Freitag, 8. März 2019
Epilog im Fegefeuer
„Was führt Sie hier her, junger Mann?“
„Ich hab' es in der Hölle nicht mehr ausgehalten.“
„Nanu. Ich dachte, die Hölle gibt es gar nicht.“
„Doch, natürlich.“
„Und wie sieht es da aus?“
„Ganz normal.“
„Aber was unterscheidet die Hölle dann vom Himmel?“
„Es fühlt sich anders an. Es ist kein Ort, es ist ein Zustand. Im Himmel ist alles leicht, hell und warm. So lange ich lebte, war alles schwer, düster und voller Kälte, ein stetiges Frösteln. In mir waren die Farben einem hochdeckenden Aschgrau gewichen, und meine Mitte fühlte sich an, als würde sie von Säure zerfressen.“
„Wie sind Sie entkommen?“
„Tabletten.“
„Hätte ich vielleicht auch machen sollen.“
„Wie sind Sie denn hier her gelangt?“
„Ich bin gesprungen.“
„Und? Wie war es?“
„Grauenvoll. Ich dachte, es geht schnell, aber die Zeit des Fallens zieht sich schier endlos hin. Man möchte die Reißleine ziehen und alles rückgängig machen, aber es gibt kein Zurück mehr, kein Entrinnen. Da wechseln sich Angst, tiefste Verzweiflung, tonnenschwere Zweifel und inständiges Bedauern blitzlichtartig ab bis dann schließlich die unfassbare Brutalität des Aufschlags das komplexe Gefäß der Seele zertrümmert. Man spürt, wie alles in einem bricht, zerberstet, platzt und zerquetscht wird. Aber dann wurde es gut. Schwamm drüber.“
„Ob die, die Ihre Überreste wegräumen müssen, das wohl auch sagen können?“
„Ich denke, nein. Das wäre ja menschenverachtend.“

„Warum sind Sie gesprungen?“
„Ich wurde gemobbt. Habe es von allen Seiten abgekriegt. Und Sie? Was hat Sie in die Hölle gebracht?“
„Ein Priester.“
„Das ist ja grotesk. Die werden doch extra dafür bezahlt, dass sie einem den Zugang zum Himmel erleichtern. Was hat er Ihnen angetan?“
„Er hat mich benutzt.“
„Sie meinen im biblischen Sinne?“
„Was ist das denn für eine blöde Formulierung? Sie hören sich an wie ein verklemmter Philologe. Er hat mich gefickt, wenn Sie es genau wissen wollen.“
„Wie hat er das angestellt?“
„Was wollen Sie denn jetzt hören?“
„Wie es dazu kam, wie er Sie dazu gebracht hat, es ihn tun zu lassen.“
„Ich will da nicht mehr drüber reden. Es hat mein Leben zerstört, mich einfach nicht mehr losgelassen. Er war der Pater, ich sein Messdiener. Mir fehlten die Worte, um irgendwen über das Ungeheuerlich ins Vertrauen zu ziehen.“
„Aber Kinder werden doch heutzutage extra geschult, damit sie sich wehren können.“
„Ja, heutzutage vielleicht, damals war aber keine Rede davon.“
„Damals?“
„Ist schon eine Weile her. So etwa dreißig Jahre.“

„Und warum haben Sie jetzt erst Schluss gemacht?“
„Weil vor Kurzem alles wieder hochkam. Ich hatte ein Klassentreffen, da kamen Geschichten auf den Tisch, danach bekam ich Alpträume,dann war dieses Thema dauernd in den Medien, ich hatte ständig das Gefühl zu ersticken, hab' es einfach nicht mehr ausgehalten.“
„Ach ja, die Katholen und ihr Zölibat.“
„Wie kommen Sie denn hier hin, wenn Sie nicht katholisch sind?“
„Na hören Sie mal! Von der Evangelischen Kirche haben Sie wohl noch nichts mitbekommen?“
„Doch, schon. Ich hab' nicht nachgedacht. Ich war beruflich nicht mit der Religion befasst, das hat mich nur selten beschäftigt.“
„Was haben Sie denn beruflich gemacht?“
„Ich war Zahntechniker. Und Sie?“
„Jugendreferent.“
„In der Politik?“
„In der Evangelischen Kirche.“
„Haben Sie die Pfarrer beraten?“
„Nein. Ich habe Freizeitprogramm für Kinder und Jugendliche angeboten.“
„Ach so. Batiken, Backen und Beten.“
„Haha. Das war schon etwas anspruchsvoller.“
„Ach, Gipsmasken haben Sie auch gemacht?“
„Ich war neben der Religionspädagogik vor allem im Kulturbereich und in der Erlebnispädagogik aktiv.“
„Wie habe ich mir denn Erlebnispädagogik vorzustellen?“
„Verschiedene, meist sehr intensive Erfahrungen: Kanutouren, Steilwandklettern, Hochseilgarten, Orientierungsläufe, Baumhausbau, Bogenschießen.“
„Und im Kultursektor?“
„Konzerte und Filme.“
„Ach, Dirigent und Regisseur waren Sie auch?“
„Nein, ich habe Bands rangeholt, die den Kids gefallen und manchmal besondere Filme vorgeführt. Am besten waren die Abende, an denen ich die Ehrenamtlichen zu mir nach Hause eingeladen habe. Da wurde der Beamer im Wohnzimmer aufgebaut und gemütlich gekuschelt.“
„Hatten die Eltern da keine Bedenken?“
„Im Leben nicht. War doch Kirche.“
„Und warum wurden Sie gemobbt, wenn Sie den jungen Leuten so viel zu geben hatten?“
„Darüber möchte ich nicht reden, das ist einfach zu schmerzhaft.“
„Für Sie oder für mich?“
Schweigen. -
„Sind Ihre Schützlinge über Nacht geblieben?“
Schweigen. -
„Waren es die bestätigungsdurstigen Mädchen oder die schutzbedürftigen Jungen, die Sie in Ihr Bett geholt haben?“
Schweigen. -
„Und hat Ihre Frau etwas davon mitbekommen oder Ihr Mann oder waren Sie einer von diesen beziehungsunfähigen Sexualprotzen, denen mit fortschreitendem Alter die Beute ausgeht?“
Schweigen. -
„Ich wünschte, es gäbe doch eine ewige Hölle.“

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Freitag, 1. März 2019
Der Hühnerhof des Sämanns
Das Evangelium des heutigen Sonntags ließ das Licht der Erkenntnis in ihr aufleuchten. Sie hätte es lieber aus Joshuas Mund gehört, aber die Zeiten, wo der Pfarrer selbst die Bibeltexte im Gottesdienst las, gehörten der Geschichte an.
Lukas 8, 4-8 und 11-15, sie kannte das Gleichnis vom Sämann und seine Deutung seit ihrer Kindheit, aber so wie heute hatte sie es noch nie gehört. Joshua war der Sämann. Als Pfarrer legte er seine klugen Gedanken in die Herzen seiner Gemeindeglieder und Mitarbeiter und sicher hatte auch seine Familie Anteil daran.

Da war die Saat, die auf den Weg fiel, zertreten oder von Vögeln gefressen wurde. Das waren die, die das Wort hörten, in Anfechtung durch den Teufel fielen und nicht glaubten. So wie Susanne. Susanne arbeitete nur bei der Kirche, weil sie bei jedem anderen Träger gescheitert war und ihre Bewerbungen ins Leere liefen. Sie hatte weder Respekt vor ihren Mitmenschen noch vor dem Evangelium. Und über Joshua machte sie gern abfällige Bemerkungen. Nichts von dem, was er zu geben hatte, ließ sie an sich heran.

Dann war da die Saat, die auf Fels fiel und darum keine Feuchtigkeit aufnehmen konnte, weshalb sie verdorrte. Das waren die, die das Wort zwar hörten und freudig annahmen, denen aber die Wurzeln fehlten, so dass sie schon bald wieder abfielen – so wie Märta, Joshuas Ehefrau.. Zuerst hatte Maria gedacht, ihr verschlossenes Wesen hinge mit ihren finnischen Wurzeln zusammen. Dass sie ihren Mann bei seiner Arbeit in keinster Weise unterstützte, ließ doch erahnen, dass sie seine besondere Gabe nicht wertschätzte. Noch entschuldigte er ihre chronische Abwesenheit mit den exorbitanten Herausforderungen ihrer wissenschaftlichen Forschungstätigkeit. Er würde schon noch merken, dass da bald gar nichts mehr sein würde außer Hausputz, Einkauf, Rechnungen und die Sorge um die gemeinsamen Kinder.

Zum Dritten war da die Saat, die unter die Dornen fiel. Die Samen gingen gleichzeitig mit dem Dornengestrüpp auf und wurden darunter erstickt.
Das waren diejenigen, deren zartes Glaubenspflänzchen unter Sorgen, Reichtum oder Freuden des Lebens erstickte. Und Maria ging sogar noch weiter mit ihrer Deutung. Die waren selbst die Dornen, so wie ihre Kollegin Johanns, die Joshua mit all ihren nichtigen Alltagssorgen bestürmte und darunter erstickte. Aber auch mit dem, was noch viel schlimmer war: mit ihren schamlosen Flirts und all den anderen Kleinigkeiten, mit denen sie Maria auszustechen versuchte. Sie tat so, als seien Johsua und sie die besten Freunde, bereits auf dem Weg zu sehr viel mehr und er war einfach zu höflich, ihr entschieden zu widersprechen. So erstickte sie ihn zusätzlich mit ihrer Übergriffigkeit. Aber wenn Maria ihr die eine oder andere persönliche Frage zu Joshua stellte, heuchelte sie stets absolute Unkenntnis.

Zuletzt war da die Saat, die auf gutes Land fiel und tausendfach Frucht brachte. Das waren die, die das Wort hörten, annahmen, treu dabei blieben und sich auszeichneten durch ein gutes Herz und viel Geduld beim oft langwierigen und anstrengendem Hervorbringen der Früchte. Und so war sie, Maria, stets offen für all die klugen Anregungen, immer bereit, sie in die Tat umzusetzen und dabei gab sie immer ihr Bestes, blieb bei der Sache und hielt durch. Sie übte sich in Geduld, auch wenn Joshua sie geflissentlich übersah oder ihr mitten im Satz das Wort abschnitt, ja sogar wenn er allen anderen mehr Aufmerksamkeit schenkte.

Was Susanne und Märta betraf, da würde ihre Geduld zum Ziel führen. Joshua würde Susannes Arglist durchschauen und von Märtas Gleichgültigkeit schon bald die Nase voll haben.
Aber Johanna war ein Problem. Sie führte sich nicht nur auf wie die erste Jüngerin, sie drohte, den Pfarrer zu vernichten. Zuerst raubte sie ihm Zeit und Kraft und am Ende sorgte sie womöglich noch für einen Skandal, der ihm die Arbeit in seiner Gemeinde verunmöglichte. Maria musste handeln. Und das tat sie. Zum Glück war ihr Vater Apotheker, und seit ihrer Jugend kannte Maria den Cocktail, mit dem eine zeitverzögerte aber schlagartig einsetzende Bewusstseinseintrübung auslösen konnte, so als habe sich jemand sinnlos betrunken. Es war ein Leichtes, ihr den Stoff bei der Dienstbesprechung zum passenden Zeitpunkt in den Kaffee zu träufeln, den Rest erledigte die geschwindigkeitsüberhöhte Erbarmungslosigkeit des Straßenverkehrs. Johanna war langsam verblutet, besser hätte es gar nicht kommen können.

Als Joshua das nächste Mal bei einer Trauerfeier reden musste, verlieh er seiner Fassungslosigkeit darüber Ausdruck, mit welcher Kaltblütigkeit die Täterin das Opfer ermordet hatte. Eine engagierte und kompetente Mitarbeiterin, einfach von einer Irren aus dem Leben gerissen. Dabei war sie erst achtundvierzig Jahre alt gewesen. Garottiert mit einer Violinensaite. Die Gemeinde würde Maria schmerzlich vermissen.

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Freitag, 15. Februar 2019
Zweimal im Leben – mehrteiliger Kurz-Krimi
DIESE GESCHICHTE WIRD TÄGLICH LÄNGER, BIS SIE ZU ENDE ERZÄHLT IST.

Der Fußboden sah ganz verschossen aus, so, als hätte die Sonne das Material zersetzt oder wie eine verputzte Wand nach einem Wasserschaden. Unfassbar. Dabei war das gigantische Krankenhaus gerade mal zehn Jahre alt. Damals hatte er noch in dem alten Klinikum in der Halle gesessen und gezittert, bis man ihm vollends den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Diesmal ging es um ihn selbst und es sah nicht gut aus. Der Groll hatte ihn zerfressen, war in seine Eingeweide eingezogen und hatte sich dort ausgebreitet. Gesund würde er sicher nicht hier herauskommen. Es hieß ja auch Krankenhaus, das Haus, das ihn krank machte, einfach auf der grünen Wiese in den Sand gesetzt dilettierten die unmotivierten Provinzprofis munter weiter vor sich hin, schluderten mit der Hygiene, raunzten die Patienten an und waren permanent überfordert mit allem.

Heiko stieg zufrieden vom Spinner. Da, wo die Funktionskleidung die Haut nicht bedeckte, lief ihm die Suppe nur so herunter. Er war in Topform, genauso fit wie damals vor dem Unfall. Jetzt eine heiße Dusche und dann bei leckerem Kaffee und Früchtemüsli die Zeitung lesen. Das einzige, das seine Laune heute Morgen trübte, war die Tatsache, dass er diesen blendend sonnigen Tag überwiegend im Büro und in Konferenzräumen verbringen würde. Wenigstens wurde es mittlerweile nicht mehr so früh dunkel. Sicher könnte er sich einen Absacker unterm Heizpilz auf der Dachterrasse gönnen und sich einbilden, er sei im Skiurlaub in Sankt Moritz. Das gehörte zu seinen kleinen Tricks, sich im stressigen Alltag kleine Inseln der Erholung zu schaffen: der Sport und die Sorge für gute Atmosphäre. Mit der Aussicht auf den perfekten Feierabend stieg er frisch gestählt und strahlend in seinen Peugot 308 und machte sich auf den Weg.

Dorothea atmete tief durch. Sie musste dringend ihr Konzept überdenken. Ein ganzer Vormittag Onkologie, das überstieg deutlich ihre Kräfte. Sie hatte das so arrangiert, damit sie nicht täglich mit der Endlichkeit des irdischen Daseins konfrontiert war, mit Hoffnungslosigkeit, Wut, Trauer und Angst vor dem Ende. Sie war jetzt schon seit sechs Jahren als Krankenhauspfarrerin tätig, aber es erfüllte sie immer noch mit Entsetzen. Sie hatte gehofft, sich mit der Zeit daran zu gewöhnen, aber das Gegenteil war der Fall, sie entsetzte sich immer noch mehr. Darum musste sie sich ihre Kräfte einteilen. Jetzt gönnte sie sich erst einmal einen wärmenden Ingwer-Tee, der klärte den Geist und dann würde sie die Ansprache für ihre Abendandacht formulieren.

Die Wartezeit erschien ihm endlos. Immerhin war es nicht kalt auf dem Flur und die Sonne kam langsam um die Ecke. Aber stickig war es hier, von nirgendwoher kam frische Luft und er glaubte, die multiresistenten Keime förmlich riechen zu können Die hatten auch Adelheid damals den Rest gegeben. Nur noch ein Haufen Fleisch war sie nach dem Unfall gewesen, künstlich von medizinischen Geräten am Leben erhalten und am Ende hatte nicht einmal das mehr gereicht. Sepsis und schließlich multiples Organversagen.Der Schuldige war auch schwer verletzt worden, aber er hatte es überlebt.
Dann glaubte er, seinen Augen nicht zu trauen: ein Weißkittel schwebte auf einem City-Roller den Flur entlang. Auch so ein Ungeduldiger, dem alles nicht schnell genug gehen konnte, damit er noch mehr Geld scheffeln konnte, um sich haufenweise exklusive Skiurlaube leisten zu können, während der er dann bei seiner forschen Raserei sein Leben riskierte. Das eigene und das der anderen. Und wenn es dann die anderen erwischte und er noch einmal davon gekommen war, fühlte er sich als Sieger.
Plötzlich ertönte ein irritierendes Summen und es wurde merklich dunkler. Die Jalousien vor den Fenstern waren mit Lichtsensoren ausgestattet und schlossen sich bei direkter Sonneneinstrahlung automatisch. An diesem Ort war man wahrhaftig gänzlich angeschnitten vom Leben. Er seufzte und ergab sich in sein Schicksal.

Es ging ganz schnell. Plötzlich hatte er vor lauter Licht gar nichts mehr gesehen und dann hatte es gekracht und der Airbag hatte sich geöffnet. Er schmeckte das metallische Aroma seines eigenen Blutes und vergewisserte sich benommen seines Körpers. Er hatte Schmerzen, aber Schmerzen waren gut, das hieß, dass er lebte und sich spüren konnte. Trotzdem war er hilflos. Das Smartphone lag nicht mehr auf dem Beifahrersitz, vermutlich war es beim Aufprall in den Fußraum geschossen. Verdammt! Wenn die Verhandlung heute abgebrochen wurde oder – noch schlimmer – ohne ihn stattfand, würden womöglich die falschen Weichen gestellt und am Ende ein Beschluss gefasst, der ihm politisch das Genick bräche. Er würde zwar in der freien Wirtschaft unterkommen, aber das Big Business lag ihm nicht und im mittelständischen Segment war einfach nicht genug Geld zu verdienen. Jemand öffnete die Tür, sprach ihn an, alarmierte einen Rettungswagen. Ihm würde bald geholfen.

Dorothea konnte sich einfach nicht konzentrieren, sie bekam die Bilder nicht aus dem Kopf. Vielleicht sollte sie die Umgebung wechseln und sich von der Örtlichkeit der Kapelle inspirieren lassen. Vorher würde sie sich noch ein wenig die Beine vertreten und Lisa das geliehene Buch zurück bringen. Bis zur Urologie waren es ein paar Minuten Fußweg und sie hätte sich niemals zu Doktor Schreibers würdeloser Marotte hinreißen lassen, für die langen Wege einen City-Roller zu benutzen.

Noch immer wurde er nicht aufgerufen. Ob sie ihn vergessen hatten? Er griff achtlos nach einem Faltblatt auf dem Schriften-Tisch, das nicht so sehr nach medizinischer Aufklärung aussah. Die konnte er nicht mehr ertragen, wie sie in ihrer blitzsauberen, fröhlichen Sachlichkeit den Stier bei den Hörnern packten, wo sich alles so anhörte, als sei jede Krankheit eine interessante Herausforderung, der man sich nur mit dem passenden Kunstgriff und angemessenen Maßnahmen stellen müsse. Dies hier war nicht im stahlblau-mintgrün-reinweißen Business-Look, sondern in warmen, ineinanderfließenden Farben gehalten. Er klappte die Broschüre auf und ein vehuschtes Mäuschen lächelte ihm schüchtern entgegen. Ach so, die Krankenhauspfarrerin. Zur ordentlichen Gemeindepfarrerin hatte es wohl nicht gereicht. Nerven, Alkohol oder Eheprobleme, vielleicht sogar alles auf einmal. Wieso hießen die eigentlich immer alle Dorothea? Hatte man mit dem Vornamen keine andere Wahl? Geschenk der Göttin bedeutete er oder auch Gottesgabe. Eine Göttin, mit der er eindeutig keinen Vertrag hatte. Aus den fröhlichen Schönheiten mit Fotomodell-Potential wurden nie Theologinnen. Die wurden Reno-Gehilfinnen, MTAs, Chemie-Laborantinnen, Bäckereifachverkäuferinnen oder Sonnenstudio-Betreuerinnen.Adelheid war Bankangestellte gewesen, auch eine hübsche, aber etwas stiller als die Uschis, Tanjas und Evelyns.
Ein Martinshorn näherte sich. Da kam also jemand in die Notaufnahme. Na toll. Dann würde es wohl noch länger dauern.

Die Wolken zogen vorbei, hin und wieder die kahlen Wipfel winterlicher Bäume. Er fühlte sich wie in einem Traum. Alles war irgendwie absurd und so, als sei er gar nicht davon betroffen. Die Beruhigungsmittel taten ihre Wirkung. Dann – nach einer Unendlichkeit zwischen allen Welten – wurde es wieder handfester: raus aus dem Wagen, Gänge entlang und dann, nachdem etliche Weiß- und Grünkittel um ihn herum gewuselt waren, stand er auf dem Flur vor einer großen Tür, von der er nicht wusste, in was sie ihn einlassen würde.

Das Buch hatte sie auf Lisas Schreibtisch gelegt, vielleicht sollte sie für den Rückweg an die frische Luft gehen. Vor einem der Röntgenräume wartete jemand, der offensichtlich gerade eingeliefert worden war. Er kam ihr seltsam bekannt vor. Ein kribbeln zog ihren Nacken hinauf. Bilder stürzten auf sie ein: massenhaftes Gelächter, ihre Federmappe flog kreuz und quer durch den Klassenraum, abschätzige Blicke bei der Abiturfeier, ein Bild in der Zeitung: Heiko Gärtner zum Oberbürgermeister gewählt, geflissentliches Übersehenwerden beim Jahrgangsstufen-Treffen zum fünfundzwanzigjährigen Abitur-Jubiläum und dann nur noch Pressefotos, Lokalzeit-Berichte, Klatsch und Tratsch. Jetzt musste sie beweisen, dass sie ihrer Rolle gewachsen war; dem Verletzen Mut zusprechen. Alles in ihr sträubte sich, ihn mit einem freundlichen „Hallo Heiko.“ zu begrüßen. Sie würde vorgeben, ihn nicht erkannt zu haben, auch nicht als angehenden Bundespolitiker. So zermatscht und sediert, wie er dalag, würde das jeder verstehen. Sie trat an seine Liege.
„Sie scheint es ja übel erwischt zu haben.“, säuselte sie sanft. „Aber hier sind Sie in guten Händen. Es wird Ihnen sicher bald wieder besser gehen. Wenn Sie in den nächsten Tagen ein Gespräch brauchen, fragen Sie einfach nach der Klinik-Pfarrerin. Aber jetzt lasse ich Sie erst einmal in Ruhe. Gute Besserung.“
Sie eilte fort. Nur schnell ganz weit weg von ihrem einstigen Peiniger. Sie konnte ihm noch immer nicht vergeben und sie hoffte inständig, dass er nicht nach ihr fragen würde.

Kam ihm bekannt vor, die Frau, die da gerade mit dem Verletzten sprach. Irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen. Komisch, dass er sich so eine farblose Erscheinung gemerkt hatte. Vielleicht war es die anregungsarme Umgebung, die seine Sinne schärfte. Die Broschüren hatte er schon alle durchgeblättert. Um sie auch noch gründlich zu lesen, dazu fehlte ihm der Nerv. Doch woher kannte er dieses Frau? Eine Ärztin war sie offenkundig nicht, es sei denn, sie war gerade außer Dienst und darum nicht im weißen Kittel. Sie machte nicht den Eindruck, eine nähere Angehörige des Verletzten zu sein, dafür verhielt sie sich viel zu distanziert. Vielleicht eine entfernte Bekannte oder... oder... die Krankenhauspfarrerin! Ja, genau, er griff noch einmal nach der herausragenden Broschüre in den warmen Farben. Sie war es. Dann sprach sie dem Neuankömmling einfach Mut zu. Komisch. Warum kümmerte sie sich nicht um die in Ungewissheit zitternden oder vor Entsetzen erstarrten, verlorenen Seelen in der Radiologie? Für ihn hatte sie keine aufmunternden Worte, keinen warmen Händedruck. Na ja, das war wohl besser so, sie sah aus, als seien ihre Hände kalt und feucht – und voller Keime.
Es war ja auch angenehmer, denen gut zuzureden, die noch eine Perspektive hatten. Verletzungen von Unfallopfern heilten in der Regel innerhalb weniger Wochen, in schlimmeren Fällen dauerte es ein paar Monate. Krebspatienten oder chronisch Kranke dagegen, das konnte einen schon runterziehen. Er zuckte unwillkürlich zusammen. Wie hatte ihm das passieren können? Adelheid war auch ein Unfallopfer gewesen und auch sie hatte das letzte Stück ihres Lebensweges in Hoffnungslosigkeit verbracht. Wer konnte wissen, was diesem armen Unfallopfer blühte?

Heiko fühlte sich noch immer wie in dichtem Nebel, der alles um ihn herum dämpfte: Licht, Geräusche, Berührungen, Gerüche. Das, was da eben zu ihm gesprochen hatte, das hatte er schon einmal gehört oder gesehen. Es fiel ihm schwer, es einzuordnen, er wusste kaum, wo er sich befand. Ihm war schon klar, dass es einen Unfall gegeben hatte und man ihn ins Krankenhaus gebracht hatte, aber wo genau in der Klinik er sich gerade aufhielt und zu welchem Zweck, erschloss sich ihm nicht und es war ihm auch egal. Hatte er das Wesen damals vor zehn Jahren schon einmal kennengelernt, als er mit zahlreichen Knochenbrüchen, Quetschungen und inneren Blutungen eingeliefert worden war? Oder war es eine Erscheinung? Da war doch eine Frau beteiligt gewesen, die hatte es im Gegensatz zu ihm nicht geschafft. Tat ihm ehrlich leid, aber er konnte es nicht ändern und war damals auch völlig hilflos gewesen, wie er sich den Hinterbliebenen gegenüber hätte verhalten sollen. Er selbst hätte den Verursacher, der den Verlust eines geliebten Menschen zu verantworten hatte, nicht sehen wollen. Das hätte er als Zumutung empfunden. Darum hatte er sich auch nie bei den Hinterbliebenen gemeldet. Er hatte sich der Verhandlung gestellt und bezahlt, was ihm auferlegt worden war. Damit war die Sache für ihn erledigt gewesen, er war genug bestraft worden, das Leben musste weitergehen. Aber dieses säuselnde Wesen, das war aus einer Zeit, die weiter zurück lag, fast wie aus einem früheren Leben. Er dachte an seltsame Dinge: Muskelshirts, Kirschjoghurt mit Bindemittel, lindgrüne Wände unter hohen Decken, Popper, Punks und Ökos, O-Saft mit Blue Curaҫao, Tanted Love, Stefans Scirocco und der Aktenkoffer mit dem Zahlenschloss. Natürlich! Ihren Namen hatte er vergessen, aber sie hatte in der zehnten Klasse immer noch so eine akkurate Grundschul-Federmappe mit Gummischlaufen für jeden einzelnen Stift. Beherzt hatten sie sie durch die Klasse geworfen und so Schweinchen Jagen mit der grauen Maus gespielt. Und was für eine graue Maus sie gewesen war! Immer in Rock und Strickjacke, akkurater Flechtzopf und Make-up-freie Zone. Sie hatten immer gefrotzelt, dass sie sich wohl für Jesus aufsparte und das dürfte ihr leicht gefallen sein, keiner wollte sie auch nur mit den Fingerspitzen berühren. Hoffentlich war sie nicht seine behandelnde Ärztin oder für ihn zuständige Krankenschwester, dann würde er Carina bitten, ihn verlegen zu lassen. Es war ohnehin unerträglich hier – zugig und stickig zugleich. Wie war so etwas möglich?

Nun, wo sie sich in sicherem Abstand befand, konnte Dorothea wieder klar denken. Was wusste sie schon über Heiko Gärtner, was für ein Mensch er heute war, wie es in ihm aussah? Praktisch nichts.Sie würde morgen einmal nach ihm sehen und sich zu erkennen geben. Sie musste ihm verzeihen, das war ihr Christenpflicht. Damals war er ein Heranwachsender gewesen, vermutlich im Inneren zutiefst verunsichert, wollte sich trotz seiner tatsächlichen Ohnmacht stark und mächtig fühlen und musste sich damals mit seinen Freunden zusammenrotten und andere klein machen, jene, bei denen er ein leichtes Spiel hatte. Heute hatte er Macht und Stärke, da hatte er das nicht mehr nötig, aber jetzt brauchte er Hilfe und Zuspruch und sie war die Krankenhaus-Pfarrerin, es war ihre Aufgabe, ihm Trost zu spenden und ein offenes Ohr für seine Sorgen und Nöte zu haben. Sie hatte sich kurz schuldig gewähnt, aber dieses nagende Gefühl besiegt, indem sie Pläne schmiedete, ihr Fehlverhalten aus der Welt zu schaffen. Sie würde stark und barmherzig sein. Aber nicht heute. Heute musste sie Kräfte sammeln.

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Freitag, 8. Februar 2019
Tote zaubern nicht – ein abgeschlossener Kurzkrimi mit Peter Margo
Seit Wochen war es saukalt. Darum freute ich mich auf mein abendliches Ritual, den Abstecher in die bar mit dem besten Whisky der Stadt, aus dem sich leicht auch mal eine Sitzung epischen Ausmaßes entwickelte. Heute war so ein Abend, das hatte ich im Urin. Den ganzen Tag hatte ich im Villenviertel herumgelungert und beim Blick auf den zugefrorenen See war ich in Gedanken in meine Kindheit zurückgekehrt, wo ich auf Schlittschuhen meine Bahnen gezogen hatte, strotzend vor kraft und Bewegungsdrang und so voller Energie wie eine Hundewelpe. Heute fühlte ich mich wie ein betagter Cocker Spaniel, steif in den Gelenken, müde und voller Sehnsucht nach einem prasselnden Kaminfeuer, vor dem ich mich entspannt ausstrecken konnte. Meine zugige Vierzig-Quadratmeter-Bude im Hinterhaus verfügte nur über eine altersschwache Zentralheizung, darum musste ich für ein inneres Feuer sorgen, und ich weiß nicht, ob ich es meinem voraussichtigen Verstand oder meiner Bequemlichkeit verdankte, dass ich den Whisky nicht einfach flaschenweise nach Hause trug, sondern ihn in überschaubaren Portionen in der Bar hinunterkippte.

Nur noch die Rechnung schreiben und eintüten, dann würde ich den wohlverdienten Feierabend antreten. Doch weit gefehlt: Ein zartes Klopfen an der Tür rückten den Islay Scotch in weite Ferne. Vielleicht kam mal wieder ein Engel vorbei, dafür schob ich mein Abendritual gern hinaus, zumal so ein Engel einem ja auch das Herz wärmte.
Ich krächzte: „Ja, Bitte.“
Meine Stimme war reichlich angefressen von der Kälte, dem Schnaps und zu vielen Zigaretten.
Tatsächlich trat ein Engel ein, aber keiner von der Sorte, von der einem heiß wird, sondern so ein unberührbarer, eine Pinguin-Tante, klein, zierlich und ziemlich blass.
„Treten Sie näher, Lady“, sagte ich, „und nehmen Sie Platz! Was kann ich für Sie tun?“
Sie setzte sich zaghaft auf den vorderen Teil des Stuhls und fragte: „Bin ich hier richtig? Sind Sie Peter Margo, der Privatdetektiv?“
„Ja, der bin ich. Wo drückt der Schuh?“
„Es ist so, ich möchte, dass Sie jemanden für mich finden.“
„Das ist mein Job. Wen soll ich denn für Sie suchen?“
„Es handelt sich um meinen Verlobten. Er ist verschwunden.“
Das machte mich stutzig. Nonnen lebten doch zölibatär oder war dies nur eine Verkleidung und ich bekäme gleich eine haarsträubende Geschichte zu hören.
Tatsächlich trug sie einen Verlobungsring, und ich begann zu ahnen, wie haarsträubend die Geschichte war. Sie erinnerte mich an den Auftrag eines engelhaften Wesens, das vor etwa einem Jahr mein Büro aufgesucht hatte. Ich forschte in ihrem Gesicht, aber ich konnte ums Verrecken keine Ähnlichkeit feststellen.
„Hören Sie Lady oder Mutter oder wie auch immer Sie genannt werden wollen...“
„Schwester.“, unterbrach sie mich.
„Wie bitte?“
„Nennen Sie mich Schwester.“
„Ach so. Ja, natürlich. Entschuldigen Sie, aber wie kann es sein, dass Sie als Ordensfrau verlobt sind?“
„Ich bin eine Braut Christi.“
„Und der ist verschwunden, der Christus?“
„Ja, genau.“
„Aber so, wie ich das einschätze, hat er doch schon vor knapp zweitausend Jahren den Abflug gemacht und ist seitdem nicht zurückgekommen. Oder habe ich da was verpasst?“
„Wenn Sie das jüngste Gericht meinen mit der Wiederkunft des Herrn, das hat noch nicht stattgefunden. Aber unser Herr Jesus hat den Jüngern ja unmittelbar vor der Himmelfahrt zugesagt: 'Siehe,ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
„Also im Geiste?“
„Ja, so ähnlich. Aber nicht nur in unserer Vorstellung, sondern tatsächlich. Und diejenigen von uns, die sich ihm verschrieben haben, konnten seine Gegenwart spüren.“
„Permanent?“
„Nein, nicht pausenlos, aber regelmäßig.“
„Und jetzt nicht mehr?“
„Nein. Zum letzten Mal vor etwa einem Jahr. Seitdem herrscht Funkstille.“
„Hören Sie, Schwester, das ist nicht direkt mein Gebiet und auch nicht das der Polizei, die würden Sie auslachen und dann den psychologischen Krisendienst einschalten. Vielleicht beraten Sie sich besser mit Ihrer Äbtissin oder Ihrem Bischof.“
„Das geht nicht.“
„Warum nicht?“
„Ich habe beide in Verdacht, dass sie mit seinem Verschwinden etwas zu tun haben.“

Das klang zwar nach absolutem Irrsinn, aber meine Neugier war stärker: „Das müssen Sie mir näher erklären.“
„Wir legen in unserem Orden viel Wert auf Spiritualität und Gemeinschaft. Wir leben bescheiden und arbeiten hart, aber wir genießen die Gegenwart des Herrn täglich in vollen Zügen und im Überfluss. Doch seit uns der Bischof eine neue Äbtissin zugewiesen hat, ist dieser Reichtum mehr und mehr verloren gegangen. Es reichte plötzlich nicht mehr, emsig seinem Tagewerk nachzugehen; wir mussten Ziele mit ihr vereinbaren, die es zu erreichen galt. Wer es schaffte, wurde in Ruhe gelassen, wer über das Ziel hinausschoss, wurde vor allen gelobt, wer hinter der Erwartung zurückblieb, wurde vor allen getadelt und außerdem durch besonders niedere Arbeiten gedemütigt. Und eh wir uns versahen, wurde aus fröhlicher Arbeit verbissene Hetze und aus Schwestern erbitterte Rivalinnen. Nun fühlen die Stundengebete sich an wie das Herunterleiern zu oft gespielter Schallplatten und wie eine lästige Pflicht, die man hinter sich bringen muss, die einen vom Erreichen der Ziele abhält, also alle Rosen zu schneiden oder ein Stück Leinen zu Ende zu weben. Dabei verlieren wir das eigentliche Ziel aus den Augen, nämlich die Gemeinschaft mit Gott. Und jetzt hat er uns verlassen, weil wir ihn so sträflich vernachlässigt haben.“

Das war kein Auftrag für mich, und ich wollte dem Pinguin auch nicht sein sauer verdientes Geld aus der Tasche ziehen, aber ich wollte ihre Hoffnung nicht zerstören. Um sie zu enttäuschen, sah sie zu zerbrechlich aus.
Ich versuchte, mich in ihre Welt hineinzudenken, dann sagte ich: „Vielleicht ist er ja gar nicht verschwunden, vielleicht ist er nur vor Langeweile eingeschlafen.“
„Wieso vor Langeweile?“
„Na, wenn keine von seinen Bräuten mehr zeit für ihn hat, dann ist ihm vielleicht langweilig und er dämmert ein bisschen vor sich hin, bis wieder was los ist.“
„Aber es ist doch immer etwas los. Auf der ganzen Welt. Es gibt so viel für ihn zu tun.“
„Dann ist er vielleicht vor Erschöpfung eingeschlafen.“
„Aber er schläft nie.“
„Woher wollen Sie das denn wissen? Wenn seine Bräute, die Tag für Tag so vor sich hingearbeitet haben, immer mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, plötzlich den Turbo einlegen, sich nur noch anzicken und bei den exklusiven Verabredungen mit ihm auch die ganze zeit an etwas Anderes denken, ist das vielleicht total anstrengend. Er muss höllisch auf alle aufpassen, dass sie sich in der Hektik nicht verletzen und die ganze zeit vergeblich um ihre Aufmerksamkeit kämpfen. So was schlaucht. Da kann einem schon mal der Kopf aufs Kissen sinken, weil einen die Kräfte verlassen, auch als Heiland. Er war ja schließlich auch nur ein Mensch.
Und jetzt tobt da bei Ihnen ein Sturm und Ihr Boot droht zu versinken und der Meister schläft. Sie müssen ihn nur wecken, dann wird er Ihnen schon helfen.“
„Spielen Sie an auf die Stillung des Sturms?“
„Welche Stillung des Sturms?“
„Auf dem See Genezareth.“
„Kenn' ich nicht.“
„Jesus war erschöpft von den Anstrengungen des Tages, ließ sich von den Jüngern im Boot über den See fahren und schlief fest, als plötzlich ein furchtbarer Sturm aufkam. Als die Jünger ihn weckten, gebot er dem Sturm, zu schweigen und das Meer beruhigte sich.“
„Ach, lassen Sie mich mit diesem Bibel-Gedöns in Ruhe! Oder holen Sie sich da Ihre Ideen, wenn Ihnen das hilft! Ich denke, dass Sie ihn wecken müssen, aber wie Sie das tun, das müssen Sie selbst herausbekommen. Sie kriegen ihn bestimmt wach, selbst wenn er schon tot ist. Wäre ja nicht das erste Mal, dass er wieder aufwacht. Aber wenn Sie wollen, dass der große Magier es für Sie richtet, müssen Sie ihn wach schütteln. Denn Tote zaubern nicht.

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