Samstag, 2. März 2024
Spoiler 18
Vier Wochen Schweigen, dafür entschuldige ich mich. Die Kladde mit meinen handschriftlichen Aufzeichnungen hatte ich verlegt und wollte mir nicht bereits Geschriebenes ein zweites Mal ausdenken. jetzt geht es weiter:

1992 - Lisbeth
Das Jahr neigte sich dem Ende entgegen. Großmutter und Mutter hielten den Hof seit nunmehr fünf Jahren mehr schlecht als recht über Wasser, aber der heranwachsende Azubi hatte mittlerweile exorbitante Muskeln entwickelt und an den Berufsschultagen sowie am Wochenende übernahm er immer mehr von auf dem Hof anfallenden, körperlich schweren Arbeiten, sodass sie das Geld für eingekaufte Helfer sparen konnten.
Sie gingen alle täglich an ihre Grenzen, auch Lisbeth, die mit 70 Jahren zwar noch nicht steinalt war, aber nach einem Leben voller Entbehrungen und ohne Erbarmen kaum noch über Reserven verfügte, die sie hätte mobilisieren können.

1922 war sie als drittes Kind einer siebenköpfigen Familie zur Welt gekommen, der Vater ein Trinker und jähzorniger Schläger, die Mutter macht- und antriebslos, die Großmutter verbittert. Sie hatte ihre Kindheit irgendwie überlebt, Kraft geschöpft aus den Spielen am Sonntag Nachmittag, mit den Kameradinnen aus der Nachbarschaft.
Die Schule war ein Zufluchtsort gewesen, auch wenn es nicht gewaltfrei zugegangen war, so war es für Lisbeth dort sicher gewesen. Sie hatte sich anstrengen müssen, war aber mitgekommen, obwohl sie kaum Gelegenheit gehabt hatte, ihre Hausaufgaben in Ruhe zu erledigen. Mit dem Ende der Schulzeit hatte 1936 ihre Kindheit geendet, sie hatte dem täglichen Einerlei von Haus- Stall- und Feldarbeit unter dem Damoklesschwert ständig drohender väterlicher Zornausbrüche nicht mehr entkommen können.

Siebzehnjährig hatte sie beim Tanz in den Mai Fritz Vollweiter kennengelernt, einen kräftigen Burschen, der eines Tages einen stattlichen Hof erben würde, der gern Späße und ihr schöne Augen gemach hatte. Mehr hatte sie vom Leben nicht erwarten könnenund so hatten sie bereits im August Verlobung gefeiert. Zwei Wochen später hatte Adolf Hitler deutsche Truppen in Polen einmarschieren lassen und im Angesicht des Krieges und Lisbeths Sorge, vielleicht schon schwanger zu sein und dann als ledige Mutter einem Leben in sozialer Ächtung ausgesetzt zu sein, hatte sie Fritz zur Heirat gedrängt. Mitte Oktober war es so weit gewesen, schlicht und schmucklos, mit einem geborgten Brautkleid, Platenkuchen zum Kaffee, ohne Tanz und Abendessen.
Anfang Dezember hatte Fritz seine Einberufung erahlten, sechs Wochen nachdem Lisbeth der elterlichen Hölle entkommen war. Die Schwiegereltern waren ebenfalls rau gewesen, aber sie hatte sich nicht mehr vor Schlägen fürchten müssen. Zum Weihnachtsfest 1939 hatte Fritz noch einmal nach Hause gedurft, danach bekam Lisbeth ihren Mann jahrelang nicht zu sehen.
Es folgten Jahre der Angst und Entbehrung. Nahrungsmittel und Verbrauchswaren wurden knapp, da war immer die Sorge, ob Fritz wieder heim käme und welche Katastrophen der Krieg noch so mit sich brächte.
Bereits Ende 1943 war Fritz verwundet heimgekehrt. Ein Geschoss, das in die Schulter eingedrungen war, hatte ihn monatelang zur Untätigkeit gezwungen, die Wunde war schlecht geheilt und hatte ihm starke Schmerzen bereitet. Er war launisch gewesen und nachts schreiend und schweißgebadet aufgewacht. Es war eine schwere Zeit gewesen, aber Lisbeth war dankbar gewesen, dass er am Leben war. Immerhin war sie endlich schwanger geworden und brachte 1944 ihren ersten Sohn Gerd zur Welt. Die Schwiegermutter war zwar nicht freundlich gewesen, hatte sie aber bei der Säuglingspflege unterstützt.
Im Mai 1945 war der Krieg vorbei, das Elend und die Warenknappheit jedoch noch lange nicht. Fritz war nur langsam zu Kräften gekommen und die Last der harten letzten Jahre zusammen mit der schweren Arbeit hatte Lisbeths Schwiegervater während der Heuernte aus dem Leben gerissen. Dieser Schicksalsschlag hatte Fritz jedoch dazu gebracht, seine seelischen und körperlichen Verletzungen beiseite zu schieben. Er war jetzt der Mann im Haus. Es hatte ihn viel Kraft gekostet, sich ins Leben zurück zu kämpfen, abends war er stets unendlich erschöpft ins Bett gesunken, aber mit der Zeit hatten sich seine Kräfte gesteigert und etwa ein Jahr nach Ende des Krieges schien er zu seiner alten Form zurück gefunden zu haben. 1947 war Rainer zur Welt gekommen, die Schwiegermutter hatte Lisbeth entlastet, wenn die ihre Stallarbeit erledigte und das Leben schien eine Weile wohlgeordnet, ja fast schön zu sein.
1948 war Lisbeth zum dritten Mal schwanger geworden und gerade als besonders viel zu tun war: Das Schlachten und Verwursten eines Schweines, Weihnachtsbäckerei und großer Hausputz, war Mutter Vollweiter unter der Last ihrer Aufgaben zusammengebrochen, hatte einen Schlaganfall erlitten und musste bis zum Jahreswechsel gepflegt werden – natürlich von der schwangeren Lisbeth, die sich um den Haushalt, den vierjährigen Gerd und den ein-ein-halb-jährigen Rainer allein hatte kümmern müssen - und um ein Weihnachtsfest mit Gaben für die Kinder, Braten, Plätzchen und Schmuck im Lichterbaum. Sie hatte das alles geschafft, aber als sie die Schwiegermutter am 6. Januar zum Friedhof getragen hatten, war sie vor allem erleichtert gewesen.
Als 1949 Ingrid geboren wurde, war niemand mehr da gewesen, der ihr mit den Kindern etwas hätte abnehmen können. Sie war überfordert gewesen und immer reizbarer geworden. Gerd hatte eine Hornhaut auf seiner Kinderseele entwickelt, Rainer war zu Schaden gekommen und Ingrid war vernachlässigt worden. Lisbeth war den Anforderungen hinterher gehetzt, hatte ihrem Herzen oft in aller Deutlichkeit Luft gemacht, wie sie es im eigenen Elternhaus erlebt hatte und hatte damit immer häufiger den Zorn ihres Ehemannes erregt. Der hatte zugeschlagen, wenn es ihm reichte; anfangs nur selten und beiläufig, später häufiger und brutaler. Sie war chronisch erschöpft gewesen und hatte nur schwer die sogenannten ehelichen Pflichten ertragen, die ihr nicht das geringste Vergnügen bereitet hatten. Oft hattete sich Fritz mitten in der Nacht an sie heran gemacht wenn Alpträume ihn aus dem Schlaf gerissen hatten und er in ihrem weiblichen Körper, den er offenbar als die exakte Gegenwelt zu den unverarbeiteten Kriegstraumata empfand, Trost suchte; vielleicht sogar Erlösung. Für Lisbeth war es die Hölle gewesen und im Laufe der Jahre hatte sie Strategien entwickelt, sich seinem nächtlichen Zugriff zu verweigern.
Sie hatte die Tage herumgebracht, getan, was von ihr erwartet wurde und hatte nicht nur unter dem rücksichtslosen Ehemann, sondern auch unter den Kindern gelitten, die allesamt nicht die Entwicklung nahmen, die sie sich vorgestellt hatte. Von starken, strahlenden Söhnen hatte sie geträumt, freundlich, zupackend und hilfsbereit, von jedermann geschätzt und geachtet. Von einer anmutigen, tugendhaften Tochter, fleißig, fröhlich und Mutter vieler Enkelkinder. Aber sie hatten sie alle enttäuscht. Aus Gerd war ein ungehobelter Rüpel geworden, der seinem Vater auf erschreckende Weise ähnlich war. Er hatte eine ebenso wenig mitfühlende Frau geheiratet und die Enkel waren laut, ungeschickt und verhielten sich, sobald sie sich der elterlichen Kontrolle entzogen hatten, geradezu bösartig gegenüber anderen Menschen. Auch wenn sie sich ursprünglich gewünscht hatte, dass ein Sohn den Hof weitergeführt hätte, so empfand sie es am Ende ihres Lebens als das kleinere Übel, dass Ingrid zu Hause geblieben war.

Rainer war schon immer verweichlicht und schwächlich gewesen, einen greinendes Kind, das vor sämtlichen Herausforderungen des Lebens zu kapitulieren schien. Nur als er sich als Dreizehnjähriger einmal schützend vor sie gestellt hatte, als ihr Ehemann sie wegen eines ungebügelten Hemdes verdroschen hatte, da war in ihr die Hoffnung aufgekeimt, dass noch einmal ein richtiger Kerl aus ihm würde. Doch Fritz hatte ihm damals sämtlichen Mumm herausgeprügelt. Umso überraschter war sie gewesen, als er als junger Mann zur Marine ging. Das war bekanntermaßen eine harte Schule, der er sich da ausgesetzt hatte. Doch am Ende war er eingeknickt und hatte seinem Leben selbst ein Ende gesetzt. Dass er eine solche Schande über die Familie gebracht hatte, hatte sie ihm nie verziehen. Alle Bilder von ihm und jede Erinnerung hatten sie aus ihrem Leben verbannt. Da waren Fritz und sie sich ausnahmsweise einmal einig gewesen.

Und dann war da schließlich Ingrid, die sich aufs Ungesundeste entwickelt hatte, indem sie schon als Kind an sich herum gespielt und schließlich den eigenen Vater in ihr Bett gelockt hatte. Erst als Lisbeth ihm gedroht hatte, es überall herum zu erzählen und ihn zu verlassen, hatte er sich von der Heranwachsenden ferngehalten. Sie hatte sie wegsperren müssen, damit sie sich zu einer anständigen Frau entwickelte und weiß Gott, das war ihr gelungen. Sie war nicht hübsch und nicht besonders fruchtbar, hatte es nur zu einem einzigen Kind gebracht, aber immerhin war es ein Sohn und ihr Mann hatte den Hof ordentlich weiter geführt, das war mehr gewesen, als sie gehofft hatte.

Als ihr Mann 1970 starb, war sie gerade einmal 48 Jahre alt gewesen. Zuerst war es nur ein Schock gewesen: Das Grauen beim Anblick eines plötzlich Verstorbenen, die Sorge um die Zukunft, die Berge von Arbeit und Verantwortung…
Aber dann hatte sie eine Menge Unterstützung erlebt, so viel wie nie zuvor in ihrem Leben und plötzlich war da eine Leichtigkeit eingezogen, die sie nie zuvor gekannt hatte. Sie hatte auch mal zur Frauenhilfe gehen können, oder einen Sonntagsspaziergang unternehmen. Sie hatte sich nicht vor Schlägen fürchten müssen und es waren keine speckigen Kragen mehr zu reinigen gewesen, Hemden hatten weder gestärkt noch gebügelt werden müssen, niemand hatte ihr die Nachtruhe geraubt, weder durch Schnarchen und Gestank, noch durch aufgedrängte körperliche Nähe. Und als Ingrid schließlich einen tauglichen Bauern geheiratet hatte, war ihr ein weiterer Stein vom Herzen gefallen.

Doch auch im Alter war sie nicht zur Ruhe gekommen. Ihrer Tochter fehlte für so vieles der Blick, wie oft musste sie hinter ihr her räumen. Als Raimund klein war, hatte sie sich fast nur um das Kind gekümmert und Kochen und Wäsche waren zu einem großen Teil an Lisbeth hängen geblieben. Später hatte Ingrid dann zunehmend bei der Stallarbeit geholfen, weil sie mehr Schweine angeschafft hatten und Horst infolgedessen auch sehr viel Zeit mit der Feldarbeit zubrachte, um dem erhöhten Bedarf an Futtermitteln nachzukommen.

Als dann auch 1988 Ingrid mit erst 39 Jahren Witwe geworden war, waren wieder viele Veränderungen auf sie zugekommen und Lisbeths Arbeitskraft war unentbehrlich gewesen, ganz besonders bei Raimunds Konfirmation.

Fünf Jahre waren seit Horsts Ableben vergangen, harte Jahre der Existenzangst und der Ruhelosigkeit. Nun war der Junge bald mit der Ausbildung fertig, der Hof hatte eine Zukunft und sie hoffte von ganzem Herzen, dass sie sich nun endlich bald zur Ruhe setzen konnte, denn die Knie und die Hüften schmerzten, die Hände waren krumm und geschwollen, das Sehen hatte nachgelassen und in der letzten Zeit hatte sie häufiger mit Kopfweh und Schwindel zu kämpfen. Sie wollte sich heute etwas schonen, nur die Kartoffeln schälen und danach eine Weile am Ofen die klammen Finger wärmen.
Sie stieg in den kühlen Keller mit der angeschlagenen Emaille-Schüssel, die noch aus ihrer Aussteuer stammte. Sie wählte große Kartoffeln aus, denn sie hatte heute einfach keine Lust, sich so lange mit dem Schälen aufzuhalten. Sie konnte nicht richtig sehen und da war so ein Stechen im Kopf, als hätte ihr jemand ein Messer hinein gerammt. Sie konnte sich nicht mehr halten und stürzte zu Boden.

Sie verlor nur kurz das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kam, bemerkte sie, dass sie nicht aufstehen konnte, das linke Bein gehorchte nicht. Sie war aber auch nicht in der Lage, um Hilfe zu rufen, weil sie nicht wusste, wie das ging. Der Kellerboden war kalt und klamm und die Kälte kroch in ihren ganzen Körper. Aus dieser Perspektive hatte sie die Kartoffelkisten und den gestampften Lehmboden noch nie gesehen. Wie viele Schattierungen von Ocker und von Grau es gab, Farben, die sie ihr Leben lang gehasst hatte, sie standen für Schmutz, Unordnung, Versagen.
Versagt hatte sie ja nun auch. Sie kam nicht mehr hoch, nicht auf die Beine und schon gar nicht auf die Kellertreppe. Sie spürte großen Durst, aber hier gab es nichts zu Trinken und bald konnte sie kaum noch unterscheiden, ob es die Lähmung oder die anhaltende Kälte war, die sie zur Unbeweglichkeit verdammten. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Hölle wurde ihr erneut die Gnade der Bewusstlosigkeit zuteil.

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Samstag, 10. Februar 2024
Spoiler 17 - nichts für Kinder
1990
Der gefühlt hundertste Pornoabend bei Rüdi fand diesmal in weiblicher Begleitung statt.Alle waren über16 bis auf vielleicht das eine oder andere Mädchen, aber so genau mochte niemand nachfragen, dafür waren sie zu süß. Filmnacht hatte es geheißen. Zu trinken gab es Bier, Kurze und "Sanfter Engel", eine Bowle aus Vanilleeis, Orangensaft, Wodka und Sekt, als Zugeständnis an die Mädchen. Zuerst präsentierte der Gastgeber einen Actionfilm, zum Warmlaufen und Vorglühen, danach eine Romanze, um die Mädchen emotional einzustimmen und weiter abzufüllen, danach einen Softporno, denn Hardcore war nicht verfügbar und überdies wären die Mädchen dann sogar im betrunkenen Zustand getürmt, da waren die Jungen sich einig.
Bereits während des Herzkinos wurden die potentiellen Partnerinnen aufgeteilt. Die schärfsten Bräute gingen natürlich an die Alphatiere, die ließen sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Immerhin waren die Reste an diesem Abend deutlich attraktiver als auf den üblichen Partys, sie hatten ja eine gründliche Vorauswahl getroffen. Raimund landete bei einer Cousine von Rüdis Nachbarin, die würde er so bald nicht wieder sehen, sie war nur zu Besuch und lebte in Schleswig-Holstein. Als der Herzschmerzfilm auf die Tränendrüsen drückte, legte er ihr ungelenk den Arm um die Schultern, das hatte er von Eckhard so erklärt bekommen und setzte es nun lehrbuchartig um. Sie ließ ihn gewähren.
Als das Herzkino die erwartete Wirkung entfaltete, Schluchzer und kullernde Tränen, reichte Raimund seiner Beute ein Taschentuch, strich mit der Rückseite seiner Finger sanft über ihre Wange und gab ihr einen zaghaften, nahezu geschwisterlichen Kuss. Die ließ sich ein auf das Spiel, schien es im Grunde auch spannend und aufregend zu finden, ließ sich noch mehr Likör einflößen, klagte über Hitze, streifte den Pullover ab, sodass sie nur noch im Top dasaß unter dem sich vom Push-up-BH in perfekte Barbie-Form gepresste Brüste abzeichneten. Alles lief nach Plan. Als ihr wieder kalt wurde, ignorierte sie die thermischen Eigenschaften ihres Pullovers und drängte sich an Raimunds massiven und von wachsender Erregung aufgeheizten Männerkörper.
Als der Pornofilm lief, brauchte es nur ein paar Szenen und sie ließ es zu, dass seine Hände unter ihre Kleidung glitten. Raimund hatte Glück. Die Cousine hatte keinen Ruf zu wahren, ihre Heimat lag in weiter Ferne. Sie verschwanden einfach in die "Gute Stube", fielen aufs Sofa und brachten die Sache zu Ende. Eine denkbar kurze Angelegenheit. Die anderen dachten, sie seine nur kurz auf dem Klo gewesen. Raimund war zufrieden. Die Cousine sah er nie wieder.

Im Sommer brachte er endlich seine quälende Schulzeit hinter sich und begann eine Lehre in dem landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb, in dem er sein Schülerpraktikum absolviert hatte. So langsam wurde alles immer besser für ihn.

Als Raimund 1989 zum ersten Mal in seinem Leben groß, laut und feuchtfröhlich seinen Geburtstag feierte - den 18. - blickte er auf ein Drei-Viertel-Jahr Ausbildungszeit und mehr sexuelle Erfahrungen zurück, als er an einer Hand abzählen konnte. Mit Liebe hatte das natürlich nichts zu tun. Die Mädchen waren Trophäen in seiner Sammlung, Für ihn stellten sie seelenlose Objekte dar, Weiber, denen er es gezeigt hatte, die dank seiner Männlichkeit von Lust überwältigt schrien oder ohnmächtig wurden. Dass das in den meisten Fällen nur Theater war, fiel ihm nicht auf. Er interessierte sich ja schließlich nicht für seine Sexualpartnerinnen. Er benutzte sie. So wie er benutzt worden war.

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Freitag, 2. Februar 2024
Spoiler 16 - nichts für Kinder
1989

Mittlerweile war Raimund zur Landjugend dazugestoßen. Jens Grankemeier lud ein, den Jahreswechsel mit einer rauschenden Silvesterparty einzuläuten. Am 30. Dezember halfen alle mit, die Scheune leer zu räumen und die Getränke heran zu karren, am 31. halfen ein paar wenige beim Einrichten und Schmücken und um 20.00 Uhr ging es los, mit Bratwurst, Salaten und dem ersten Bier.
Eigentlich schmeckte Raimund der bittere Gerstensaft überhaupt nicht, ebenso wenig wie die hastig gerauchten Zigaretten, die diesen Druck auf der Brust verursachten und eine leichte Übelkeit, die sich aber legte, sobald man eine Kleinigkeit gegessen hatte. Bei den Kurzen – so wurden allgemein alle Schnäpse tituliert – verlegte er sich auf Apfelkorn, da war ein vertrauter, positiv besetzter Geschmack, an den er andocken konnte. Korn oder Wacholder bekam er nicht hinunter. Aber trinken und rauchen musste man, wenn man ein Kerl sein und dazu gehören wollte. Zu Weihnachten hatte er ein bisschen Geld bekommen, sodass er sich den Kostenbeitrag zur Party leisten konnte. Die zwanzig Zigaretten, die er in dieser Nacht rauchte, waren hingegen von älteren Jungs zusammengeschnorrt. Wenn er so weitermachte, würde er irgendwann eigene kaufen müssen und da würde das Weihnachtsgeld nicht lange reichen. An die Konfirmationsgaben ließ Ingrid ihn nicht heran, das Sparbuch verwahrte sie. Er hatte sich eine günstige Stereoanlage kaufen dürfen und dann war Schluss gewesen.
1989 begann für Raimund mit kurzfristig zehn Bier und ungezählten Kurzen im Magen, unterlegt von einer fettigen Mischung aus Mettbrötchen, Bratwurst, Kartoffel- und Nudelsalat. Gegen 1.00 Uhr bahnte das alles sich den Weg in die Freiheit und zwar auf dem gleichen Gleis, in das es eingefahren worden war. Die Party war für ihn gelaufen, nach einer Viertelstunde tiefen Durchatmens war er nach Hause geschlichen, hatte sich ins Bett gelegt und bis weit in den Vormittag hinein geschlafen.
Im Februar traf man sich bei Rüdi in Rothenhagen. Rüdis Eltern waren mit dem Sportverein zu einem feuchtfröhlichen Wochenende in die Lüneburger Heide aufgebrochen und Videorekorder hatten keine Kindersicherung. Rüdis Eltern hatten ein reichhaltiges Angebot an pornographischem Filmmaterial, über das Rüdi während ihrer Abwesenheit frei verfügen konnte. Raimund war begeistert von den echten Kerlen, die den Weibern zeigten, wo es langging und ihnen das Maul stopften, wenn sie zu viel quasselten. Hier drängte sich keine sexuell frustrierte Mutter ihrem heranwachsenden Sohn auf. Hier waren die Männer die Akteure und die Frauen das Material. Es wurde viel gelacht, derbe Sprüche geklopft und reichlich Cola-Weinbrand gebechert. Zu fortgeschrittener Stunde wurden dann auch schon mal die Latten verglichen, erst mit Augenmaß, schließlich mit Zollstock. Raimund war sehr zufrieden, denn er lag im oberen Drittel.
„Eigentlich“, meinte Raimund, „könnte man mit so was doch echt Kohle machen.“
„Wie willst du das denn anstellen?“, fragte Rüdi. „Wir haben doch noch nicht mal einen Camcorder.“
„Man kann ja auch geile Fotos machen. So Sachen nachstellen, Fotografieren und die Abzüge in der Schule verkaufen.“
„Viel zu viel Risiko.“, meinte Eckhard. „Wenn Du so‘n 36er Film voll knippst, lass 30 Abzüge was werden, die müsstest du ja als Ansichtsmaterial behalten, bevor du nachbestellst, da musst Du erst mal mindestens 20 Mark ausgeben. Selbst wenn Du den Abzug für ‚nen Fünfer verkaufst, wer sagt denn, dass die überhaupt einer haben will? Und vor allem will ja keiner eine Woche warten, bis die Ware kommt. Dann bestellst du das und die haben sich das schon wieder anders überlegt. Dann bleibst du auf dem Zeug sitzen. Und dann gibt es vielleicht noch Ärger, weil die im Fotoladen sehen, was wir da fotografiert haben.“
Raimund räumte ein, dass es wohl ein Schnapsidee gewesen war. Aber der Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Frauen sexuell ausbeuten und dabei auch noch vorführen. Das gefiel ihm. Das musste sich doch irgendwie umsetzen lassen.
Im April kam ihm der zündenden Gedanke. Live-Shows mit Eintritt. Zu Hause, auf dem Heuboden, Sonntag Nachmittags, wenn dort niemand zu tun hatte, reihum auf den Höfen. Er hatte sich lange den Kopf zerbrochen, wie er an Darstellerinnen kam. Die Mädchen in ihrem Alter würden sich kaum zu so etwas überreden lassen. Dann hatte er eine Idee. Kinder würden die Frauen spielen. Man lockte sie mit Süßigkeiten als Gage. Für Schokoriegel, Gummibärchen und Lollis machten Kinder alles. Das hielt die Kosten gering. Und wenn sie anfingen rumzuzicken, konnte man sie immer noch mit körperlicher Gewalt zwingen oder mit unliebsamen Konsequenzen drohen.
Als er seine Geschäftsidee bei der nächsten Pornorunde präsentierte, fand er keine Mitstreiter. „Du kannst doch nicht live Kinder poppen!“, wies Rüdi ihn zurecht. „Das ist nicht nur ekelhaft, das will sich auch keiner angucken. Da zeigt dich eher einer an.“
Raimund war enttäuscht. Er hatte kein Geld mehr für Zigaretten. Er brauchte dringend einen Job.
Den bekam er dann auch. Lisbeth hatte das für ihn aufgetan. Er musste alle zwei Wochen das Kirchenblatt verteilen. Es gefiel ihm überhaupt nicht, bei jedem Wetter durch die Dörfer zu radeln und den Frömmlern ihre Bravo für Verstrahlte zu bringen, aber wenigstens hatte er so eine regelmäßige Einkommensquelle; überschaubar, aber verlässlich.
Dann kam der Juli mit seinen scheinbar endlosen Sommerferien. Bei der Arbeit auf dem Hof musste er zwar mit anpacken – Oma Lisbeth bestand darauf, Ingrid hätte ihm erholsame Ferien gegönnt – aber die Aufgaben füllten keine ganzen Tage aus und während seine Kumpels entweder im Urlaub waren oder auf den elterlichen Höfen wesentlich härter eingespannt waren, lag Raimund auf dem Bett und hörte seine geliebten Heavy Metall-Platten und stellte sich dabei vor, wie er es den Frauen oben im Heu besorgte. Die Pornos in seinem Kopfkino gefielen ihm weitaus besser als die immer gleichen Rammelfilme auf dem Videorekorder von Rüdis Alten. Die Sache mit den Live-Shows konnte er natürlich vergessen. Das hatte er verstanden. Aber einfach so, für das eigene Vergnügen wäre es doch immerhin vorstellbar.
Er freute sich auf einen aufregenden Sommer. Mit Süßigkeiten lockte er die Kinder aus der weitläufigen Nachbarschaft auf den heimischen Strohboden.
„Wenn ihr einen großen Lolli haben wollt, müsst ihr euch ganz nackig ausziehen und den Ententanz tanzen.“
Die Kinder waren scharf auf die Lollis und legten ab. Tanzen wollten sie aber nicht.
„Keine halben Sachen!“ befahl Raimund mit der ganzen Autorität, die er in seine vom Stimmbruch nur noch gelegentlich gebrochene Stimme legen konnte. Er stürzte sich auf die Kinder, um sie wie lebende Gliederpuppen in die passenden Posen zu zwingen. Sie flohen schreiend und nackt und ließen ihn mit ihren Kleidern auf dem Strohboden zurück. Schlagartig wurde ihm klar, welche Folgen das für ihn haben könnte. Natürlich würde er alles abstreiten, das würde ihm aber nichts helfen, wenn die Beweismittel bei ihm gefunden oder er damit gesehen wurde. Er besorgte sich eine Plastiktüte, stopfte die Kindersachen hinein und radelte nach Werther. Dort gab es einen Altkleider-Container. Hier würde niemand nach den Klamotten suchen und gleichzeitig verschaffte er sich ein Alibi. Er setzte sich vor die Eisdiele und als Hildegard Bierhoff ihn ansprach: „Mensch Raimund, was sitzt du hier ohne ein Eis? Soll ich Dir eins kaufen?“, antwortete er: „Nee, danke. Ich hatte schon. Sitze hier schon seit einer Stunde. Ist so schön in der Sonne.“

Die Vorwürfe erreichten ihn trotzdem. Er stritt alles eisern ab. Niemand konnte ihm etwas nachweisen, aber ein Schatten blieb und wollte nicht mehr weichen. Der Sommer ging zu Ende und Raimund merkte, dass er, wo auch immer er hinkam, düstere Blicke erntete. Egal, wie er sich verhielt, die Leute hielten Abstand, waren einsilbig, begegneten ihm wenn nicht mit Abscheu, mindestens mit Argwohn. Das machte ihn wütend. Niemand durfte ihn verurteilen, in diesem Land galt die Unschuldsvermutung, doch sie bestraften ihn trotzdem, einfach so, auch ohne Beweise. Er würde es allen zeigen. Sie würden Dreck fressen und er würde lachen. Schade, dass er dem Pfarrer keine Abreibung mehr verpassen konnte, das hatte er immer verschoben und dann war der Hund einfach verschwunden, hatte die Gemeinde verlassen und Raimund hatte keine Ahnung, wohin er sich hatte versetzen lassen.
Am Ende fehlte ihm – dem Himmel sei Dank – die Phantasie für geeignete Rachefeldzüge. Man konnte es den Leuten auch zeigen, indem man etwas schaffte. Das Betriebspraktikum stand an und er absolvierte es in einem landwirtschaftlichen Großbetrieb. Auf einmal lief alles hervorragend und am Ende der zwei Wochen eröffnete ihm der Chef, dass er offene Türen einrenne, wenn er sich hier um einen Ausbildungsplatz bewerben würde. Wenn doch die leidige Schulzeit zu Ende wäre, dachte Raimund, er hätte am liebsten sofort angefangen.

Am 9. November fiel die Mauer in Berlin. An Raimund ging dieses historische Ereignis vorbei, wie der berühmte Sack Reis. Er konzentrierte sich auf die Schule. Er wollte auf keinen Fall noch einmal sitzen bleiben. Noch ein halbes Jahr in der Lernfabrik, dann war es geschafft.

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Freitag, 26. Januar 2024
Spoiler 15
1988

Am 17. April stand trotz des noch jungen Trauerjahres ein Fest auf dem Hof Vollweiter-Rahmöller an. Raimund feierte seine Konfirmation und Ingrid hatte alle Verwandten dazu eingeladen. Lisbeth hatte beim Putzen, Backen und Kochen geholfen, alles andere wäre gegen ihre Landfrauenehre gegangen.
Die Konfirmandengruppe war so groß, dass in der kleinen Johanneskirche in Häger nicht alle Angehörigen Platz gefunden hätte, darum fand der Festgottesdienst in der größeren und auch schmuckreicheren Jacobi-Kirche in Werther statt. Raimund fühlte sich unwohl in dem dunklen Herrenanzug mit den blank polierten Spießerschuhen. Die Krawatte schnürte ihm die Kehle zu und der gestärkte Hemdkragen kratzte am Hals. Lisbeth hatte darauf bestanden, damit ihr Enkel einen ordentlichen Eindruck hinterließ. "Kleider machen Leute.", hatte sie gesagt und keinen Widerspruch geduldet. Auch das Stofftaschentuch, das er mitzuführen hatte, musste weiß und gestärkt sein. Er wollte diesen Tag einfach nur möglichst unbeschadet hiter sich bringen, reichlich Geldgeschenke kassieren und sich dann endlich eine anständige Stereoanlage kaufen.

Den Einzug hatten sie ausführlich geübt und so schritt er mitten in der Zweierreihe an der Seite von Stefan Horstmann die reihen mit den sich erhebenden Gemeindegliedern ab. Vor ihnen waren Sigrid Husemann und Christiane Walter an der Reihe. Er hatte noch immer Sympathien für Sigrid, wusste aber nichts damit anzufangen. Menschen waren ein unbekanntes, fernes Land für ihn, Mädchen ganz besonders.

Raimund saß seine Zeit ab, tat, was alle taten, ließ die Predigt an sich vorbei rauschen, litt an dem kratzenden Kragen, fror trotz des wärmenden Jacketts in der düster-klammen Luft, die von den dicken, alten Sandsteinmauern der alten Kirche eingeschlossen wurde. Das war hier nicht seine Welt, vor allem nicht, als er und Stefan aufgerufen wurden, um den Segen zu empfangen. Und dann gab der Pfarrer Raimund auch noch einen eigenartigen Konfirmationsspruch mit auf den Weg: "Erforsche mich Gott und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege." Psalm 139, 23f
Was für eine Unverschämtheit!! Da ließ der Pfaffe ihn öffentlich dastehen wie einen, den man einnorden musste. Das würde er ihm büßen. Raimund wusste noch nicht wie, aber er würde dem Paffen einen Denkzettel verpassen, einen, bei dem er wusste, von wem er kam, ohne irgendetwas beweisen zu können.

Nach dem Gottesdienst suchten viele seiner Altersgenossen mit ihren Angehörigen ein Restaurant in der näheren Umgebung auf. Dass es in seinem Fall weniger elegant zuging, machte ihm nichts aus, im Gegenteil. So konnte er sich leichter unbemerkt der todlangweiligen Gesellschaft entziehen und bekam nicht stundenlang enervierende Erwachsenengespräche aufgezwungen. Man lebte ja schließlich nicht mehr in den Vierzigern, wo mit der Konfirmation auch die Schulzeit und die Kindheit endeten, wo man in die Lehre ging und Teil der Erwachsenenwelt wurde. Raimund musste noch mindestens zwei Jahre zur Hauptschule und danach im Rahmen welcher Ausbildung auch immer drei weitere Jahre zur Berufsschule gehen. Erst dann würde er verstehen, worum genau die Gespräche an der Festtafel sich drehten. Den elterlichen Hof zu übernehmen, war eine sichere Variante, aber auch eine langweilige. Kohle wollte er machen, schnelles Geld mit wenig Aufwand. Er brauchte nur eine zündende Idee, einen Betrug, bei dem man todsicher nicht erwischt wurde, eine neue Geschäftsidee oder eine geniale Gang, mit der man sich nahm, was man wollte und die Beute brüderlich teilte. Allesamt diffuse Pläne, deren Verwirklichung er mit den Erwachsenen kaum erörtern konnte. Aber aus ihm würde ein Gewinner werden, das nahm er sich ganz fest vor, ihn würde niemand mehr zusammenfalten, demütigen, ausbremsen. Er würde sich nichts befehlen und gar nichts gefallen lassen.
Entschlossen und grimmig blickte er aus dem Fenster und fixierte den Horizont, während die Gäste um ihn herum alle gut gelaunt durcheinander schnatterten. Sie amüsierten sich prächtig, nur mit ihm sprach niemand. Ingrids Herz zog sich zusammen, als sie beim Abräumen der Suppenteller die finstere Miene ihres Sohnes bemerkte. Sie eilte zu ihm und drückte sein Gesicht an ihren Busen. "Ich bin so stolz auf dich, mein Großer.", säuselte sie.
"Lass das! Ich bin doch kein Baby mehr!", blaffte Raimund sie an und stieß sie grob zurück. Entsetzte Stille breitete sich aus. Sein Onkel Gerd sprang auf, griff sein linkes Ohr und zog ihn daran hoch.
"Du entschuldigst dich jetzt bei deiner Mutter, aber sofort!", brüllte er.
"Nun lass ihn doch, er hat ja Recht.", versuchte eine freundliche Nachbarin zu vermitteln.
"Der hat noch keine Rechte.", erwiderte Gerd. "Also, was is'?", wandte er sich wieder herausfordernd an Raimund. Der sprang plötzlich auf, befreite sich mit einer Drehbewegung aus dem Klammergriff des brutalen Onkels und konterte: "Du hast mir überhaupt nix zu sagen! Bist doch nicht mein Vatter!"
Dann rannte er weg von der Deele, auf dem schnellsten Weg in sein Zimmer, schloss sich ein und riss sich die unbequeme Kleidung vom Leib. Sie konnten ihn alle mal. Vielleicht würde er doch Landwirt, aber ein richtig guter. Gerd wäre der Erste, den er vom Markt drängte, sein ganzes Land würde er aufkaufen und wenn er dann eines Tages winselnd vor der Tür stände, würde er ihn vom Hof jagen. Spielte der sich hier als Beschützer seiner Schwester auf, dabei hatte er nie etwas für sie getan, auch jetzt nicht, wo sie es als Witwe besonders schwer hatte.

Als Raimund sich ein wenig beruhigt hatte, klopfte Ingrid sachte an seine Tür: "Komm doch Junge. Es ist doch vor allem dein Fest. Alle fragen nach dir. Und es gibt Welfenspeise zum Nachtisch."
"Ich zieh' aber nicht mehr diese Spießerklamotten an. Das kratzt alles."
"Musst du auch nicht. Nimm einfach eine saubere, schwarze Jeans und ein ordentliches T-Shirt."
Ein wenig tat es Raimund nun leid, dass er so eine Szene hingelegt hatte. Das war ja vor allem für ihn selbst ziemlich peinlich. Und es stand zu befürchten, dass einige Gäste unter diesen besonderen Umständen ihre Geldgeschenke zurückzogen. Es würde nicht leicht, aber wenn er es eines Tages allen zeigen wollte, musste er jetzt damit anfangen. Er zog an, was seine Mutter ihm geraten hatte und darüber die verkratzte, speckige Motorradjacke vom Flohmarkt, schließlich war es April und für langes Sitzen war es im T-Shirt zu kalt. Außerdem half ihm die Jacke dabei, sein Gedicht nicht zu verlieren. Stolz und ungebrochen trat er ihnen entgegen.

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