Donnerstag, 23. Juni 2016
Wo ist Meredith? - Abgeschlossener Kurzkrimi
c. fabry, 15:21h
„Wo ist Meredith?“, fragte Christian, der sich wunderte, dass er die junge Frau schon seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen hatte, obwohl sie doch sonst oft mehrmals täglich hektisch und fahrig durchs Gemeindehaus huschte. Sie bewohnte die kleine Einliegerwohnung, die früher einmal die Heimat der Gemeindeschwester gewesen war, aber dieses Berufsbild war nahezu vollständig aus der evangelischen Kirche verschwunden und den Jugendreferenten, Gemeindepädagogen, Erzieherinnen und Krankenpflegerinnen der Diakoniestationen gewichen.
„Stimmt.“, stellte Gerald nun verwundert fest. „Die habe ich schon seit Tagen nicht gesehen. Aber die fährt doch nie in Urlaub, so chronisch abgebrannt wie die immer ist, hat ja nicht mal Freunde, die sie besuchen könnte.“
„Woher willst du das wissen?“
„Pastor Künnemann und seine Frau kennen sie ziemlich gut, die laden sie manchmal zum Essen ein, weil sie so einsam ist.“
„Da ist sie bestimmt super scharf drauf, bei dem alten Pastor und seiner Perle rumzuhängen, während andere in ihrem Alter durch Discos und Kneipen ziehen.“
„Besser bei Künnemanns rumhängen als sich allein zu Hause zu langweilen. In der winzigen Hütte würde mir sofort die Decke auf den Kopf fallen. Aber vielleicht ist sie ja krank. Ich glaube, ich klingel da mal.“
Auf mehrmaliges Klingeln erfolgte keine Reaktion. Der Jugendreferent drückte instinktiv die Türklinke und stand plötzlich in der Wohnung. „Meredith?“, rief er. Als keine Antwort kam, blickte er sich in Küche und Wohnzimmer um, bevor er mit pochendem Herzen das Bad und schließlich das Schlafzimmer betrat. Doch die junge Frau war nirgends zu sehen. Hier stimmte etwas nicht, denn Meredith litt unter Angststörungen und Verfolgungswahn, darum schloss sie immer zwei Mal ab und tobte vor Wut, wenn mal jemand die Haustür nur einfach abgeschlossen hatte, ohne den Schnapper hochzuziehen und den Schlüssel zwei Mal im Schloss umzudrehen. Außerdem entdeckte Gerald auf der Spüle eine Tasse, in der ein Rest Milchkaffee von einer dicken Schimmel-Schicht überzogen war. Ratlos verließ er die Wohnung, als sein Blick schließlich auf die Dachbodenluke fiel und ein kalter Schauer kroch über seinen Rücken. „Oh Gott, bitte nicht!“, stöhnte er, nahm aber dennoch den Stock mit dem Haken, mit dem die altmodische Verriegelung der Klappe sich öffnen ließ. Das vertraute, metallische Geräusch klang diesmal alles andere als heimelig in seinen Ohren, doch die Klappe ließ sich nur ein paar Zentimeter herunter ziehen, dann wurde sie von irgendetwas blockiert. Er konnte das nicht allein und rief den Pfarrer zur Hilfe, der gleich den Küster dabei hatte, und der war mit einer Stehleiter und seiner Werkzeugbox bewaffnet.
Jemand hatte die Klappe dort oben mit einer Wäscheleine befestigt und zwar so gründlich, dass man sich durch mehrere Stücke der stabilen Leine hindurch knipsen musste, bis die Klappe sich vollständig öffnen ließ. Mutig betrat der Küster als erster den Dachboden und hielt entsetzt die Luft an: Meredith war dort, beziehungsweise das, was von ihr noch übrig war. Ihre Leiche unter deren Haut sich bereits die Maden bewegten, hing mit einem Pfadfinder-Knoten befestigt an einem Dachbalken. Die Polizei schloss den Fall später mit der eindeutigen Feststellung ab, dass es sich um Selbsttötung handelte. Niemand wunderte sich darüber, Meredith mit ihrer Angststörung, ihrem Verfolgungswahn und ihrer großen Einsamkeit. Nur die Männer bekamen das Bild der sich zersetzenden Frauenleiche nicht mehr aus ihren Köpfen.
Zwei Wochen später verabredete Gerald sich mit dem Pfarrer, dem Kirchmeister und zwei Vertretern des CVJM, um die Wohnung in Augenschein zu nehmen. Die Vermietung an Meredith hatte nur als pragmatische Lösung einer akuten Notsituation gedient, jetzt sollten die Räume der Jugendarbeit zur Verfügung gestellt werden.
Die Männer waren irritiert, dass die Tür nach wie vor unverschlossen war. Während der polizeilichen Ermittlungen war die Wohnung versiegelt gewesen, danach hatte niemand mehr daran gedacht, abzuschließen.
„Na, besonders ordentlich war unsere Mieterin aber nicht.“, bemerkte der Kirchmeister.
„Wieso?“, fragte Pastor Künnemann, auf den Merediths Wohnung immer einen äußerst peniblen Eindruck gemacht hatte. Er erschrak, als er das Chaos erblickte.
„Die Wohnung hat jemand durchsucht!“, keuchte er. „Egal wann man sie besuchte, hier war immer alles picobello.“
„Aber bei der Frau gab es doch nichts zu holen.“, überlegte der Kirchmeister.
„Vielleicht keine Wertgegenstände.“, entgegnete Gerald. „Aber vielleicht etwas, von dem jemand hofft, dass es nicht gefunden wird.“
Sie liefen in der Wohnung umher, niemand dachte daran, sofort wieder zu gehen, damit die Spurensicherung die Räume professionell untersuchen konnte. Schließlich entdeckte Gerald das geflieste Türchen an der Außenseite der Badewanne, von dem Meredith ihm einmal anvertraut hatte, dass dort ihr Geheimversteck sei. Er hatte vermutet, sie sei so verrückt zu glauben, sie selbst könne sich dort verstecken, aber vielleicht lag dort das, was der Eindringling gesucht hatte. Die Verriegelung war stark korrodiert und machte nicht den Eindruck, dass sie in letzter Zeit bewegt worden war. Darum hatte der Suchende die Idee, auch hier einmal nachzusehen, sicher verworfen. Gerald musste ein wenig an dem kleinen Riegel rütteln, bis die kleine, quadratische Tür sich schließlich öffnen ließ. Dort lag tatsächlich etwas: Ein Tagebuch. Er schlug es wahllos mittendrin auf.
„28.02.1986 – Dietmar hat schon wieder so komisch geguckt. Er wollte unbedingt, dass ich ihm helfe, die Liederbücher wieder in die Teestube zu tragen. Ich habe gesagt, dass ich sofort nach Hause muss. Da sah er irgendwie traurig aus und es tat mir voll leid.
06.03.1986 – Eigentlich wollte ich gar nicht in das Vorbereitungsteam für die nächste Jungschar-Stunde. Aber dann kam es irgendwie doch so. Ich war dann um fünf bei Dietmar. Uschi hat abgesagt und Jan musste um halb sechs schon wieder weg. Da war ich mit Dietmar alleine und wir waren ja noch nicht fertig. Auf einmal hat Dietmar Sekt geholt, er meinte, wir müssten anstoßen, weil wir zum ersten Mal ganz allein zusammen was vorbereiten. Ich wollte erst nicht, aber dann guckte er wieder so traurig und er hat es ja nett gemeint und dann schmeckte der Sekt auch viel besser als bei Mama und Papa und mir wurde ganz schwummrig und ich musste dauernd kichern. Dietmar hat mich gekitzelt und mir voll versaute Witze erzählt und dann meinte er, dass dürfte ich aber keinem erzählen, was wir für einen Spaß hätten, das müsste unser Geheimnis bleiben.“
War das ein Tatsachenbericht oder die kranken Phantasien einer psychotischen Jugendlichen? Gerald war klar, dass er das Tagebuch der Polizei übergeben musste, denn wenn besagter Dietmar, möglicherweise sein Vorgänger, sich der Grenzüberschreitung, die hier beschrieben war, tatsächlich schuldig gemacht hatte, war es sehr gut möglich, dass er das Tagebuch verschwinden lassen wollte. Nur hatte er es nicht gefunden.
Am Sonntag ließ Gerald sich ausnahmsweise im Gottesdienst blicken. Das tat er nicht oft, denn er wohnte nicht im Stadtteil. Wo er nun schon einmal da war, ging er anschließend ins Kirchcafé. Angela setzte sich zu ihm an den Tisch.
„Und du hast also Meredith gefunden?“
„Ja. Und nicht nur Meredith. Auch ihr Tagebuch.“
„Echt? Was stand denn da drin?“
„Ich habe nicht alles gelesen, aber was ich gelesen habe, hat mir das Blut gefrieren lassen. In den Achtzigern hat sie ein Dietmar angeblich in seine Wohnung gelockt und wiederholt sexuell missbraucht.“
„Dietmar?“, fragte Angela entsetzt. „Dietmar Engelke?“
„Keine Ahnung. Da stand nur Dietmar. Wer ist denn Dietmar Engelke?“
„Der war hier in den Achtzigern Jugendwart.“
„Und? Traust du ihm solche Übergriffe zu? Oder glaubst du, Meredith hat sich das ausgedacht?“
Angela antwortete nicht. Sie war plötzlich sehr blass geworden.
„Wo ist das Tagebuch?“, hauchte sie.
„Bei der Polizei.“
„Das ist gut. Denn wenn er es in die Finger kriegt, verschwindet es.“
Die Polizei behandelte das Gemeindehaus – speziell die Wohnung und den Dachboden – nun als Tatort und nahm die Ermittlungen wieder auf. Ein Dachfenster auf dem Spitzboden war so locker verschlossen, dass es denkbar war, dass jemand, nachdem er die Luke verschnürt hatte, darüber verschwunden war.
Dietmar Engelke war nicht mehr jung, ging aber noch immer regelmäßig in den Alpen auf Klettertour.
Er hatte alle seine Spuren beseitigt, nur das Tagebuch hatte er nicht gefunden.
„Stimmt.“, stellte Gerald nun verwundert fest. „Die habe ich schon seit Tagen nicht gesehen. Aber die fährt doch nie in Urlaub, so chronisch abgebrannt wie die immer ist, hat ja nicht mal Freunde, die sie besuchen könnte.“
„Woher willst du das wissen?“
„Pastor Künnemann und seine Frau kennen sie ziemlich gut, die laden sie manchmal zum Essen ein, weil sie so einsam ist.“
„Da ist sie bestimmt super scharf drauf, bei dem alten Pastor und seiner Perle rumzuhängen, während andere in ihrem Alter durch Discos und Kneipen ziehen.“
„Besser bei Künnemanns rumhängen als sich allein zu Hause zu langweilen. In der winzigen Hütte würde mir sofort die Decke auf den Kopf fallen. Aber vielleicht ist sie ja krank. Ich glaube, ich klingel da mal.“
Auf mehrmaliges Klingeln erfolgte keine Reaktion. Der Jugendreferent drückte instinktiv die Türklinke und stand plötzlich in der Wohnung. „Meredith?“, rief er. Als keine Antwort kam, blickte er sich in Küche und Wohnzimmer um, bevor er mit pochendem Herzen das Bad und schließlich das Schlafzimmer betrat. Doch die junge Frau war nirgends zu sehen. Hier stimmte etwas nicht, denn Meredith litt unter Angststörungen und Verfolgungswahn, darum schloss sie immer zwei Mal ab und tobte vor Wut, wenn mal jemand die Haustür nur einfach abgeschlossen hatte, ohne den Schnapper hochzuziehen und den Schlüssel zwei Mal im Schloss umzudrehen. Außerdem entdeckte Gerald auf der Spüle eine Tasse, in der ein Rest Milchkaffee von einer dicken Schimmel-Schicht überzogen war. Ratlos verließ er die Wohnung, als sein Blick schließlich auf die Dachbodenluke fiel und ein kalter Schauer kroch über seinen Rücken. „Oh Gott, bitte nicht!“, stöhnte er, nahm aber dennoch den Stock mit dem Haken, mit dem die altmodische Verriegelung der Klappe sich öffnen ließ. Das vertraute, metallische Geräusch klang diesmal alles andere als heimelig in seinen Ohren, doch die Klappe ließ sich nur ein paar Zentimeter herunter ziehen, dann wurde sie von irgendetwas blockiert. Er konnte das nicht allein und rief den Pfarrer zur Hilfe, der gleich den Küster dabei hatte, und der war mit einer Stehleiter und seiner Werkzeugbox bewaffnet.
Jemand hatte die Klappe dort oben mit einer Wäscheleine befestigt und zwar so gründlich, dass man sich durch mehrere Stücke der stabilen Leine hindurch knipsen musste, bis die Klappe sich vollständig öffnen ließ. Mutig betrat der Küster als erster den Dachboden und hielt entsetzt die Luft an: Meredith war dort, beziehungsweise das, was von ihr noch übrig war. Ihre Leiche unter deren Haut sich bereits die Maden bewegten, hing mit einem Pfadfinder-Knoten befestigt an einem Dachbalken. Die Polizei schloss den Fall später mit der eindeutigen Feststellung ab, dass es sich um Selbsttötung handelte. Niemand wunderte sich darüber, Meredith mit ihrer Angststörung, ihrem Verfolgungswahn und ihrer großen Einsamkeit. Nur die Männer bekamen das Bild der sich zersetzenden Frauenleiche nicht mehr aus ihren Köpfen.
Zwei Wochen später verabredete Gerald sich mit dem Pfarrer, dem Kirchmeister und zwei Vertretern des CVJM, um die Wohnung in Augenschein zu nehmen. Die Vermietung an Meredith hatte nur als pragmatische Lösung einer akuten Notsituation gedient, jetzt sollten die Räume der Jugendarbeit zur Verfügung gestellt werden.
Die Männer waren irritiert, dass die Tür nach wie vor unverschlossen war. Während der polizeilichen Ermittlungen war die Wohnung versiegelt gewesen, danach hatte niemand mehr daran gedacht, abzuschließen.
„Na, besonders ordentlich war unsere Mieterin aber nicht.“, bemerkte der Kirchmeister.
„Wieso?“, fragte Pastor Künnemann, auf den Merediths Wohnung immer einen äußerst peniblen Eindruck gemacht hatte. Er erschrak, als er das Chaos erblickte.
„Die Wohnung hat jemand durchsucht!“, keuchte er. „Egal wann man sie besuchte, hier war immer alles picobello.“
„Aber bei der Frau gab es doch nichts zu holen.“, überlegte der Kirchmeister.
„Vielleicht keine Wertgegenstände.“, entgegnete Gerald. „Aber vielleicht etwas, von dem jemand hofft, dass es nicht gefunden wird.“
Sie liefen in der Wohnung umher, niemand dachte daran, sofort wieder zu gehen, damit die Spurensicherung die Räume professionell untersuchen konnte. Schließlich entdeckte Gerald das geflieste Türchen an der Außenseite der Badewanne, von dem Meredith ihm einmal anvertraut hatte, dass dort ihr Geheimversteck sei. Er hatte vermutet, sie sei so verrückt zu glauben, sie selbst könne sich dort verstecken, aber vielleicht lag dort das, was der Eindringling gesucht hatte. Die Verriegelung war stark korrodiert und machte nicht den Eindruck, dass sie in letzter Zeit bewegt worden war. Darum hatte der Suchende die Idee, auch hier einmal nachzusehen, sicher verworfen. Gerald musste ein wenig an dem kleinen Riegel rütteln, bis die kleine, quadratische Tür sich schließlich öffnen ließ. Dort lag tatsächlich etwas: Ein Tagebuch. Er schlug es wahllos mittendrin auf.
„28.02.1986 – Dietmar hat schon wieder so komisch geguckt. Er wollte unbedingt, dass ich ihm helfe, die Liederbücher wieder in die Teestube zu tragen. Ich habe gesagt, dass ich sofort nach Hause muss. Da sah er irgendwie traurig aus und es tat mir voll leid.
06.03.1986 – Eigentlich wollte ich gar nicht in das Vorbereitungsteam für die nächste Jungschar-Stunde. Aber dann kam es irgendwie doch so. Ich war dann um fünf bei Dietmar. Uschi hat abgesagt und Jan musste um halb sechs schon wieder weg. Da war ich mit Dietmar alleine und wir waren ja noch nicht fertig. Auf einmal hat Dietmar Sekt geholt, er meinte, wir müssten anstoßen, weil wir zum ersten Mal ganz allein zusammen was vorbereiten. Ich wollte erst nicht, aber dann guckte er wieder so traurig und er hat es ja nett gemeint und dann schmeckte der Sekt auch viel besser als bei Mama und Papa und mir wurde ganz schwummrig und ich musste dauernd kichern. Dietmar hat mich gekitzelt und mir voll versaute Witze erzählt und dann meinte er, dass dürfte ich aber keinem erzählen, was wir für einen Spaß hätten, das müsste unser Geheimnis bleiben.“
War das ein Tatsachenbericht oder die kranken Phantasien einer psychotischen Jugendlichen? Gerald war klar, dass er das Tagebuch der Polizei übergeben musste, denn wenn besagter Dietmar, möglicherweise sein Vorgänger, sich der Grenzüberschreitung, die hier beschrieben war, tatsächlich schuldig gemacht hatte, war es sehr gut möglich, dass er das Tagebuch verschwinden lassen wollte. Nur hatte er es nicht gefunden.
Am Sonntag ließ Gerald sich ausnahmsweise im Gottesdienst blicken. Das tat er nicht oft, denn er wohnte nicht im Stadtteil. Wo er nun schon einmal da war, ging er anschließend ins Kirchcafé. Angela setzte sich zu ihm an den Tisch.
„Und du hast also Meredith gefunden?“
„Ja. Und nicht nur Meredith. Auch ihr Tagebuch.“
„Echt? Was stand denn da drin?“
„Ich habe nicht alles gelesen, aber was ich gelesen habe, hat mir das Blut gefrieren lassen. In den Achtzigern hat sie ein Dietmar angeblich in seine Wohnung gelockt und wiederholt sexuell missbraucht.“
„Dietmar?“, fragte Angela entsetzt. „Dietmar Engelke?“
„Keine Ahnung. Da stand nur Dietmar. Wer ist denn Dietmar Engelke?“
„Der war hier in den Achtzigern Jugendwart.“
„Und? Traust du ihm solche Übergriffe zu? Oder glaubst du, Meredith hat sich das ausgedacht?“
Angela antwortete nicht. Sie war plötzlich sehr blass geworden.
„Wo ist das Tagebuch?“, hauchte sie.
„Bei der Polizei.“
„Das ist gut. Denn wenn er es in die Finger kriegt, verschwindet es.“
Die Polizei behandelte das Gemeindehaus – speziell die Wohnung und den Dachboden – nun als Tatort und nahm die Ermittlungen wieder auf. Ein Dachfenster auf dem Spitzboden war so locker verschlossen, dass es denkbar war, dass jemand, nachdem er die Luke verschnürt hatte, darüber verschwunden war.
Dietmar Engelke war nicht mehr jung, ging aber noch immer regelmäßig in den Alpen auf Klettertour.
Er hatte alle seine Spuren beseitigt, nur das Tagebuch hatte er nicht gefunden.
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