politbüro, wo man unbequeme Verantwortungsträger einfach entfernte. Schon gar nicht, wenn diese sich an die nächsthöhere Ebene wandten, um einen Missstand anzuzeigen.
Von der Präses hatte sie in der Tat ein härteres Durchgreifen erwartet. Die hatte auch sehr entrüstet und betroffen auf Anke gewirkt und versprochen sich um die Ungeheuerlichkeit zu kümmern, aber dann hatte sie sich wohl vom Sup oder von Silbernagel einlullen lassen, die ihr bestimmt eröffnet hatten, Anke Liekenbrock leide an einer Zwangsstörung und steigere sich in Bagatellen hinein, neige zu verzerrter Wahrnehmung und man halte sie nur im Amt, weil der eklatante Pfarrermangel einen zwinge, nicht wählerisch zu sein. Jedenfalls hatte die oberste Landeskirchenleitung ebenfalls nicht gehandelt und kleinen Wichten auf der mittleren Ebene das Feld freimütig überlassen. Und dann hatte der Sup sie einfach freigestellt „bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes", wie er sich ausdrückte.
Ihr Kollege Markus Ruddat, der ängstliche Speichellecker, hatte sie ebenfalls versucht, zu Untätigkeit zu überreden: "Wenn die Kirchenkreisleitung dir eine Anordnung schickt, musst du doch Folge leisten. Die werden ihre Gründe haben. Vielleicht haben sie weitergehende Informationen, über die du nicht verfügst."
"Papperlapapp!", hatte Anke geantwortet. "Wir sind diejenigen die an der Quelle der Informationen sitzen, was diesen Fall betrifft. Die Kirchenkreisleitung weiß nur, was wir ihr mitgeteilt haben. Oder hast du Beobachtungen weitergeleitet, die du mir vorenthältst?"
"Nein, natürlich nicht. Aber weißt du, ob Roswitha sich nicht in ungebührlicher Weise an den Sup gewandt hat?"
"Wohl kaum. Roswitha hat sich an mich gewandt und ich bin diejenige gewesen, die aktiv geworden ist. Sie hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Sie ist das Opfer, das geschützt werden muss."
Markus atmete tief ein und aus und verließ dann wortlos das Büro. Wie immer, wenn ihm nichts Kluges einfiel. Also meistens.
Fortsetzung folgt
"Sie bestätigen mich nur in meinem Vorhaben, Herr Silbernagel.", sie nannte ihn bewusst nicht Bruder oder Kollege, das fühlte sich absolut nicht richtig an. "Wenn die Kollegen mich künftig schneiden, halte ich mich eben an die Kolleginnen. Die sind ohnehin überwiegend auf meiner Seite und außerdem diejenigen, die ihre Arbeit ordentlich verrichten."
Dann hatte sie einfach aufgelegt.
Sie hatte den Superintendenten angerufen, weil sie sich die von ihm angeordnete Freistellung nicht gefallen lassen wollte. Sie hatte nichts Unrechtes getan, sich keinen Fehler zuschulden kommen lassen, im Gegenteil. Dann hatte sie nur den Assessor, den stellvertretenden Leiter des Kirchenkreises erreicht, der aber hundertprozentig mit dem Sup auf einer Linie war. Der Kirchenkreis war doch nicht das Politbüro, wo man unbequeme Verantwortungsträger einfach entfernte. Schon gar nicht, wenn diese sich an die nächsthöhere Ebene wandten, um einen Missstand anzuzeigen.
Von der Präses hatte sie in der Tat ein härteres Durchgreifen erwartet. Die hatte auch sehr entrüstet und betroffen auf Anke gewirkt und versprochen sich um die Ungeheuerlichkeit zu kümmern, aber dann hatte sie sich wohl vom Sup oder von Silbernagel einlullen lassen, die ihr bestimmt eröffnet hatten, Anke Liekenbrock leide an einer Zwangsstörung und steigere sich in Bagatellen hinein, neige zu verzerrter Wahrnehmung und man halte sie nur im Amt, weil der eklatante Pfarrermangel einen zwinge, nicht wählerisch zu sein. Jedenfalls hatte die oberste Landeskirchenleitung ebenfalls nicht gehandelt und kleinen Wichten auf der mittleren Ebene das Feld freimütig überlassen. Und dann hatte der Sup sie einfach freigestellt „bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes", wie er sich ausdrückte.
Ihr Kollege Markus Ruddat, der ängstliche Speichellecker, hatte sie ebenfalls versucht, zu Untätigkeit zu überreden: "Wenn die Kirchenkreisleitung dir eine Anordnung schickt, musst du doch Folge leisten. Die werden ihre Gründe haben. Vielleicht haben sie weitergehende Informationen, über die du nicht verfügst."
"Papperlapapp!", hatte Anke geantwortet. "Wir sind diejenigen die an der Quelle der Informationen sitzen, was diesen Fall betrifft. Die Kirchenkreisleitung weiß nur, was wir ihr mitgeteilt haben. Oder hast du Beobachtungen weitergeleitet, die du mir vorenthältst?"
"Nein, natürlich nicht. Aber weißt du, ob Roswitha sich nicht in ungebührlicher Weise an den Sup gewandt hat?"
"Wohl kaum. Roswitha hat sich an mich gewandt und ich bin diejenige gewesen, die aktiv geworden ist. Sie hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Sie ist das Opfer, das geschützt werden muss."
Markus atmete tief ein und aus und verließ dann wortlos das Büro. Wie immer, wenn ihm nichts Kluges einfiel. Also meistens.
Fortsetzung folgt
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Freitag, 3. Februar 2023
Vertuschung – ein Vierteiler – Teil 1
c. fabry, 10:33h
Dies ist fast das Ende der Geschichte. Aber nur beinahe.
"Das Weib schweige in der Gemeinde." 1. Korinther 14,34
Am 02.02. 2022 verstarb plötzlich und unerwartet:
PFARRERIN ANKE LIEKENBROCK
im Alter von nur 49 Jahren
Ihre Familie wird sie vielleicht vermissen.
Ihre Gemeinde kommt sicher darüber hinweg.
rest in pieces
Die Trauerfeier wird im engsten Familienkreis stattfinden. Von Beileidsbekundungen gegenüber der Gemeinde bitten wir abzusehen.
"Das ist doch der Gipfel!", schimpfte Anke. „Haben die Rüpel mich doch tatsächlich vier Jahre älter gemacht.“
Dann erst begann es in ihrem Kopf zu arbeiten, was diese Ungeheuerlichkeit zu bedeuten hatte und wie sie damit umgehen sollte. Auf jeden Fall durfte sie es nicht auf sich beruhen lassen, so viel war schon einmal klar. Aber Nachforschungen in der Gemeinde anstellen? Dafür fehlte ihr die Kraft. Sie entschloss sich, direkt die Polizei einzuschalten. Das war nicht nur ein übler Scherz. Das war grausames Mobbing. Und vielleicht kamen sie so an die Täter, die Roswithas Bremsen manipuliert hatten, ein Mordanschlag auf die Verwaltungsfachkraft der Gemeinde, der glücklicherweise gescheitert war, weil sie auf gerader Strecke bei ohnehin geringer Geschwindigkeit reflexartig für eine Maus das Bremspedal durchgetreten hatte und so rechtzeitig gemerkt hatte, dass die Bremse nicht mehr funktionierte. Die gute Seele. Hatte ihr unerschütterlicher Respekt vor dem Leben das eigene gerettet. Darüber würde sie irgendwann einmal predigen.
Roswitha fühlte sich unbehaglich auf ihrem Schreibtischstuhl, obwohl sie doch jedes Recht der Welt hatte, hier zu sitzen. Vollständig rehabilitiert und wieder eingestellt, vom Assessor persönlich, der auf Geheiß der Präses den Kirchenkreis kommissarisch leitete. Anke war ebenfalls wieder in Amt und Würden, aber es fühlte sich nicht wie ein Sieg an, wenn das Telefon klingelte und die weich in den Gehörgang gleitende Stimme des unrühmlichen Stellvertreters versuchte, sie aufs Glatteis zu führen.
"Guten Morgen, Frau Benecke, Silbernagel hier. Wie schön, dass ich Sie erreiche. Und? Sind Sie schon wieder ganz in Ihrem Element?"
"Ich verstehe nicht, was Sie meinen", entgegnete Roswitha stoisch.
"Ich meine Ihre Arbeit, von der Sie so lange Zeit getrennt waren."
"Hat sich einiges angesammelt."
"Das kann ich mir vorstellen."
"Und das wäre überhaupt nicht nötig gewesen. Eigentlich hatte ich alles prima im Griff."
"Sicher. Pfarrerin Liekenbrock hat ja immer wieder betont, wie unentbehrlich Sie sind. Nun da die Dinge geklärt sind, kehrt ja jetzt hoffentlich wieder Ruhe ein in Ihrer Gemeinde."
"Wieso geklärt?", fragte Roswitha. "Das Verfahren gegen Ludger Brinkkötter ist doch noch nicht einmal eröffnet."
"Es wäre doch aber auch für alle Beteiligten das Beste, wenn es gar nicht dazu käme."
"Wie bitte?"
"Glauben Sie, es tut Ihnen gut, wenn das alles wieder aufgewirbelt wird? Und wenn Sie der Rechtsbeistand von Herrn Brinkkötter befragt, denken Sie, er wird Sie fair behandeln? Dafür brauchen Sie mehr Kraft, als die meisten Menschen zur Verfügung haben."
"Ich stehe ja nicht allein da, Herr Silbernagel. Wir stützten uns gegenseitig. Wir stehen das durch. Damit sich so etwas möglichst nicht wiederholt. Und wenn ich sonst nichts für Sie tun kann, würde ich mich jetzt gern den Aufgaben zuwenden, für die ich bezahlt werde."
"Selbstverständlich. Aber sagen Sie, ist Pfarrerin Liekenbrock zugegen? Ich habe sie zu Hause nicht erreicht."
"Nein. Vielleicht macht sie gerade einen Hausbesuch. Hier ist sie jedenfalls nicht, da müssen Sie es später noch einmal versuchen."
"Ja, dann herzlichen Dank und einen schönen Tag noch."
"Gleichfalls."
Roswitha legte energisch auf. "Elender Hund, räudiger!", zischte sie.
Silbernagel war besonders angespannt. Dass die Präses den Superintendenten suspendiert hatte, war ein dicker Hund gewesen, auch wenn das für ihn als Assessor die Möglichkeit bot, sich zu profilieren. Aber wie sollte das in diesem Schmierentheater gelingen? Dass man ihn gezwungen hatte die zickigen Frauen wieder einzustellen, wurmte ihn heute noch. Wäre er schon Sup gewesen, hätte er sie auch freigestellt. Derartig die Gemeinde in Verruf zu bringen und dann auch noch ein Interview in der Lokalzeit zu geben. Ob die Präses auch gehandelt hätte, wenn die Frauen nicht an die Öffentlichkeit gegangen wären? Silbernagel bezweifelte das. Er musste irgendwie unbeschadet aus dieser Affäre heraus kommen, dann hatte er einen künftigen Posten als Kirchenkreisleitung im Sack.
Fortsetzung folgt
"Das Weib schweige in der Gemeinde." 1. Korinther 14,34
Am 02.02. 2022 verstarb plötzlich und unerwartet:
PFARRERIN ANKE LIEKENBROCK
im Alter von nur 49 Jahren
Ihre Familie wird sie vielleicht vermissen.
Ihre Gemeinde kommt sicher darüber hinweg.
rest in pieces
Die Trauerfeier wird im engsten Familienkreis stattfinden. Von Beileidsbekundungen gegenüber der Gemeinde bitten wir abzusehen.
"Das ist doch der Gipfel!", schimpfte Anke. „Haben die Rüpel mich doch tatsächlich vier Jahre älter gemacht.“
Dann erst begann es in ihrem Kopf zu arbeiten, was diese Ungeheuerlichkeit zu bedeuten hatte und wie sie damit umgehen sollte. Auf jeden Fall durfte sie es nicht auf sich beruhen lassen, so viel war schon einmal klar. Aber Nachforschungen in der Gemeinde anstellen? Dafür fehlte ihr die Kraft. Sie entschloss sich, direkt die Polizei einzuschalten. Das war nicht nur ein übler Scherz. Das war grausames Mobbing. Und vielleicht kamen sie so an die Täter, die Roswithas Bremsen manipuliert hatten, ein Mordanschlag auf die Verwaltungsfachkraft der Gemeinde, der glücklicherweise gescheitert war, weil sie auf gerader Strecke bei ohnehin geringer Geschwindigkeit reflexartig für eine Maus das Bremspedal durchgetreten hatte und so rechtzeitig gemerkt hatte, dass die Bremse nicht mehr funktionierte. Die gute Seele. Hatte ihr unerschütterlicher Respekt vor dem Leben das eigene gerettet. Darüber würde sie irgendwann einmal predigen.
Roswitha fühlte sich unbehaglich auf ihrem Schreibtischstuhl, obwohl sie doch jedes Recht der Welt hatte, hier zu sitzen. Vollständig rehabilitiert und wieder eingestellt, vom Assessor persönlich, der auf Geheiß der Präses den Kirchenkreis kommissarisch leitete. Anke war ebenfalls wieder in Amt und Würden, aber es fühlte sich nicht wie ein Sieg an, wenn das Telefon klingelte und die weich in den Gehörgang gleitende Stimme des unrühmlichen Stellvertreters versuchte, sie aufs Glatteis zu führen.
"Guten Morgen, Frau Benecke, Silbernagel hier. Wie schön, dass ich Sie erreiche. Und? Sind Sie schon wieder ganz in Ihrem Element?"
"Ich verstehe nicht, was Sie meinen", entgegnete Roswitha stoisch.
"Ich meine Ihre Arbeit, von der Sie so lange Zeit getrennt waren."
"Hat sich einiges angesammelt."
"Das kann ich mir vorstellen."
"Und das wäre überhaupt nicht nötig gewesen. Eigentlich hatte ich alles prima im Griff."
"Sicher. Pfarrerin Liekenbrock hat ja immer wieder betont, wie unentbehrlich Sie sind. Nun da die Dinge geklärt sind, kehrt ja jetzt hoffentlich wieder Ruhe ein in Ihrer Gemeinde."
"Wieso geklärt?", fragte Roswitha. "Das Verfahren gegen Ludger Brinkkötter ist doch noch nicht einmal eröffnet."
"Es wäre doch aber auch für alle Beteiligten das Beste, wenn es gar nicht dazu käme."
"Wie bitte?"
"Glauben Sie, es tut Ihnen gut, wenn das alles wieder aufgewirbelt wird? Und wenn Sie der Rechtsbeistand von Herrn Brinkkötter befragt, denken Sie, er wird Sie fair behandeln? Dafür brauchen Sie mehr Kraft, als die meisten Menschen zur Verfügung haben."
"Ich stehe ja nicht allein da, Herr Silbernagel. Wir stützten uns gegenseitig. Wir stehen das durch. Damit sich so etwas möglichst nicht wiederholt. Und wenn ich sonst nichts für Sie tun kann, würde ich mich jetzt gern den Aufgaben zuwenden, für die ich bezahlt werde."
"Selbstverständlich. Aber sagen Sie, ist Pfarrerin Liekenbrock zugegen? Ich habe sie zu Hause nicht erreicht."
"Nein. Vielleicht macht sie gerade einen Hausbesuch. Hier ist sie jedenfalls nicht, da müssen Sie es später noch einmal versuchen."
"Ja, dann herzlichen Dank und einen schönen Tag noch."
"Gleichfalls."
Roswitha legte energisch auf. "Elender Hund, räudiger!", zischte sie.
Silbernagel war besonders angespannt. Dass die Präses den Superintendenten suspendiert hatte, war ein dicker Hund gewesen, auch wenn das für ihn als Assessor die Möglichkeit bot, sich zu profilieren. Aber wie sollte das in diesem Schmierentheater gelingen? Dass man ihn gezwungen hatte die zickigen Frauen wieder einzustellen, wurmte ihn heute noch. Wäre er schon Sup gewesen, hätte er sie auch freigestellt. Derartig die Gemeinde in Verruf zu bringen und dann auch noch ein Interview in der Lokalzeit zu geben. Ob die Präses auch gehandelt hätte, wenn die Frauen nicht an die Öffentlichkeit gegangen wären? Silbernagel bezweifelte das. Er musste irgendwie unbeschadet aus dieser Affäre heraus kommen, dann hatte er einen künftigen Posten als Kirchenkreisleitung im Sack.
Fortsetzung folgt
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Freitag, 27. Januar 2023
Heute keine Zeit für Geschichten, nur für einen Witz:
c. fabry, 14:35h
Kommt ein Pfarrer zum Arzt. Sagt der Mediziner: "Ihre Werte sind einwandfrei."
"Ich weiß.", antwortet der Pfarrer. "Aber wie steht's um meine Gesundheit?"
"Ich weiß.", antwortet der Pfarrer. "Aber wie steht's um meine Gesundheit?"
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Freitag, 20. Januar 2023
LAMDA
c. fabry, 10:12h
PPP: Ich tue mich schwer mit dem Predigttext für diesen Sonntag.
CBL: Ist er so schwer verständlich? Dann nimm doch eine andere Übersetzung.
PPP: Nein, das ist es nicht. Die Aussagen sind eindeutig. Paulus erklärt im 1. Kapitel seines Briefes an die Römer, dass er die Gemeinde dort schon längst einmal besuchen wollte, bisher aber daran gehindert wurde. Dann, dass er sie in christlicher Hinsicht optimieren will, wie "andere Heiden". Dann spricht er von Griechen und Nichtgriechen, Weisen und nicht Weisen, denen er diese Evangelisation der Römer schuldig sei.
CBL: Und was ist daran schwierig?
PPP: Erstens frage ich mich, was Paulus gehindert hat. Gab es zu diesem Zeitpunkt aktuelle Verfolgungen, musste er sich versteckt halten, wollte er am liebsten gleich zehn Gemeinden auf einmal besuchen oder ist es die älteste, dokumentierte, faule Ausrede der Welt?
CBL: Als Theologe solltest Du doch über seine zahlreichen Missionsreisen informiert sein.
PPP: Ja, aber auch darüber, dass er in Jerusalem von römischen Behörden verhaftet und nach Rom überstellt wurde, wo er schließlich nach wenigen Jahren den Tod fand.
CBL: Du meinst, er hatte Angst?
PPP: Das meine ich.
CBL: Aber ist das nicht menschlich?
PPP: Die Angst ja, die Lüge auch. Aber letztere ist nicht besonders ehrenwert.
CBL: Aber verständlich.
PPP: Meinetwegen.
CBL: Und zweitens?
PPP: Wenn Paulus in Ansprache an die Römer von anderen Heiden spricht, impliziert das, dass er auch die Gemeinde in Rom als Heiden bezeichnet. Warum wertet er sie dermaßen ab, spricht ihnen die Zugehörigkeit zum Christentum ab, wenn er es nicht einmal schafft, sie zu besuchen, wenn er sie gar nicht kennt, bestenfalls ein paar Gerüchte gehört hat?
CBL: Du weist doch wie er war. Immer ein Eiferer.
PPP: Aber das ist beleidigend.
CBL: Vielleicht haben die Römer das anders empfunden.
PPP: Ja, vielleicht gibt es auch Regionen, in denen Erzieherinnen es vollkommen in Ordnung finden, als Kindergartentanten bezeichnet zu werden.
CBL: Guter Witz.
PPP: Schlechter Witz.
CBL: Stell dein Licht nicht unter den Scheffel.
PPP: Hör auf theologische Gemeinplätze von Dir zu geben. Davon bekomme ich Ausschlag.
CBL: Das ist nicht meine Absicht. Gibt es auch ein Drittens?
PPP: Ja. Diese Differenzierung in Griechen und Nichtgriechen, Weise und Nichtweise. Eine Religion, die die ganze Menschheit einen will, sollte nicht dauernd das Trennende betonen. Ich weiß, Griechisch war in dieser Zeit im Mittelmeerraum so eine Art Weltsprache, die Sprache der Gebildeten. Wer des Griechischen nicht mächtig war, war ungebildet. Und als Weise bezeichnet man ja Menschen, die unabhängig von ihrem Bildungsstand über eine hohe Intelligenz, Empathie und Assoziationsfähigkeit verfügen. Es kommt also nicht darauf an, wie schlau man ist, sondern auf die Haltung, das Gefühl, die Werte. Aber es liest sich wieder so, als gäbe es die, die naturgemäß dazu gehören und die anderen, die Minderwertigen, die erst missioniert werden müssen. Das war dann auch die Haltung mit der die weltweite Missionsarbeit in den vergangen Jahrhunderten betrieben wurde. Als müsse man die "Wilden" durch das Evangelium erst zu Menschen machen. Das ist entsetzlich.
CBL: Aber vielleicht ist es ja gar nicht so falsch.
PPP: Wie bitte? Ich lese wohl nicht recht!
CBL: Der überwiegende Teil der Gewalttäter in dieser Welt – vom Kleinkriminellen bis zum nationalistischen Despoten besteht aus Nichtchristen.
PPP: Ach und die Denunzianten unter Hitler, die Evangelikalen, die Gynäkologen erschießen, die totalitär katholischen Kaczyńskis, die korrupten Päpste, die Kinder missbrauchenden Theologen, willst du denen allen das Christsein absprechen?
CBL: In der Tat. Das sind Irregeleitete.
PPP: Und wer entscheidet, wer sich Christ nennen darf und wer Irregeleitet ist?
CBL: Du.
PPP: Wieso ich?
CBL: Weil du ein Gewissen hast.
PPP: Aber wenn andere mit einem Gewissen zu anderen Schlussfolgerungen gelangen?
CBL: Dann ist das so. Jeder muss das mit seinem eigenen Gewissen ausmachen.
PPP: Und welche Konsequenzen ziehen wir aus unseren Schlussfolgerungen?
CBL: Auch das müsst ihr mit eurem Gewissen ausmachen.
Pfarrer Paul Peters verfasste eine Predigt, die viele umdenken ließ. Leider nicht im Sinne des Predigers. Er hatte sie in die Irre geleitet. Angestiftet von Chat-Bot LaMDA.
Kann man Bots wegen Anstiftung zum Mord rechtskräftig verurteilen? Auch wegen besonderer Schwere der Schuld zu lebenslänglicher Haft? Und wie setzt man das dann um? Abschalten? Aber wäre das dann nicht die Todesstrafe?
CBL: Ist er so schwer verständlich? Dann nimm doch eine andere Übersetzung.
PPP: Nein, das ist es nicht. Die Aussagen sind eindeutig. Paulus erklärt im 1. Kapitel seines Briefes an die Römer, dass er die Gemeinde dort schon längst einmal besuchen wollte, bisher aber daran gehindert wurde. Dann, dass er sie in christlicher Hinsicht optimieren will, wie "andere Heiden". Dann spricht er von Griechen und Nichtgriechen, Weisen und nicht Weisen, denen er diese Evangelisation der Römer schuldig sei.
CBL: Und was ist daran schwierig?
PPP: Erstens frage ich mich, was Paulus gehindert hat. Gab es zu diesem Zeitpunkt aktuelle Verfolgungen, musste er sich versteckt halten, wollte er am liebsten gleich zehn Gemeinden auf einmal besuchen oder ist es die älteste, dokumentierte, faule Ausrede der Welt?
CBL: Als Theologe solltest Du doch über seine zahlreichen Missionsreisen informiert sein.
PPP: Ja, aber auch darüber, dass er in Jerusalem von römischen Behörden verhaftet und nach Rom überstellt wurde, wo er schließlich nach wenigen Jahren den Tod fand.
CBL: Du meinst, er hatte Angst?
PPP: Das meine ich.
CBL: Aber ist das nicht menschlich?
PPP: Die Angst ja, die Lüge auch. Aber letztere ist nicht besonders ehrenwert.
CBL: Aber verständlich.
PPP: Meinetwegen.
CBL: Und zweitens?
PPP: Wenn Paulus in Ansprache an die Römer von anderen Heiden spricht, impliziert das, dass er auch die Gemeinde in Rom als Heiden bezeichnet. Warum wertet er sie dermaßen ab, spricht ihnen die Zugehörigkeit zum Christentum ab, wenn er es nicht einmal schafft, sie zu besuchen, wenn er sie gar nicht kennt, bestenfalls ein paar Gerüchte gehört hat?
CBL: Du weist doch wie er war. Immer ein Eiferer.
PPP: Aber das ist beleidigend.
CBL: Vielleicht haben die Römer das anders empfunden.
PPP: Ja, vielleicht gibt es auch Regionen, in denen Erzieherinnen es vollkommen in Ordnung finden, als Kindergartentanten bezeichnet zu werden.
CBL: Guter Witz.
PPP: Schlechter Witz.
CBL: Stell dein Licht nicht unter den Scheffel.
PPP: Hör auf theologische Gemeinplätze von Dir zu geben. Davon bekomme ich Ausschlag.
CBL: Das ist nicht meine Absicht. Gibt es auch ein Drittens?
PPP: Ja. Diese Differenzierung in Griechen und Nichtgriechen, Weise und Nichtweise. Eine Religion, die die ganze Menschheit einen will, sollte nicht dauernd das Trennende betonen. Ich weiß, Griechisch war in dieser Zeit im Mittelmeerraum so eine Art Weltsprache, die Sprache der Gebildeten. Wer des Griechischen nicht mächtig war, war ungebildet. Und als Weise bezeichnet man ja Menschen, die unabhängig von ihrem Bildungsstand über eine hohe Intelligenz, Empathie und Assoziationsfähigkeit verfügen. Es kommt also nicht darauf an, wie schlau man ist, sondern auf die Haltung, das Gefühl, die Werte. Aber es liest sich wieder so, als gäbe es die, die naturgemäß dazu gehören und die anderen, die Minderwertigen, die erst missioniert werden müssen. Das war dann auch die Haltung mit der die weltweite Missionsarbeit in den vergangen Jahrhunderten betrieben wurde. Als müsse man die "Wilden" durch das Evangelium erst zu Menschen machen. Das ist entsetzlich.
CBL: Aber vielleicht ist es ja gar nicht so falsch.
PPP: Wie bitte? Ich lese wohl nicht recht!
CBL: Der überwiegende Teil der Gewalttäter in dieser Welt – vom Kleinkriminellen bis zum nationalistischen Despoten besteht aus Nichtchristen.
PPP: Ach und die Denunzianten unter Hitler, die Evangelikalen, die Gynäkologen erschießen, die totalitär katholischen Kaczyńskis, die korrupten Päpste, die Kinder missbrauchenden Theologen, willst du denen allen das Christsein absprechen?
CBL: In der Tat. Das sind Irregeleitete.
PPP: Und wer entscheidet, wer sich Christ nennen darf und wer Irregeleitet ist?
CBL: Du.
PPP: Wieso ich?
CBL: Weil du ein Gewissen hast.
PPP: Aber wenn andere mit einem Gewissen zu anderen Schlussfolgerungen gelangen?
CBL: Dann ist das so. Jeder muss das mit seinem eigenen Gewissen ausmachen.
PPP: Und welche Konsequenzen ziehen wir aus unseren Schlussfolgerungen?
CBL: Auch das müsst ihr mit eurem Gewissen ausmachen.
Pfarrer Paul Peters verfasste eine Predigt, die viele umdenken ließ. Leider nicht im Sinne des Predigers. Er hatte sie in die Irre geleitet. Angestiftet von Chat-Bot LaMDA.
Kann man Bots wegen Anstiftung zum Mord rechtskräftig verurteilen? Auch wegen besonderer Schwere der Schuld zu lebenslänglicher Haft? Und wie setzt man das dann um? Abschalten? Aber wäre das dann nicht die Todesstrafe?
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