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Mittwoch, 21. Dezember 2016
Obstbaumverein IV - Fortsetzung des Improvisationskrimis
c. fabry, 00:56h
„Den Jungen haben Sie aber noch nicht befragt?“
„Doch doch, aber fragen Sie ihn ruhig selbst noch einmal, ich kann dann ja meine Erkenntnisse ergänzen.“
Der Beamte war nicht sonderlich zufrieden mit der Situation, denn ihn interessierte, was ein Zeuge bei der ersten Befragung erzählte, wenn die Erinnerung noch frisch und unverstellt war. Sein Exkollege hätte das wissen müssen, aber er hatte wohl ein größeres Interesse daran, die junge Mutter zu beeindrucken, als das verlorene Kind zu retten.
Er stellte Jonathan die gleichen Fragen und hörte ebenfalls die Geschichte vom Klettergerüst, der Ablenkung durch die Frau mit dem Husky und der anschließend unauffindbaren kleinen Schwester. Dann klingelte es erneut an der Haustür. Griseldis rannte zum Summer und riss die Wohnungstür auf. Ein kleiner Schatten betrat den Hausflur und blieb stehen. Die beunruhigte Mutter machte das Licht im Treppenhaus an und erschrak, obwohl sie eigentlich erleichtert hätte sein müssen: Dort stand lebendig und an einem Stück ihre kleine Tochter Lilith, aber Griseldis hatte zu viele Fantasy- und Horrorstreifen gesehen, die nun beim Anblick ihrer auf den zweiten Blick deutlich veränderten Tochter furchtbare Assoziationen in ihr wachriefen. Das Kind war kreidebleich, die Augen starr ins Leere gerichtet, die Haare merkwürdig glatt gebürstet, wo sie eigentlich immer zerwühlt waren und das sonst so strahlende, lebenslustige, quirlige Mädchen stand still und reglos da, als sei es ein Automat. Die Mutter riss sich zusammen und stürzte sich auf ihr Kind. „Lilith!“, rief sie erleichtert, schlang ihre Arme um die Kleine und blickte in die großen, leeren Augen. „Wo bist du gewesen?“
Lilith antwortete nicht.
„Wer hat dir denn so schön die Haare gekämmt? Oder hast du das etwa selbst gemacht?“
Ihre Tochter sah sie schweigend an, als spräche sie eine andere Sprache. Griseldis war vollkommen verzweifelt. Sie schob das Mädchen in die Wohnung, schloss die Tür und zog ihr ganz vorsichtig den Mantel aus. Doch auch der Lieblingskakao, der Bruder und das Kuschelkaninchen konnten die Kleine zu keiner Äußerung hinreißen. Rüdiger Nolting und sein Ex-Kollege beobachteten die Szene betroffen, als der diensthabende Beamte Griseldis schließlich für eine kurze Unterredung vor die Tür bat.
„Frau Ordelheide, ich verstehe, dass sie ihre Tochter jetzt am liebsten erst einmal nicht mehr hergeben möchten, aber erstens müssen wir schnellstens erfahren, was dem Kind zugestoßen ist, um den oder die Täter zu fassen, damit nicht noch mehr passiert und außerdem bin ich überzeugt, dass die Kleine dringend psychologische Hilfe benötigt, damit sie dieses Trauma möglichst schadenfrei verarbeiten kann. Wir haben hervorragende Kontakte und ich würde sie dringend bitten, gleich morgen früh mit der Kleinen ins Präsidium zu kommen. Je länger sie mit der Behandlung warten, umso langwieriger und mühevoller wird die Therapie.“
„In Ordnung.“, antwortete Griseldis wie ferngesteuert. „Ich hoffe, sie kann heute Nacht schlafen. Ich muss einiges organisieren, denn eigentlich müsste ich morgen früh arbeiten, aber ich denke, bei so einem Notfall, hat die Gemeinde sicher Verständnis.“
„Steht der Vater des Kindes nicht zur Verfügung?“
„Nein, der weiß nicht einmal, dass er ein Kind hat.“
„Dann sind Sie also vollkommen allein mit der Situation?“
„Ich habe Freunde.“
„Wie Herrn Nolting?“
„Herr Nolting ist nur ein beruflicher Kontakt, aber sogar der unterstützt mich, wie Sie sehen. Ich schaffe das schon. Das Wichtigste ist, dass Lilith wieder zu Hause ist und sie sieht nicht so aus, als wäre sie verletzt.“
„Wenn Ihnen später doch noch etwas auffallen sollte, bitte ich Sie, uns umgehend zu informieren und nicht bis morgen früh damit zu warten.“
„Muss ich eigentlich zu einer bestimmten Zeit im Präsidium sein oder kann ich warten, bis Lilith ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt hat?“
„Geben Sie ihr so viel Zeit wie sie braucht.“
„Danke.“
Der Beamte verabschiedete sich und ließ Griseldis eine Visitenkarte da.
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Griseldis wäre jetzt gern mit den Kindern allein, aber Rüdiger Nolting geht einfach nicht.
b) Jonathan sieht aus dem Fenster und schreit panisch auf.
c) Beim Zubettbringen entdeckt Griseldis doch körperliche Verletzungen an ihrer Tochter
„Doch doch, aber fragen Sie ihn ruhig selbst noch einmal, ich kann dann ja meine Erkenntnisse ergänzen.“
Der Beamte war nicht sonderlich zufrieden mit der Situation, denn ihn interessierte, was ein Zeuge bei der ersten Befragung erzählte, wenn die Erinnerung noch frisch und unverstellt war. Sein Exkollege hätte das wissen müssen, aber er hatte wohl ein größeres Interesse daran, die junge Mutter zu beeindrucken, als das verlorene Kind zu retten.
Er stellte Jonathan die gleichen Fragen und hörte ebenfalls die Geschichte vom Klettergerüst, der Ablenkung durch die Frau mit dem Husky und der anschließend unauffindbaren kleinen Schwester. Dann klingelte es erneut an der Haustür. Griseldis rannte zum Summer und riss die Wohnungstür auf. Ein kleiner Schatten betrat den Hausflur und blieb stehen. Die beunruhigte Mutter machte das Licht im Treppenhaus an und erschrak, obwohl sie eigentlich erleichtert hätte sein müssen: Dort stand lebendig und an einem Stück ihre kleine Tochter Lilith, aber Griseldis hatte zu viele Fantasy- und Horrorstreifen gesehen, die nun beim Anblick ihrer auf den zweiten Blick deutlich veränderten Tochter furchtbare Assoziationen in ihr wachriefen. Das Kind war kreidebleich, die Augen starr ins Leere gerichtet, die Haare merkwürdig glatt gebürstet, wo sie eigentlich immer zerwühlt waren und das sonst so strahlende, lebenslustige, quirlige Mädchen stand still und reglos da, als sei es ein Automat. Die Mutter riss sich zusammen und stürzte sich auf ihr Kind. „Lilith!“, rief sie erleichtert, schlang ihre Arme um die Kleine und blickte in die großen, leeren Augen. „Wo bist du gewesen?“
Lilith antwortete nicht.
„Wer hat dir denn so schön die Haare gekämmt? Oder hast du das etwa selbst gemacht?“
Ihre Tochter sah sie schweigend an, als spräche sie eine andere Sprache. Griseldis war vollkommen verzweifelt. Sie schob das Mädchen in die Wohnung, schloss die Tür und zog ihr ganz vorsichtig den Mantel aus. Doch auch der Lieblingskakao, der Bruder und das Kuschelkaninchen konnten die Kleine zu keiner Äußerung hinreißen. Rüdiger Nolting und sein Ex-Kollege beobachteten die Szene betroffen, als der diensthabende Beamte Griseldis schließlich für eine kurze Unterredung vor die Tür bat.
„Frau Ordelheide, ich verstehe, dass sie ihre Tochter jetzt am liebsten erst einmal nicht mehr hergeben möchten, aber erstens müssen wir schnellstens erfahren, was dem Kind zugestoßen ist, um den oder die Täter zu fassen, damit nicht noch mehr passiert und außerdem bin ich überzeugt, dass die Kleine dringend psychologische Hilfe benötigt, damit sie dieses Trauma möglichst schadenfrei verarbeiten kann. Wir haben hervorragende Kontakte und ich würde sie dringend bitten, gleich morgen früh mit der Kleinen ins Präsidium zu kommen. Je länger sie mit der Behandlung warten, umso langwieriger und mühevoller wird die Therapie.“
„In Ordnung.“, antwortete Griseldis wie ferngesteuert. „Ich hoffe, sie kann heute Nacht schlafen. Ich muss einiges organisieren, denn eigentlich müsste ich morgen früh arbeiten, aber ich denke, bei so einem Notfall, hat die Gemeinde sicher Verständnis.“
„Steht der Vater des Kindes nicht zur Verfügung?“
„Nein, der weiß nicht einmal, dass er ein Kind hat.“
„Dann sind Sie also vollkommen allein mit der Situation?“
„Ich habe Freunde.“
„Wie Herrn Nolting?“
„Herr Nolting ist nur ein beruflicher Kontakt, aber sogar der unterstützt mich, wie Sie sehen. Ich schaffe das schon. Das Wichtigste ist, dass Lilith wieder zu Hause ist und sie sieht nicht so aus, als wäre sie verletzt.“
„Wenn Ihnen später doch noch etwas auffallen sollte, bitte ich Sie, uns umgehend zu informieren und nicht bis morgen früh damit zu warten.“
„Muss ich eigentlich zu einer bestimmten Zeit im Präsidium sein oder kann ich warten, bis Lilith ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt hat?“
„Geben Sie ihr so viel Zeit wie sie braucht.“
„Danke.“
Der Beamte verabschiedete sich und ließ Griseldis eine Visitenkarte da.
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Griseldis wäre jetzt gern mit den Kindern allein, aber Rüdiger Nolting geht einfach nicht.
b) Jonathan sieht aus dem Fenster und schreit panisch auf.
c) Beim Zubettbringen entdeckt Griseldis doch körperliche Verletzungen an ihrer Tochter
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Montag, 19. Dezember 2016
Obstbaumverein III - Fortsetzung des Improvisationskrimis
c. fabry, 16:39h
Als sie zu Hause ankam, stürmte Jonathan ihr aufgeregt entgegen. Sie drückte ihn fest an sich und erklärte: „Das ist Rüdiger, der hat mal bei der Polizei gearbeitet und will uns helfen. Jetzt gehen wir rein und du erzählst uns noch mal ganz in Ruhe, was eigentlich passiert ist.“
Sie nahmen am Küchentisch Platz und Rüdiger ging wie selbstverständlich an den Schrank, holte drei Gläser heraus und goss jedem ein Glas Wasser ein. Jonathan berichtete: „Wir waren auf dem Spielplatz, direkt am Teich und Lilith hat auf dem Klettergerüst gespielt. Da war eine Frau mit einem Husky und den fand ich ganz schön und hab den gestreichelt. Und als die Frau weiter gegangen ist bin ich zu dem Gerüst gelaufen und Lilith war weg. Ich habe sie gerufen und überall die Büsche abgesucht, aber nichts gefunden.“
Es klingelte an der Tür. Griseldis wurde starr vor Angst. Möglicherweise gab es schon schlimme Nachrichten, aber es half ja nichts. Sie öffnete die Wohnungstür und betätigte den Summer für die Haustür.
Ein Beamter von der Polizeidienststelle teilte ihr mit, dass man eine Spur verfolge. „Eine Zeugin hat beobachtet, wie ein Paar sich dem Spielplatz näherte. Sie hätten einen Hund dabei gehabt. Am Spielplatz haben sie sich getrennt und der Mann ist in die Mitte des Platzes gegangen, während die Frau am Rand stehen geblieben ist. Sie hat sich zunächst nichts dabei gedacht, aber dann die Durchsage im Radio gehört und überlegt, dass das Paar sich eigentlich seltsam verhalten hat. Sie hält es für möglich, dass der Mann ihre Tochter überredet hat, ihn zu begleiten.“
„Und was passiert jetzt?“
„Die Frau kommt aufs Revier, damit wir ein Phantombild erstellen können. Außerdem würde ich gern Ihren Sohn befragen. Vielleicht hat er das Paar ebenfalls bemerkt.“
„Das ist sehr wahrscheinlich. Er war von einem Husky abgelenkt, den eine Frau dabei hatte. Vielleicht war das die Strategie.“
Der Beamte folgte Griseldis in die Küche. Als er Rüdiger bemerkte zuckte er kurz zusammen. „Ach, Herr Nolting, sind Sie mit der Familie verbunden?“
„Sozusagen.“, antwortete Rüdiger. „Ich kenne Frau Meissner von ihrer Arbeitsstelle, sie ist die Verwaltungsfachkraft im Gemeindebüro der Kirchengemeinde, in der ich wohne.“
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Der Beamte befragt zunächst das Kind und nimmt Griseldis dann beiseite, um sie vor Rüdiger zu warnen.
b) Nach eingehender Beschreibung fällt Rüdiger plötzlich auf, dass er das Paar höchstwahrscheinlich kennt.
c) Lilith steht plötzlich vor der Tür, bringt aber kein Wort heraus.
Sie nahmen am Küchentisch Platz und Rüdiger ging wie selbstverständlich an den Schrank, holte drei Gläser heraus und goss jedem ein Glas Wasser ein. Jonathan berichtete: „Wir waren auf dem Spielplatz, direkt am Teich und Lilith hat auf dem Klettergerüst gespielt. Da war eine Frau mit einem Husky und den fand ich ganz schön und hab den gestreichelt. Und als die Frau weiter gegangen ist bin ich zu dem Gerüst gelaufen und Lilith war weg. Ich habe sie gerufen und überall die Büsche abgesucht, aber nichts gefunden.“
Es klingelte an der Tür. Griseldis wurde starr vor Angst. Möglicherweise gab es schon schlimme Nachrichten, aber es half ja nichts. Sie öffnete die Wohnungstür und betätigte den Summer für die Haustür.
Ein Beamter von der Polizeidienststelle teilte ihr mit, dass man eine Spur verfolge. „Eine Zeugin hat beobachtet, wie ein Paar sich dem Spielplatz näherte. Sie hätten einen Hund dabei gehabt. Am Spielplatz haben sie sich getrennt und der Mann ist in die Mitte des Platzes gegangen, während die Frau am Rand stehen geblieben ist. Sie hat sich zunächst nichts dabei gedacht, aber dann die Durchsage im Radio gehört und überlegt, dass das Paar sich eigentlich seltsam verhalten hat. Sie hält es für möglich, dass der Mann ihre Tochter überredet hat, ihn zu begleiten.“
„Und was passiert jetzt?“
„Die Frau kommt aufs Revier, damit wir ein Phantombild erstellen können. Außerdem würde ich gern Ihren Sohn befragen. Vielleicht hat er das Paar ebenfalls bemerkt.“
„Das ist sehr wahrscheinlich. Er war von einem Husky abgelenkt, den eine Frau dabei hatte. Vielleicht war das die Strategie.“
Der Beamte folgte Griseldis in die Küche. Als er Rüdiger bemerkte zuckte er kurz zusammen. „Ach, Herr Nolting, sind Sie mit der Familie verbunden?“
„Sozusagen.“, antwortete Rüdiger. „Ich kenne Frau Meissner von ihrer Arbeitsstelle, sie ist die Verwaltungsfachkraft im Gemeindebüro der Kirchengemeinde, in der ich wohne.“
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Der Beamte befragt zunächst das Kind und nimmt Griseldis dann beiseite, um sie vor Rüdiger zu warnen.
b) Nach eingehender Beschreibung fällt Rüdiger plötzlich auf, dass er das Paar höchstwahrscheinlich kennt.
c) Lilith steht plötzlich vor der Tür, bringt aber kein Wort heraus.
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Sonntag, 18. Dezember 2016
Obstbaumverein II - Fortsetzung des Improvisationskrimis
c. fabry, 15:03h
Bevor Rüdiger dazu kam, zu antworten, klingelte das Telefon und Griseldis nahm dankbar den Hörer ab. „Evangelisch-lutherische Christuskirchengemeinde Hannefort, mein Name ist Griseldis Ordelheide.“, meldete sie sich.
Das Schluchzen eines vertrauten Menschen drang an ihr Ohr. Es war Jonathan. „Mama“, wimmerte er. „Lilith ist weg. Wir waren auf dem Spielplatz und auf einmal war sie weg. Ich kann sie nirgends finden. Ich glaube, irgendwer hat sie mitgenommen.“
Griseldis sank das Herz in die Hose. Sie wurde abwechselnd blass und tiefrot. „Bleib wo du bist Jonathan.“, erwiderte sie. „Ich komme sofort nach Hause.“
Sie legte auf und riss ihren Mantel vom Haken.
„Was ist passiert, Griseldis?“, fragte Rüdiger einerseits voller Anteilnahme, andererseits mit dem Gesichtsausdruck eines Jägers, dem die Beute gerade direkt in die Schusslinie gerät. Er witterte eine Gelegenheit, seinen Wert unter Beweis zu stellen und der jungen Frau näherzukommen.
„Meine kleine Tochter ist verschwunden.“, stieß Griseldis hervor. Ich muss sofort zu meinem Sohn und mich um alles kümmern. Kannst du hier abschließen?“
„Natürlich kann ich das.“, antwortete er und klang plötzlich stocknüchtern. „Als erstes solltest du aber meine ehemaligen Kollegen informieren. „Kleine Kinder machen sich nicht einfach aus dem Staub wie Teenager und je eher die Polizei informiert ist, wann und wo das Kind verschwunden ist, umso größer sind die Chancen, dass der Täter gefasst und das Kind gefunden wird. Was hat dein Sohn denn gesagt?“
„Sie waren auf dem Spielplatz und plötzlich war sie verschwunden. Er hat sie wohl überall gesucht und ist dann nach Hause gelaufen.“
„Am besten, du rufst in der Zentrale an und sagst denen, wo du wohnst und dass du jetzt nach Hause fährst. Du fährst auch nicht selber. Ich fahre dich und stelle Jonathan schon mal die wichtigsten Fragen. Die geben wir dann an meine Kollegen weiter. Hast du dein Mobiltelefon dabei?“
„Ja, sicher.“
„Dann komm, lass uns sofort fahren.“
Griseldis schloss das Gemeindebüro ab und begleitete den Diakonie-Presbyter zu seinem Wagen, einem silbernen BMW, nagelneu und blitzsauber. Normalerweise hätte sich ihr Magen zusammengekrampft, bei der Vorstellung eine solche Penisverlängerung zu besteigen, aber im Augenblick konnte sie nur an ihre Kinder denken. Lilith womöglich in den Fängen eines Perversen und Jonathan starr vor Angst und schlechtem Gewissen allein zu Hause. Sie stieg in den Wagen, Rüdiger diktierte ihr die Nummer und sie gab alle bereits vorhandenen Informationen an die Polizei weiter. Die sicherten ihr zu, sofort eine Streife in die Umgebung zu schicken und außerdem jemanden, der bei ihr zu Hause weitere Informationen sammelte.
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Es gibt überhaupt keine Hinweise auf den Verbleib des Kindes, auch nicht nach einer zermürbenden Nacht.
b) Jemand, der etwas beobachtet hat, meldet sich bei der Polizei.
c) Lilith ist schon wieder aufgetaucht und erzählt eine schier unglaubliche Geschichte.
Das Schluchzen eines vertrauten Menschen drang an ihr Ohr. Es war Jonathan. „Mama“, wimmerte er. „Lilith ist weg. Wir waren auf dem Spielplatz und auf einmal war sie weg. Ich kann sie nirgends finden. Ich glaube, irgendwer hat sie mitgenommen.“
Griseldis sank das Herz in die Hose. Sie wurde abwechselnd blass und tiefrot. „Bleib wo du bist Jonathan.“, erwiderte sie. „Ich komme sofort nach Hause.“
Sie legte auf und riss ihren Mantel vom Haken.
„Was ist passiert, Griseldis?“, fragte Rüdiger einerseits voller Anteilnahme, andererseits mit dem Gesichtsausdruck eines Jägers, dem die Beute gerade direkt in die Schusslinie gerät. Er witterte eine Gelegenheit, seinen Wert unter Beweis zu stellen und der jungen Frau näherzukommen.
„Meine kleine Tochter ist verschwunden.“, stieß Griseldis hervor. Ich muss sofort zu meinem Sohn und mich um alles kümmern. Kannst du hier abschließen?“
„Natürlich kann ich das.“, antwortete er und klang plötzlich stocknüchtern. „Als erstes solltest du aber meine ehemaligen Kollegen informieren. „Kleine Kinder machen sich nicht einfach aus dem Staub wie Teenager und je eher die Polizei informiert ist, wann und wo das Kind verschwunden ist, umso größer sind die Chancen, dass der Täter gefasst und das Kind gefunden wird. Was hat dein Sohn denn gesagt?“
„Sie waren auf dem Spielplatz und plötzlich war sie verschwunden. Er hat sie wohl überall gesucht und ist dann nach Hause gelaufen.“
„Am besten, du rufst in der Zentrale an und sagst denen, wo du wohnst und dass du jetzt nach Hause fährst. Du fährst auch nicht selber. Ich fahre dich und stelle Jonathan schon mal die wichtigsten Fragen. Die geben wir dann an meine Kollegen weiter. Hast du dein Mobiltelefon dabei?“
„Ja, sicher.“
„Dann komm, lass uns sofort fahren.“
Griseldis schloss das Gemeindebüro ab und begleitete den Diakonie-Presbyter zu seinem Wagen, einem silbernen BMW, nagelneu und blitzsauber. Normalerweise hätte sich ihr Magen zusammengekrampft, bei der Vorstellung eine solche Penisverlängerung zu besteigen, aber im Augenblick konnte sie nur an ihre Kinder denken. Lilith womöglich in den Fängen eines Perversen und Jonathan starr vor Angst und schlechtem Gewissen allein zu Hause. Sie stieg in den Wagen, Rüdiger diktierte ihr die Nummer und sie gab alle bereits vorhandenen Informationen an die Polizei weiter. Die sicherten ihr zu, sofort eine Streife in die Umgebung zu schicken und außerdem jemanden, der bei ihr zu Hause weitere Informationen sammelte.
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Es gibt überhaupt keine Hinweise auf den Verbleib des Kindes, auch nicht nach einer zermürbenden Nacht.
b) Jemand, der etwas beobachtet hat, meldet sich bei der Polizei.
c) Lilith ist schon wieder aufgetaucht und erzählt eine schier unglaubliche Geschichte.
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Samstag, 17. Dezember 2016
Obstbaumverein - Ein Improvisationskrimi
c. fabry, 14:34h
Endlich funktionierte das Programm für die Überarbeitung der Kirchenbücher wieder. Griseldis hatte zwar aufgegeben, bis zum Ende des Jahres mit den Eintragungen fertig zu werden, aber bis zum 6. Januar sollte sie es erledigt haben; wenn jetzt bloß niemand ins Gemeindebüro kam und sie nervte. Das hundertfache Gebrabbel und Gemurmel im Eingangsbereich nahm sie nur noch als weißes Rauschen wahr. Nur lautstark blökende Männer und vor Vergnügen aufkreischende Frauen brachten sie gelegentlich aus dem Konzept. Es wollte ihr auch nicht in den Kopf, warum der Obst- und Gartenbauverein seine Weihnachtsfeier ausgerechnet im evangelischen Gemeindehaus veranstalten musste. Die Mitglieder waren allesamt solvente Eigenheimbesitzer, meistenteils zwar Rentner, aber solche, die sich einen abwechslungsreichen Ruhestand leisten konnten. Warum konnten die nicht einfach einen Saal mieten? Sie flochten einmal im Jahr die Erntekrone für die Kirche, das geschmacklose Schrottwichtelgeschenk für Titanen, und Rüdiger Nolting machte sich als Mitglied des Presbyteriums natürlich für seinen Verein stark. An sich war ja nichts dagegen zu sagen, dass Vereine aus dem Dorf die Räume der Kirche nutzten, da wuchs man näher zusammen, aber Griseldis hätte lieber der Flüchtlingsinitiative oder dem BUND Räume angeboten, als den selbstgefälligen, verspießten Vereinsmeiern.
Die Tür wurde geöffnet und Griseldis stöhnte innerlich auf. Wer wollte denn jetzt schon wieder etwas von ihr? Es war keine offizielle Öffnungszeit, sie wollte einfach in Ruhe arbeiten.
Rüdiger Nolting trat ein. Er war offenkundig angetrunken und grinste sie mit gierigen Triefaugen an.
„Nicht schon wieder!“, dachte Griseldis und fragte geschäftsmäßig: „Was kann ich für dich tun, Rüdiger?“
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Rüdiger lässt eine Reihe schlüpfriger Bemerkungen ab.
b) Das Telefon klingelt, es handelt sich um einen Notfall.
c) Ein paar betrunkene Männer kommen noch hinterher.
Die Tür wurde geöffnet und Griseldis stöhnte innerlich auf. Wer wollte denn jetzt schon wieder etwas von ihr? Es war keine offizielle Öffnungszeit, sie wollte einfach in Ruhe arbeiten.
Rüdiger Nolting trat ein. Er war offenkundig angetrunken und grinste sie mit gierigen Triefaugen an.
„Nicht schon wieder!“, dachte Griseldis und fragte geschäftsmäßig: „Was kann ich für dich tun, Rüdiger?“
WIE GEHT ES WEITER? DIE ERSTE WAHL ENTSCHEIDET.
a) Rüdiger lässt eine Reihe schlüpfriger Bemerkungen ab.
b) Das Telefon klingelt, es handelt sich um einen Notfall.
c) Ein paar betrunkene Männer kommen noch hinterher.
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