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Samstag, 29. Juli 2023
Trendsetter
c. fabry, 16:09h
Das Igluzelt stand schon seit Tagen auf seinem Platz, ohne dass sich etwas rührte.
Sie machten Witze darüber: es handele sich möglicherweise um campierende Vampire, atypisch minimalistische Dauercamper oder eine bretonische Fata Morgana.
Als nach einer Woche mit dem Wind, der vom Meer kam regelmäßig ein unangenehm süßlicher Geruch herüberwehte, machten sie sich Sorgen.
Einfach einmal nachsehen oder gleich die Polizei einschalten. Es fuhr ja täglich eine Streife über den gesamten Campingplatz.
Der alternde Dorfpolizist bewegte sich offenbar nicht gern. "Ce n'est pas grave.", winkte er ab. "Bien sur c'est de rien."
Sie versuchten, mit ihrem radebrechenden Französisch zu erklären, dass es nach Verwesung roch: "Mal odeur." "Peutêtre les personnes mortes."
Er schüttelte mit dem Kopf, winkte ab und fuhr weiter.
Als der Geruch zwei Tage später überdeutlich und kaum noch zu ertragen war, öffneten sie das Zelt.
Sie lagen zu zweit friedlich nebeneinander. Ein Mann, eine Frau, vielleicht Anfang Siebzig. Er hatte sie noch lebend gesehen und ihr berichtet, wie missgünstig sie auf ihr Zelt geblickt hatten, als sie es am Abend der Ankunft unweit des Iglus errichtet hatten, weil dort so ein schöner Platz war.
Sie hielten sich an den Händen und stanken im Duett. Die Haut gelblich fahl, die Wangen eingefallen und am Kopfende wie zur Erklärung leere Tablettenröhrchen und Wasserflaschen. Gemeinschaftlicher Suizid.
Diesmal stieg der Dorfpolizist aus. "Grande Merde!", fluchte er, schickte sie mit einer Handbewegung weg, telefonierte, wartete schwitzend vor dem Zelt, nachdem er alles mit Flatterband abgesperrt hatte. Er verhaftete wohl lieber Taschendiebe.
Sie gingen zum Strand, freuten sich, dass sie gesund und lebendig waren.
Am Abend überlegten sie, wie sie es machen würden. Und wo. Vielleicht war der frische Atlantik ein guter Ort, um gemeinsam in Würde von dieser Welt in die andere hinüber zu gleiten.
Sie machten Witze darüber: es handele sich möglicherweise um campierende Vampire, atypisch minimalistische Dauercamper oder eine bretonische Fata Morgana.
Als nach einer Woche mit dem Wind, der vom Meer kam regelmäßig ein unangenehm süßlicher Geruch herüberwehte, machten sie sich Sorgen.
Einfach einmal nachsehen oder gleich die Polizei einschalten. Es fuhr ja täglich eine Streife über den gesamten Campingplatz.
Der alternde Dorfpolizist bewegte sich offenbar nicht gern. "Ce n'est pas grave.", winkte er ab. "Bien sur c'est de rien."
Sie versuchten, mit ihrem radebrechenden Französisch zu erklären, dass es nach Verwesung roch: "Mal odeur." "Peutêtre les personnes mortes."
Er schüttelte mit dem Kopf, winkte ab und fuhr weiter.
Als der Geruch zwei Tage später überdeutlich und kaum noch zu ertragen war, öffneten sie das Zelt.
Sie lagen zu zweit friedlich nebeneinander. Ein Mann, eine Frau, vielleicht Anfang Siebzig. Er hatte sie noch lebend gesehen und ihr berichtet, wie missgünstig sie auf ihr Zelt geblickt hatten, als sie es am Abend der Ankunft unweit des Iglus errichtet hatten, weil dort so ein schöner Platz war.
Sie hielten sich an den Händen und stanken im Duett. Die Haut gelblich fahl, die Wangen eingefallen und am Kopfende wie zur Erklärung leere Tablettenröhrchen und Wasserflaschen. Gemeinschaftlicher Suizid.
Diesmal stieg der Dorfpolizist aus. "Grande Merde!", fluchte er, schickte sie mit einer Handbewegung weg, telefonierte, wartete schwitzend vor dem Zelt, nachdem er alles mit Flatterband abgesperrt hatte. Er verhaftete wohl lieber Taschendiebe.
Sie gingen zum Strand, freuten sich, dass sie gesund und lebendig waren.
Am Abend überlegten sie, wie sie es machen würden. Und wo. Vielleicht war der frische Atlantik ein guter Ort, um gemeinsam in Würde von dieser Welt in die andere hinüber zu gleiten.
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Sonntag, 23. Juli 2023
Bretonischer Moment
c. fabry, 16:07h
Der Strand ist leer. Kein Schnorchler weit und breit. Vielleicht hinter dem Felsen? Aber wie soll sie da nachsehen? Das Wasser ist zu tief, die Strömung zu stark, Sie ist eher Team Seepferdchen. Besorgt lässt sie den Blick schweifen, bemerkt nicht den Schnorchler, der hinter ihr die Treppe hinabsteigt, den Kiesel aufhebt und zuschlägt.
"Auch Landart", murmelt er, lässt den Stein fallen und betrachtet das Blut, das in beiden Rottönen in den blonden Sand sickert.
Bald kommt die Flut und erledigt den Rest.
Endlich ist er frei.
"Auch Landart", murmelt er, lässt den Stein fallen und betrachtet das Blut, das in beiden Rottönen in den blonden Sand sickert.
Bald kommt die Flut und erledigt den Rest.
Endlich ist er frei.
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Samstag, 15. Juli 2023
Hier denn passiert?
c. fabry, 19:44h
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Dienstag, 4. Juli 2023
Erzengel unter sich
c. fabry, 23:19h
"Berlusconi war nur der Anfang", sagte Uriel mit stoischem Blick und polierte ausgiebig seine Fingernägel.
"Ich muss nur erst noch diese Regenbogensocken zu Ende stricken, dann mache ich mir Gedanken darüber, welchen Despoten ich als nächstes aus dem Spiel nehme."
"Ich muss nur erst noch diese Regenbogensocken zu Ende stricken, dann mache ich mir Gedanken darüber, welchen Despoten ich als nächstes aus dem Spiel nehme."
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