Samstag, 1. Oktober 2016
Gerontokratie – Vorgeschichte zum letzten Kurzkrimi
c. fabry, 01:16h
Zum Schlussgeläut verließen die zahlreichen Besucher unterschiedlichster Altersgruppen gemächlich die Kirche, nach diesem besonderen und anregenden Gottesdienst. Wie in jedem Jahr wurde die feierliche Veranstaltung zum Reformationstag vom Frauenabendkreis und der Männerarbeit gestaltet. Auch einige Jugendliche waren erschienen, die sich nun auf ihre spektakuläre Halloween-Party freuten. Das Zugeständnis, mit Rücksicht auf das Reformationsfest nicht von einer Halloween- sondern stattdessen von einer Gruselparty zu sprechen, hatte der Pfarrer ihnen abgerungen. Dafür hatte Sebastian, der engagierteste Ehrenamtliche von allen, schon bei der Jahresplanung im Vorjahr durchgesetzt, dass die Jugend den Gemeindesaal für die Disco, die Küche für das Buffet und den Jugendraum als Rückzugsort für Gespräche zur Verfügung hatte. Es war schon eine groteske Situation, als sich im Gottesdienst die hinteren Bänke mit Angeschossenen, Moorleichen, Vampiren, Hexen und Gespenstern gefüllt hatten, aber wider Erwarten beklagte sich niemand.
Sebastian sah in der Küche nach dem rechten. Viktoria überwachte das Buffet und sagte mit Grabesstimme: „Ich habe hier alles unter Kontrolle, Meister.“
So farblos und unauffällig wie er das ganze Jahr über erschien, hatte er sich auch verkleidet: Als Gespenst mit weißem Laken und hell geschminktem Gesicht. Im Saal standen schon die beiden Manuels am DJ-Pult und an der Lichttechnik, und die ersten Jugendlichen strömten in die phantasievoll eingerichtete Disco.
Im Jugendraum waren die Tische mit Herbstlaub und Kürbislaternen dekoriert worden, da wollte Sebastian noch eben die Teelichter anzünden. Als er den Raum betrat, standen dort eindeutig nicht zur Party gehörende Frauen mit offenen Mündern im geschmückten Raum.
„Was hat das denn hier zu bedeuten, Sebastian?“, fuhr Lotte Hartlaub ihn schneidend an.
„Hier ist doch heute die Gruselparty.“, erklärte Sebastian genervt.
„Und wieso wissen wir davon nichts?“, fragte Lotte. Der verächtliche Blick ihrer wasserblauen Augen korrespondierte perfekt mit der Herrenmenschenhaltung ihres altersgemäß gut durchtrainierten, dahinwelkenden Körpers.
„Ich weiß nicht, warum Sie das nicht wissen.“, erwiderte Sebastian stoisch, „Wir haben das bei der Jahresplanung so besprochen.“
„Ja, ich weiß, dass ihr heute mit eurem Gelärme den Saal belagert, aber doch nicht den Gruppenraum. Es ist schließlich Donnerstag, da trifft sich immer der Frauen-Abendkreis, das weißt du doch. Also räum' hier mal ganz schnell diese vorchristliche Dekoration von den Tischen und stell die so hin, wie sie gehören.“
„Also erstens ist das ein Mehrzweckraum.“, erklärte Sebastian, „Da stellt sich jede Gruppe selbst die Tische so hin, wie sie sie braucht...“
„Das haben wir jawohl noch nie gemacht, dafür haben wir unsere Küsterin!“,
fiel Lotte ihm ins Wort.
„...und außerdem“, fuhr Sebastian unbeirrt fort, „ist das heute eine Ausnahme. Das war so besprochen. Wenn das Bibliodrama im Haus ist, müssen wir unseren Jugendkreis ja auch ausfallen lassen.“
„Also wenn eine Sonderveranstaltung stattfindet.“, erklärte Lotte giftig, „Dann muss man die Leiter der Gruppen zwei Wochen vorher noch einmal persönlich informieren, da guckt doch nicht jeder ständig in den Jahresplan.“
„Aber da hingen auch Zettel an den Türen.“, verteidigte sich Sebastian.
„Zettel an den Türen.“, schnaubte Lotte. „Wer soll das denn alles lesen? Heute Abend sind wir hier und wir bleiben jetzt auch, ich kann die Damen ja jetzt schlecht wieder nach Hause schicken, wo sie einmal hier sind. Und wie lauft ihr überhaupt alle rum? Das ist jawohl eines evangelischen Gemeindehauses unwürdig. Wollt ihr heute Abend alle zu Tode erschrecken? Es ist ja auch noch immer nicht geklärt, wer letzte Woche die Margit Reichert überfallen hat. Wenn Ihr damit etwas zu tun habt, dann gnade euch Gott. Und jetzt hol ein paar starke Jungs, die uns eben die Tische stellen und räum diese schmuddeligen Blätter und Kürbisse weg!“
„Das tue ich auf gar keinen Fall!“, erwiderte Sebastian und verließ den Raum. Wutschnaubend ging er nach unten, wo der Saal sich mit zahlreichen Jugendlichen gefüllt hatte.
„Hey, Sebi, was ziehst du denn für 'ne Hackfresse?“, brüllte Timo ihn an.
„Der Gruppenraum wird von den Schildkröten belagert, obwohl abgesprochen war, dass wir den haben.“, beschwerte sich Sebastian. „Ach egal. Tanzen wir erst mal 'ne Runde und essen so lange in der Küche“, sagte er dann. „Ich kann die ja schlecht rausprügeln oder von der Polizei abholen lassen.“
„Das wäre mal ein Spaß!, erwiderte Timo grinsend.
Die Tür ging auf: Helmut Kottmeier und Uwe Behrendt vom Männerkreis blickten die Jugendlichen zornig an. Mit dem energischen Blick eines Pfadfinder-Meutenführers ging Helmut auf Sebastian zu und schrie gegen die Musik an: „So geht das nicht. Da kann sich ja kein Mensch im Haus mehr unterhalten! Dreht das mal leiser!“
Niemand drehte den Tonregler herunter. Die Jugendlichen fühlten sich im Recht.
Nun trat auch Uwe vor und seine Halsschlagader schwoll bedrohlich an als er brüllte: „Habt ihr nicht gehört? Ihr sollt die verdammte Musik leiser drehen! Oder soll ich das machen?“
Eingeschüchtert regelte Manuel die Musik so weit herunter, dass man sich für eine Unterhaltung nicht mehr anschreien musste.
„Ihr könnt doch nicht so einen Radau veranstalten, wenn hier noch andere Kreise im Haus sind!“, blaffte Uwe die Jugendlichen kollektiv an.
„Hier haben heute keine anderen Kreise im Haus zu sein.“, blaffte Sebastian zurück. „Der Termin war abgesprochen. Wir feiern hier heute eine Party und bei einer Party ist die Musik laut und zwar so laut, dass man sie überall im Haus hört. Unterhalten kann man sich dann im Gruppenraum, aber da sitzt ja auch schon unabgesprochenerweise der Frauenabendkreis. Ich diskutiere das jetzt auch nicht mehr mit euch, ich sorge jetzt dafür, dass das geregelt wird.“
Sebastian rauschte aus dem Saal und ging vor die Tür. Draußen holte er sein Mobiltelefon aus der Tasche und rief den Pfarrer an.
„Entschuldigen Sie, dass ich störe, aber wir werden gerade von den Jungs von der Männerarbeit angegiftet, dass wir die Musik leiser drehen sollen und der Frauenabendkreis belagert den Gruppenraum und die wollen nicht nur nicht wieder gehen, die verlangen auch noch, dass wir unsere Dekoration weg räumen und die Tische passend stellen. Aber es ist doch schon lange abgesprochen, dass wir den Raum heute Abend nutzen.“
„Ach entschuldige, Sebastian, das war mein Fehler.“, erklärte der Pfarrer. „Ich habe vergessen, Lotte Hartlaub noch einmal daran zu erinnern.“
„Trotzdem können die doch jetzt nicht einfach bleiben.“, protestierte Sebastian. „Es ist schon schlimm genug, dass der Montag total blockiert ist, weil der Altenclub so unflexibel ist und dass wir an jedem ersten Freitag im Monat vor die Tür müssen, weil das Bibliodrama Ruhe braucht, wo sich vier Rentnerinnen mit einer Kursleiterin treffen. Aber dass gleich zwei Kreise völlig ignorieren, dass heute eine Veranstaltung im ganzen Haus stattfindet, die seit einem Jahr abgesprochen ist, dass schlägt dem Fass den Boden aus und ich finde, da sollten Sie jetzt mal eingreifen.“
„Ich verstehe dich ja, Sebastian.“, erklärte der Pfarrer. „Aber ich will auch niemanden vor den Kopf stoßen. Das sind ja alles verdiente Mitarbeiter der Gemeinde, die viel Verantwortung tragen, einige davon sind sogar im Presbyterium.“
„Na und?“, fragte Sebastian erbost. „Bin ich etwa kein verdienter Mitarbeiter? Übernehme ich keine Verantwortung?“
„Doch doch, natürlich. Aber von Jugendlichen wird im allgemeinen erwartet, dass sie etwas flexibler sind. Das ist für junge Menschen einfach leichter.“
„Dass sollen wir uns das jetzt etwa alles gefallen lassen?“
„Nein. Also die Tische können die Frauen vom Abendkreis ja auch einfach mal so stehen lassen. Die bleiben ja höchstens eine Stunde, jetzt nach dem Gottesdienst, danach habt ihr den Raum wieder für euch. Und was die Lautstärke betrifft, vielleicht könnt ihr den Männern da ein wenig entgegenkommen, die sind doch auch nach eineinhalb Stunden wieder weg und dann könnt ihr ja bis 24 Uhr feiern, das haben wir euch ja zugesichert.“
„Irgendwann“, murmelte Sebastian, „kriegt man das alles zurück.“ Dann legte er auf.
Sebastian sah in der Küche nach dem rechten. Viktoria überwachte das Buffet und sagte mit Grabesstimme: „Ich habe hier alles unter Kontrolle, Meister.“
So farblos und unauffällig wie er das ganze Jahr über erschien, hatte er sich auch verkleidet: Als Gespenst mit weißem Laken und hell geschminktem Gesicht. Im Saal standen schon die beiden Manuels am DJ-Pult und an der Lichttechnik, und die ersten Jugendlichen strömten in die phantasievoll eingerichtete Disco.
Im Jugendraum waren die Tische mit Herbstlaub und Kürbislaternen dekoriert worden, da wollte Sebastian noch eben die Teelichter anzünden. Als er den Raum betrat, standen dort eindeutig nicht zur Party gehörende Frauen mit offenen Mündern im geschmückten Raum.
„Was hat das denn hier zu bedeuten, Sebastian?“, fuhr Lotte Hartlaub ihn schneidend an.
„Hier ist doch heute die Gruselparty.“, erklärte Sebastian genervt.
„Und wieso wissen wir davon nichts?“, fragte Lotte. Der verächtliche Blick ihrer wasserblauen Augen korrespondierte perfekt mit der Herrenmenschenhaltung ihres altersgemäß gut durchtrainierten, dahinwelkenden Körpers.
„Ich weiß nicht, warum Sie das nicht wissen.“, erwiderte Sebastian stoisch, „Wir haben das bei der Jahresplanung so besprochen.“
„Ja, ich weiß, dass ihr heute mit eurem Gelärme den Saal belagert, aber doch nicht den Gruppenraum. Es ist schließlich Donnerstag, da trifft sich immer der Frauen-Abendkreis, das weißt du doch. Also räum' hier mal ganz schnell diese vorchristliche Dekoration von den Tischen und stell die so hin, wie sie gehören.“
„Also erstens ist das ein Mehrzweckraum.“, erklärte Sebastian, „Da stellt sich jede Gruppe selbst die Tische so hin, wie sie sie braucht...“
„Das haben wir jawohl noch nie gemacht, dafür haben wir unsere Küsterin!“,
fiel Lotte ihm ins Wort.
„...und außerdem“, fuhr Sebastian unbeirrt fort, „ist das heute eine Ausnahme. Das war so besprochen. Wenn das Bibliodrama im Haus ist, müssen wir unseren Jugendkreis ja auch ausfallen lassen.“
„Also wenn eine Sonderveranstaltung stattfindet.“, erklärte Lotte giftig, „Dann muss man die Leiter der Gruppen zwei Wochen vorher noch einmal persönlich informieren, da guckt doch nicht jeder ständig in den Jahresplan.“
„Aber da hingen auch Zettel an den Türen.“, verteidigte sich Sebastian.
„Zettel an den Türen.“, schnaubte Lotte. „Wer soll das denn alles lesen? Heute Abend sind wir hier und wir bleiben jetzt auch, ich kann die Damen ja jetzt schlecht wieder nach Hause schicken, wo sie einmal hier sind. Und wie lauft ihr überhaupt alle rum? Das ist jawohl eines evangelischen Gemeindehauses unwürdig. Wollt ihr heute Abend alle zu Tode erschrecken? Es ist ja auch noch immer nicht geklärt, wer letzte Woche die Margit Reichert überfallen hat. Wenn Ihr damit etwas zu tun habt, dann gnade euch Gott. Und jetzt hol ein paar starke Jungs, die uns eben die Tische stellen und räum diese schmuddeligen Blätter und Kürbisse weg!“
„Das tue ich auf gar keinen Fall!“, erwiderte Sebastian und verließ den Raum. Wutschnaubend ging er nach unten, wo der Saal sich mit zahlreichen Jugendlichen gefüllt hatte.
„Hey, Sebi, was ziehst du denn für 'ne Hackfresse?“, brüllte Timo ihn an.
„Der Gruppenraum wird von den Schildkröten belagert, obwohl abgesprochen war, dass wir den haben.“, beschwerte sich Sebastian. „Ach egal. Tanzen wir erst mal 'ne Runde und essen so lange in der Küche“, sagte er dann. „Ich kann die ja schlecht rausprügeln oder von der Polizei abholen lassen.“
„Das wäre mal ein Spaß!, erwiderte Timo grinsend.
Die Tür ging auf: Helmut Kottmeier und Uwe Behrendt vom Männerkreis blickten die Jugendlichen zornig an. Mit dem energischen Blick eines Pfadfinder-Meutenführers ging Helmut auf Sebastian zu und schrie gegen die Musik an: „So geht das nicht. Da kann sich ja kein Mensch im Haus mehr unterhalten! Dreht das mal leiser!“
Niemand drehte den Tonregler herunter. Die Jugendlichen fühlten sich im Recht.
Nun trat auch Uwe vor und seine Halsschlagader schwoll bedrohlich an als er brüllte: „Habt ihr nicht gehört? Ihr sollt die verdammte Musik leiser drehen! Oder soll ich das machen?“
Eingeschüchtert regelte Manuel die Musik so weit herunter, dass man sich für eine Unterhaltung nicht mehr anschreien musste.
„Ihr könnt doch nicht so einen Radau veranstalten, wenn hier noch andere Kreise im Haus sind!“, blaffte Uwe die Jugendlichen kollektiv an.
„Hier haben heute keine anderen Kreise im Haus zu sein.“, blaffte Sebastian zurück. „Der Termin war abgesprochen. Wir feiern hier heute eine Party und bei einer Party ist die Musik laut und zwar so laut, dass man sie überall im Haus hört. Unterhalten kann man sich dann im Gruppenraum, aber da sitzt ja auch schon unabgesprochenerweise der Frauenabendkreis. Ich diskutiere das jetzt auch nicht mehr mit euch, ich sorge jetzt dafür, dass das geregelt wird.“
Sebastian rauschte aus dem Saal und ging vor die Tür. Draußen holte er sein Mobiltelefon aus der Tasche und rief den Pfarrer an.
„Entschuldigen Sie, dass ich störe, aber wir werden gerade von den Jungs von der Männerarbeit angegiftet, dass wir die Musik leiser drehen sollen und der Frauenabendkreis belagert den Gruppenraum und die wollen nicht nur nicht wieder gehen, die verlangen auch noch, dass wir unsere Dekoration weg räumen und die Tische passend stellen. Aber es ist doch schon lange abgesprochen, dass wir den Raum heute Abend nutzen.“
„Ach entschuldige, Sebastian, das war mein Fehler.“, erklärte der Pfarrer. „Ich habe vergessen, Lotte Hartlaub noch einmal daran zu erinnern.“
„Trotzdem können die doch jetzt nicht einfach bleiben.“, protestierte Sebastian. „Es ist schon schlimm genug, dass der Montag total blockiert ist, weil der Altenclub so unflexibel ist und dass wir an jedem ersten Freitag im Monat vor die Tür müssen, weil das Bibliodrama Ruhe braucht, wo sich vier Rentnerinnen mit einer Kursleiterin treffen. Aber dass gleich zwei Kreise völlig ignorieren, dass heute eine Veranstaltung im ganzen Haus stattfindet, die seit einem Jahr abgesprochen ist, dass schlägt dem Fass den Boden aus und ich finde, da sollten Sie jetzt mal eingreifen.“
„Ich verstehe dich ja, Sebastian.“, erklärte der Pfarrer. „Aber ich will auch niemanden vor den Kopf stoßen. Das sind ja alles verdiente Mitarbeiter der Gemeinde, die viel Verantwortung tragen, einige davon sind sogar im Presbyterium.“
„Na und?“, fragte Sebastian erbost. „Bin ich etwa kein verdienter Mitarbeiter? Übernehme ich keine Verantwortung?“
„Doch doch, natürlich. Aber von Jugendlichen wird im allgemeinen erwartet, dass sie etwas flexibler sind. Das ist für junge Menschen einfach leichter.“
„Dass sollen wir uns das jetzt etwa alles gefallen lassen?“
„Nein. Also die Tische können die Frauen vom Abendkreis ja auch einfach mal so stehen lassen. Die bleiben ja höchstens eine Stunde, jetzt nach dem Gottesdienst, danach habt ihr den Raum wieder für euch. Und was die Lautstärke betrifft, vielleicht könnt ihr den Männern da ein wenig entgegenkommen, die sind doch auch nach eineinhalb Stunden wieder weg und dann könnt ihr ja bis 24 Uhr feiern, das haben wir euch ja zugesichert.“
„Irgendwann“, murmelte Sebastian, „kriegt man das alles zurück.“ Dann legte er auf.
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birgitdiestarke,
Samstag, 1. Oktober 2016, 23:38
Echt übel!
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birgitdiestarke,
Montag, 3. Oktober 2016, 02:42
Ziemlich traurig unter all den so genannten Christen ... ;o)
Aber wenn ich dann an meinen Gemeinderatsvorsitzenden denke, auweia!
Aber wenn ich dann an meinen Gemeinderatsvorsitzenden denke, auweia!
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c. fabry,
Montag, 3. Oktober 2016, 15:49
Christen sind nicht die besseren Menschen...
...sie glauben nur, dass sie ein funktionierendes Rezept haben, wie sie zu besseren Menschen werden können. Bei der Umsetzung fehlt dann vielen die notwendige Disziplin. Sind eben auch nur Menschen und keine Heiligen. :-)
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birgitdiestarke,
Montag, 3. Oktober 2016, 18:46
Das ist schon richtig, wir sind alle keine Heiligen. Aber müsste nicht nach einiger Zeit das Ziel im Strebenden sichtbar werden? Oder wenigstens durchscheinen?
Oder geht es gar nicht um das Ziel, sondern darum, zu einer Gruppe zu gehören?
Oder geht es gar nicht um das Ziel, sondern darum, zu einer Gruppe zu gehören?
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c. fabry,
Mittwoch, 5. Oktober 2016, 00:22
Du hast ja recht, Birgit,
auch ich erinnere gern daran, wenn es mir mal wieder zu bunt wird, dass wir jawohl ein christlicher Verein mit bestimmten Grundsätzen sind. Aber Die Falken erlebe ich als die schlimmsten Arbeiterverräter, obwohl sie sich sozialistische Jugend Deutschlands nennen und nicht überall wo Bio drauf steht, ist auch Bio drin. Ewig die Moralkeule zu schwingen, wenn ein Christ genau wie alle anderen zum Sünder wird, führt zu nichts. Das Problem liegt nicht darin, dass die Leute vergessen, was im Evangelium steht, sondern darin, dass unsere Gesellschaft komplett entwicklungsverzögert ist und auf dem Stand von unter Siebenjährigen vor sich hinkonsumiert. Niemand kann mehr von sich absehen und die eigenen Bedürfnisse einem gemeinsamen Ziel unterordnen. Und wenn schon die alten Säcke das nicht schaffen, von wem sollen die nachfolgenden Generationen es dann lernen?
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birgitdiestarke,
Mittwoch, 5. Oktober 2016, 01:06
"Niemand kann mehr von sich absehen und die eigenen Bedürfnisse einem gemeinsamen Ziel unterordnen."
Das ist genau der springende Punkt. Obwohl ich finde, dass die jungen Leute in der Geschichte ziemlich zurückgesteckt haben. Nur hat das niemand anerkannt, sondern als selbstverständlich angesehen.
Das ist genau der springende Punkt. Obwohl ich finde, dass die jungen Leute in der Geschichte ziemlich zurückgesteckt haben. Nur hat das niemand anerkannt, sondern als selbstverständlich angesehen.
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c. fabry,
Mittwoch, 5. Oktober 2016, 01:16
Ja genau. Alles, was die ältere Generation der Jugend vorwirft, hat sie ihr längst vorgelebt.
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