Freitag, 24. Dezember 2021
Ästhet
"Heute bringe ich mal keinen um. Ausnahmsweise. Ist ja schließlich Heilig Abend. Da gehört sich das nicht. Was sollen denn die Kameraden von mir denken? Und die Reni?"

So dachte er. Und weil doch Weihnachten war, brach er einen Stechpalmenzweig von dem Busch neben dem Kriegerdenkmal. Die Blätter waren dornig und stachen ihn heftig in den rechten Zeigefinger, dass das Blut daraus hervorquoll und in den glitzernden Dezemberschnee tropfte. Und weil das Rote auf dem Weißen so schön aussah, so neben den schwarzen, polierten Stiefeln, dachte er, dass es doch ein Jammer sei, auf diese Schönheit zu verzichten. Es brauchte mehr Rot. Musste er wohl doch noch jemanden erlegen. Schließlich war Weihnachten. Und Weihnachten will es schließlich jeder ein bisschen schön haben.

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Liebe Frau Fabry,

ich kommentiere unpassend unter diesem Eintrag, denn ich bin - auch unpassend - in der Weihnachtszeit endlich dazu gekommen, das Osterbuch "Karfreitagabend" zu lesen.

Es war ganz anders, als ich erwartet habe. Zum Glück, denn sonst hätte ich mich natürlich gelangweilt, weil ich die Gedanken in meinem Kopf ja schon kenne. Es hat mir - nicht nur, weil es so anders war, aber auch deshalb - sehr gut gefallen und ich war beeindruckt, von dem Hintergrundwissen, das immer wieder durchschimmert.

Vielen Dank!

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Liebe Frau Novemberregen,
ganz vielen lieben Dank für die warme Dusche, das tut sehr gut.
Kommen Sie gut ins neue Jahr!

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