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Samstag, 26. März 2022
Vertrauenssache
c. fabry, 16:37h
Ich fahre schon viel zu lange auf Fortbildungen - denkt Carola - Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Ach ja, immer die gleichen blöden Spiele.
Sie ärgert sich, dass sie neben Yvette sitzt, denn wenn schon ein Spiel mit Anfassen und Augen zu angeordnet wird, dann würde sie es gern mit Benni spielen, aber sie fügt sich in ihr Schicksal. Man ist ja keine Mimose.
"Willst du führen oder geführt werden?", fragt Carola.
"Wir tauschen bestimmt.", erwidert,e Yvette. "Ich kann dich aber gern zuerst führen."
Na gut - denkt Carola - Augen zu und durch. Muss sie der fetten Yvette wenigstens nicht in das bräsige, selbstzufriedene Grinsegesicht sehen. Die Übung hätte man sich sparen können. Kennen doch alle. Kurze Imaginationspause und weiter.
Yvette riecht unangenehm: eine verheerende Mischung aus altem, süßlich-säuerlich riechendem Schweiß und aufdringlichen Duschgel- und Deo-Düften zieht Carola in die Nase, den Rachen, das limbische System. Widerlich. Yvettes fleischige, schwitzige Patschehändchen, ihre gepresste Stimme, der man die Adipositas direkt anhört.
"Jetzt gehen wir durch die Tür. So, noch ein paar Meter und jetzt bleiben wir hier vor dem Fahrstuhl stehen."
Fahrstuhl? - denkt Carola alarmiert. - Oh Gott! Nein! Carola möchte nicht mit Yvette in einen engen Raum. Ist sie überhaupt geimpft? In einer Vier-Quadratmeter-Box konzentriert sich der Gestank und womöglich entweichen ihr zusätzlich intensive Darmwinde oder Schlimmeres bei den Fleischbergen, die sie täglich verschlingt.
Aber Carola ist zu höflich, um zu widersprechen. Sie betritt folgsam das Gefängnis auf Zeit und muss sich beherrschen, um ihren Phantasien Einhalt zu gebieten. Eine Fahrt in den Keller, ein abgelegener, dunkler Raum, in dem schon Reparaturband, Heizungsrohre, Kabelbinder und spitze Gegenstände warten.
Aber der Fahrstuhl fährt nach oben. Ist ja auch Quatsch. Warum sollte Yvette ihr etwas antun?
Mit jedem Meter, den der Fahrstuhl höher fährt, wächst Yvettes Selbstvertrauen und ihre Vorfreude. Sie hat alle Macht über Carola, diese perfekte Kollegin mit dem durchtrainierten BMI-20-Körper, mit der feinporigen, ebenmäßigen Vegetarierhaut, mit all ihren Vorzeige-Fortbildungen, der dezidierten Ausdrucksweise, dem unerschütterlichen Selbstbewusstsein und der vernichtenden Arroganz.
Yvette spürt es, wenn Carola an ihr vorbei sieht, sie nicht fragt, ob sie mitmachen will und beredt schweigt, wenn Yvette sich eingebracht hat. Keine Resonanz, aber die klare Botschaft: Du darfst nicht mitspielen, weil du es nicht kannst und weil du nicht gesellschaftsfähig bist.
Carola stand immer oben, Yvette immer unten. Die Fahrstuhltür öffnet sich.
"So, jetzt hier durch die Brandschutztür, dann kommen wir in den großen Saal. - Ach guck, die lüften aber gründlich. Komm, wir gehen jetzt mal ans Fenster, da fühlst du die Sonne auf deiner Haut."
"Was ist das denn hier für ein Fußboden?", fragt Carola.
Yvette zögert mit der Antwort. Sie führt Carola energisch an das Ende des Flachdachs. Dann sagt sie: "Kies." und gibt Carola einen kräftigen Stoß.
Ihr Schrei hat etwas Erregendes. Der Aufprall klingt nach Erlösung. Sie wird sich wohl nicht herauslügen können. Aber wenigstens diesmal hat sie gewonnen.
Sie ärgert sich, dass sie neben Yvette sitzt, denn wenn schon ein Spiel mit Anfassen und Augen zu angeordnet wird, dann würde sie es gern mit Benni spielen, aber sie fügt sich in ihr Schicksal. Man ist ja keine Mimose.
"Willst du führen oder geführt werden?", fragt Carola.
"Wir tauschen bestimmt.", erwidert,e Yvette. "Ich kann dich aber gern zuerst führen."
Na gut - denkt Carola - Augen zu und durch. Muss sie der fetten Yvette wenigstens nicht in das bräsige, selbstzufriedene Grinsegesicht sehen. Die Übung hätte man sich sparen können. Kennen doch alle. Kurze Imaginationspause und weiter.
Yvette riecht unangenehm: eine verheerende Mischung aus altem, süßlich-säuerlich riechendem Schweiß und aufdringlichen Duschgel- und Deo-Düften zieht Carola in die Nase, den Rachen, das limbische System. Widerlich. Yvettes fleischige, schwitzige Patschehändchen, ihre gepresste Stimme, der man die Adipositas direkt anhört.
"Jetzt gehen wir durch die Tür. So, noch ein paar Meter und jetzt bleiben wir hier vor dem Fahrstuhl stehen."
Fahrstuhl? - denkt Carola alarmiert. - Oh Gott! Nein! Carola möchte nicht mit Yvette in einen engen Raum. Ist sie überhaupt geimpft? In einer Vier-Quadratmeter-Box konzentriert sich der Gestank und womöglich entweichen ihr zusätzlich intensive Darmwinde oder Schlimmeres bei den Fleischbergen, die sie täglich verschlingt.
Aber Carola ist zu höflich, um zu widersprechen. Sie betritt folgsam das Gefängnis auf Zeit und muss sich beherrschen, um ihren Phantasien Einhalt zu gebieten. Eine Fahrt in den Keller, ein abgelegener, dunkler Raum, in dem schon Reparaturband, Heizungsrohre, Kabelbinder und spitze Gegenstände warten.
Aber der Fahrstuhl fährt nach oben. Ist ja auch Quatsch. Warum sollte Yvette ihr etwas antun?
Mit jedem Meter, den der Fahrstuhl höher fährt, wächst Yvettes Selbstvertrauen und ihre Vorfreude. Sie hat alle Macht über Carola, diese perfekte Kollegin mit dem durchtrainierten BMI-20-Körper, mit der feinporigen, ebenmäßigen Vegetarierhaut, mit all ihren Vorzeige-Fortbildungen, der dezidierten Ausdrucksweise, dem unerschütterlichen Selbstbewusstsein und der vernichtenden Arroganz.
Yvette spürt es, wenn Carola an ihr vorbei sieht, sie nicht fragt, ob sie mitmachen will und beredt schweigt, wenn Yvette sich eingebracht hat. Keine Resonanz, aber die klare Botschaft: Du darfst nicht mitspielen, weil du es nicht kannst und weil du nicht gesellschaftsfähig bist.
Carola stand immer oben, Yvette immer unten. Die Fahrstuhltür öffnet sich.
"So, jetzt hier durch die Brandschutztür, dann kommen wir in den großen Saal. - Ach guck, die lüften aber gründlich. Komm, wir gehen jetzt mal ans Fenster, da fühlst du die Sonne auf deiner Haut."
"Was ist das denn hier für ein Fußboden?", fragt Carola.
Yvette zögert mit der Antwort. Sie führt Carola energisch an das Ende des Flachdachs. Dann sagt sie: "Kies." und gibt Carola einen kräftigen Stoß.
Ihr Schrei hat etwas Erregendes. Der Aufprall klingt nach Erlösung. Sie wird sich wohl nicht herauslügen können. Aber wenigstens diesmal hat sie gewonnen.
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Freitag, 18. März 2022
Unter Wölfen
c. fabry, 15:23h
Er hielt sich dicht am Boden. Hier wo die Erde nahezu die gleichen Farbschattierungen aufwies wie sein graubraunes Fell, standen seine Chancen, nicht bemerkt zu werden, besonders gut. Es war ein fettes, altes Kaninchen. Es war langsam, schwerhörig und halbblind, das konnte gar nicht daneben gehen. Das durfte auch nicht daneben gehen, denn er brauchte dringend eine stärkende Mahlzeit. Seit drei Tagen schob er Hunger, genauso wie alle anderen. Dieses Kaninchen würde ihn satt machen und sein Mädchen dazu - zumindest vorerst. Dann hätte er wieder Kraft für weitere Strecken. Vielleicht ein Reh für das ganze Rudel, oder ein Schaf.
Der alte Klopfer kam immer näher. Seine Hinterläufe spannten sich an, sprungbereit, kraftvoll. Dann war die Beute so nah, dass er sie riechen konnte. Er schoss hervor, doch der Nager hatte ihn in letzter Minute gewittert und war blitzschnell in ein Erdloch geschlüpft. Das Tier würde heute nicht mehr heraus kommen.
Ermattet und verzweifelt drehte er sich um. Er sah in die Augen seines schwächsten Nachwuchses. Der hatte ihn die ganze Zeit über still beobachtet, hatte alles mitbekommen. Er hatte den alten Leitwolf in einem Moment der Schwäche erlebt, war Zeuge seines Versagens geworden. Ob er sich künftig weiter kleinhalten ließ? Er würde ihn aus dem Rudel jagen müssen, aber was, wenn er die anderen Wölfe spüren ließ, was er gesehen hatte? Wenn er keine Angst mehr hatte, keinen Respekt, wenn er aufbegehrte, obwohl er das schwächste Glied der Kette war?
Es half nichts. Er musste ihn ausschalten. So viel Kraft hatte er noch. Und dann gab es auch wieder Nahrung.
Der junge Wolf sah es in seinen Augen, aber er begriff zu spät. Der Leitwolf überlebte. Vorerst.
Der alte Klopfer kam immer näher. Seine Hinterläufe spannten sich an, sprungbereit, kraftvoll. Dann war die Beute so nah, dass er sie riechen konnte. Er schoss hervor, doch der Nager hatte ihn in letzter Minute gewittert und war blitzschnell in ein Erdloch geschlüpft. Das Tier würde heute nicht mehr heraus kommen.
Ermattet und verzweifelt drehte er sich um. Er sah in die Augen seines schwächsten Nachwuchses. Der hatte ihn die ganze Zeit über still beobachtet, hatte alles mitbekommen. Er hatte den alten Leitwolf in einem Moment der Schwäche erlebt, war Zeuge seines Versagens geworden. Ob er sich künftig weiter kleinhalten ließ? Er würde ihn aus dem Rudel jagen müssen, aber was, wenn er die anderen Wölfe spüren ließ, was er gesehen hatte? Wenn er keine Angst mehr hatte, keinen Respekt, wenn er aufbegehrte, obwohl er das schwächste Glied der Kette war?
Es half nichts. Er musste ihn ausschalten. So viel Kraft hatte er noch. Und dann gab es auch wieder Nahrung.
Der junge Wolf sah es in seinen Augen, aber er begriff zu spät. Der Leitwolf überlebte. Vorerst.
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Freitag, 11. März 2022
Entscheidung
c. fabry, 10:37h
Radweg, Grünstreifen, Kanal. Anouk, Jochen Kemper
ANOUK: Maggie! Maggie, wo hast du dich denn versteckt?
Jochen Kemper nähert sich mit dem Rad.
JOCHEN KEMPER: Probleme mit dem Babysitten?
ANOUK: Ich suche meine Katze.
JOCHEN KEMPER: Ach die kommt schon von alleine. Spätestens, wenn sie Hunger hat.
ANOUK: Kümmern Sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten.
JOCHEN KEMPER: Na hör mal, du Rotzgöre! Wie redest du denn mit mir? Ihr wollt doch mit eurer Jugendgruppe weiter ins Gemeindehaus. Und ich gehöre immerhin zu Presbyterium.
ANOUK: Der Presbyter, der nie auf unserer Seite steht, auch nicht, wenn wir eindeutig im Recht sind.
JOCHEN KEMPER: Wer Rechte haben will, muss auch Pflichten erfüllen.
ANOUK: Ja genau. Zum Beispiel die Pflicht, das Rauchverbot durchzusetzen.
JOCHEM KEMPER: Ihr dürft sowieso nicht rauchen.
ANOUK: Ich spreche ja auch von den Kette rauchenden Alkoholikern aus dem Literaturkreis.
JOCHEN KEMPER: Wir sind keine Alkoholiker!
ANOUK: Die Betroffenen sind immer die Letzten, die es merken.
Anouk fokussiert plötzlich das Wasser. Offensichtlich ist die Katze in den Kanal gefallen und kann nicht heraus.
Jochen Kemper fasst sich plötzlich an die Brust, ringt nach Luft, kippt vom Rad.
Anouk beginnt, sich die Kleider vom Leib zu reißen und klettert eine der Leitern hinunter, die in den Kanal führen. Sie schwimmt auf die Katze zu, die panisch flieht.
ANOUK: Maggie, hab keine Angst, ich bin es doch, jetzt komm zu mir.
Anouk paddelt verzweifelt hinter der Katze her
ANOUK: Maggie, komm, ja, jetzt hab ich dich. Alles wird gut.
Anouk paddelt mit der Katze zur Leiter zurück. Und klettert mit dem verängstigten Tier ans Ufer.
ANOUK: Dumme, kleine Maggie. Ich lasse dich doch nicht ertrinken.
Jochen Kemper liegt neben seinem umgestürzten Fahrrad. Anouk starrt ihn an. Dann geht sie langsam zu ihrer Jacke und kramt das Mobiltelefon aus der Tasche.
ANOUK: Ja, Hallo? Ich bin hier am Mittellandkanal in Südhemmern, unterhalb der Brücke, die durchs Moor führt. Hier liegt jemand neben seinem Fahrrad, er ist bewusstlos? Nein, ich kann hier nicht bleiben, ich muss jemanden nach Hause bringen, der sich sonst erkältet.
Anouk legt auf, wickelt die Katze in ihren Pullover und schlüpft unbeholfen in die Jacke. Sie hält die Katze im rechten Arm, mit der Linken nimmt sie ihre restlichen Sachen, dann stellt sie sich kurz vor Jochen Kemper auf.
ANOUK: Ich konnte nicht eher anrufen. Ich musste zuerst Maggie retten. Maggie ist immer auf meiner Seite. Vielleicht werden sie ja gerettet. Wäre ich nicht hier gewesen, würden Sie hier alleine sterben.
Anouk geht ab. Jochen Kemper bleibt liegen.
ANOUK: Maggie! Maggie, wo hast du dich denn versteckt?
Jochen Kemper nähert sich mit dem Rad.
JOCHEN KEMPER: Probleme mit dem Babysitten?
ANOUK: Ich suche meine Katze.
JOCHEN KEMPER: Ach die kommt schon von alleine. Spätestens, wenn sie Hunger hat.
ANOUK: Kümmern Sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten.
JOCHEN KEMPER: Na hör mal, du Rotzgöre! Wie redest du denn mit mir? Ihr wollt doch mit eurer Jugendgruppe weiter ins Gemeindehaus. Und ich gehöre immerhin zu Presbyterium.
ANOUK: Der Presbyter, der nie auf unserer Seite steht, auch nicht, wenn wir eindeutig im Recht sind.
JOCHEN KEMPER: Wer Rechte haben will, muss auch Pflichten erfüllen.
ANOUK: Ja genau. Zum Beispiel die Pflicht, das Rauchverbot durchzusetzen.
JOCHEM KEMPER: Ihr dürft sowieso nicht rauchen.
ANOUK: Ich spreche ja auch von den Kette rauchenden Alkoholikern aus dem Literaturkreis.
JOCHEN KEMPER: Wir sind keine Alkoholiker!
ANOUK: Die Betroffenen sind immer die Letzten, die es merken.
Anouk fokussiert plötzlich das Wasser. Offensichtlich ist die Katze in den Kanal gefallen und kann nicht heraus.
Jochen Kemper fasst sich plötzlich an die Brust, ringt nach Luft, kippt vom Rad.
Anouk beginnt, sich die Kleider vom Leib zu reißen und klettert eine der Leitern hinunter, die in den Kanal führen. Sie schwimmt auf die Katze zu, die panisch flieht.
ANOUK: Maggie, hab keine Angst, ich bin es doch, jetzt komm zu mir.
Anouk paddelt verzweifelt hinter der Katze her
ANOUK: Maggie, komm, ja, jetzt hab ich dich. Alles wird gut.
Anouk paddelt mit der Katze zur Leiter zurück. Und klettert mit dem verängstigten Tier ans Ufer.
ANOUK: Dumme, kleine Maggie. Ich lasse dich doch nicht ertrinken.
Jochen Kemper liegt neben seinem umgestürzten Fahrrad. Anouk starrt ihn an. Dann geht sie langsam zu ihrer Jacke und kramt das Mobiltelefon aus der Tasche.
ANOUK: Ja, Hallo? Ich bin hier am Mittellandkanal in Südhemmern, unterhalb der Brücke, die durchs Moor führt. Hier liegt jemand neben seinem Fahrrad, er ist bewusstlos? Nein, ich kann hier nicht bleiben, ich muss jemanden nach Hause bringen, der sich sonst erkältet.
Anouk legt auf, wickelt die Katze in ihren Pullover und schlüpft unbeholfen in die Jacke. Sie hält die Katze im rechten Arm, mit der Linken nimmt sie ihre restlichen Sachen, dann stellt sie sich kurz vor Jochen Kemper auf.
ANOUK: Ich konnte nicht eher anrufen. Ich musste zuerst Maggie retten. Maggie ist immer auf meiner Seite. Vielleicht werden sie ja gerettet. Wäre ich nicht hier gewesen, würden Sie hier alleine sterben.
Anouk geht ab. Jochen Kemper bleibt liegen.
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Freitag, 4. März 2022
Eskalation
c. fabry, 16:58h
Der Seppl war der Herr über die Sandkiste. Eigentlich über das gesamte Außengelände der Kita. Wer draußen Seppels Autorität infrage stellte, kassierte Kloppe, wenn die Erzieherinnen gerade nicht hinsahen und wurde zu keinem anderen Kind mehr nach Hause eingeladen. Es herrschte ein Klima der Angst.
Dann kam Seppl in die Schule. Aber Niki hatte schneller seinen Platz eingenommen, als irgendjemand auf die Idee hätte kommen können, es einmal ohne Platzhirsch zu versuchen. Nur von Niki gab es keine Kloppe. Danach kam Leo. Leo war besonders gut darin, alles unter Kontrolle zu behalten, ohne dass es jemandem auffiel. Und Leo kam erst als Siebenjähriger in die Schule. Danach herrschte drei Jahre Machtvakuum, da kamen Juri, André und Konstantin, aber nur ganz kurz, Juri war schon fünf und kam bald in die Schule, André wurde von Konstantin verdrängt und Konstantin zog bald weg. Danach war Michi der Anführer, aber Michi hatte das alles nicht nötig, er wollte einfach nur spielen.
Nun wäre alles schön gewesen, aber leider gibt es zu viele kleine Jungen auf der Welt, die von ihren grausamen Vätern zu grausamen Männern erzogen werden. Der Boris schubste Michi aus der Sandkiste und es gab wieder einen, der prügelte und Ansagen machte. Als er zur Schule kam, folgten ihm drei blasse Gernegroße, bis sich schließlich der kleine Wolodja durchsetzte. Wolodja spielte sich nicht nur als Chef auf. Er hatte Spaß daran, anderen Schmerzen zuzufügen und den Mädchen die Röcke hochzuheben oder die Hosen herunter zu ziehen. Und er war perfekt darin, die Schuld immer auf andere abzuwälzen.
Als Wolodja in die Schule kam, hätte es besser werden können, aber leider war in der Zwischenzeit die Grundschule neben die Kita gezogen und nun kontrollierte er das Außengelände vom Schulhof aus. In den Pausen persönlich, während des Unterrichts hatte er seine Lakaien.
Dimi allerdings war immun gegen Wolodjas Umtriebe. Er beschützte erfolgreich die Korbschaukel, zusammen mit ein paar Mädchen und seinen besten Kumpels.
Wolodja sah sich das eine Weile an. Dabei wurde er immer zorniger. Er konnte nicht dulden, dass irgendjemand wagte, sich ihm zu widersetzen. Er sprach Drohungen aus: "Wenn ihr nicht macht, was ich sage, lasse ich euch aus der Schaukel schubsen."
Dimi und seine Clique lachten Wolodja aus. Was wollte er denn machen?
Wolodja schickte seine stärksten Lakaien an die Front. Als die Erzieherinnen nicht hinsahen, griffen sie von allen Seiten an, schubsten die Kinder aus der Korbschaukel.
"Wenn ihr petzt", sagten sie, "Gibt es Kloppe."
Dimi ließ sich nicht einschüchtern. Er lief zu den Erzieherinnen und berichtete, was passiert war. Die Erzieherinnen wussten nicht, was sie glauben sollten.
Sie versprachen, künftig besser aufzupassen.
Die verstärkte Präsenz des Kita-Personals empfand Wolodja als Provokation. Ein deutlicher Beweis, dass Dimi gepetzt hatte. Er holte zum Gegenschlag aus. Marek, Zoe und Peer mussten die Erzieherinnen mit ein bisschen Scheingezeter ablenken, drüben bei den Erdhöhlen. In der Zwischenzeit schubsten Neo, Lucie, Bruce und Marlon die Clique aus der Korbschaukel, spuckten ihre Opfer an und traten sie an empfindlichen Stellen. Blitzschnell ging das und ohne dass die Erzieherinnen auch nur das Leiseste bemerkten.
Sie richteten der Korbschaukel-Clique aus: "Beim nächsten Mal überlegt sich Wolodja eine Strafe für Euch, die ihr euch gar nicht vorstellen könnt."
Aber die anderen Kita-Kinder hatten alles genau beobachtet. Diesmal liefen sie zu den Erzieherinnen und berichteten, was sie gesehen hatten. Neo. Lucie, Bruce und Marlon mussten eine Woche lang zu Hause bleiben. Und zu Wolodjas Eltern kam das Jugendamt. Wolodja spielte das Unschuldslamm, das Opfer infamer Verleumdungen. Dann bereitete er seinen Gegenschlag vor.
Er schlich sich am Abend aus der elterlichen Wohnung und traf sich mit seinen Gefolgsleuten auf dem Außengelände der KiTa. Sie schnitten die Seile der Korbschaukel an, äußerst geschickt, sodass es nicht sofort auffiel.
Aber die Kita-Leitung war längst auf der Hut. Sie hatte den Wolodja drei Jahre lang beobachtet und es war ihr nicht entgangen, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmte. Sie hatte eine Wildkamera installiert und die Beweise nun fotografisch festgehalten.
Wolodja war besiegt.
Aber Neo, Lucie, Bruce und Marlon saßen schon in den Startlöchern.
Dann kam Seppl in die Schule. Aber Niki hatte schneller seinen Platz eingenommen, als irgendjemand auf die Idee hätte kommen können, es einmal ohne Platzhirsch zu versuchen. Nur von Niki gab es keine Kloppe. Danach kam Leo. Leo war besonders gut darin, alles unter Kontrolle zu behalten, ohne dass es jemandem auffiel. Und Leo kam erst als Siebenjähriger in die Schule. Danach herrschte drei Jahre Machtvakuum, da kamen Juri, André und Konstantin, aber nur ganz kurz, Juri war schon fünf und kam bald in die Schule, André wurde von Konstantin verdrängt und Konstantin zog bald weg. Danach war Michi der Anführer, aber Michi hatte das alles nicht nötig, er wollte einfach nur spielen.
Nun wäre alles schön gewesen, aber leider gibt es zu viele kleine Jungen auf der Welt, die von ihren grausamen Vätern zu grausamen Männern erzogen werden. Der Boris schubste Michi aus der Sandkiste und es gab wieder einen, der prügelte und Ansagen machte. Als er zur Schule kam, folgten ihm drei blasse Gernegroße, bis sich schließlich der kleine Wolodja durchsetzte. Wolodja spielte sich nicht nur als Chef auf. Er hatte Spaß daran, anderen Schmerzen zuzufügen und den Mädchen die Röcke hochzuheben oder die Hosen herunter zu ziehen. Und er war perfekt darin, die Schuld immer auf andere abzuwälzen.
Als Wolodja in die Schule kam, hätte es besser werden können, aber leider war in der Zwischenzeit die Grundschule neben die Kita gezogen und nun kontrollierte er das Außengelände vom Schulhof aus. In den Pausen persönlich, während des Unterrichts hatte er seine Lakaien.
Dimi allerdings war immun gegen Wolodjas Umtriebe. Er beschützte erfolgreich die Korbschaukel, zusammen mit ein paar Mädchen und seinen besten Kumpels.
Wolodja sah sich das eine Weile an. Dabei wurde er immer zorniger. Er konnte nicht dulden, dass irgendjemand wagte, sich ihm zu widersetzen. Er sprach Drohungen aus: "Wenn ihr nicht macht, was ich sage, lasse ich euch aus der Schaukel schubsen."
Dimi und seine Clique lachten Wolodja aus. Was wollte er denn machen?
Wolodja schickte seine stärksten Lakaien an die Front. Als die Erzieherinnen nicht hinsahen, griffen sie von allen Seiten an, schubsten die Kinder aus der Korbschaukel.
"Wenn ihr petzt", sagten sie, "Gibt es Kloppe."
Dimi ließ sich nicht einschüchtern. Er lief zu den Erzieherinnen und berichtete, was passiert war. Die Erzieherinnen wussten nicht, was sie glauben sollten.
Sie versprachen, künftig besser aufzupassen.
Die verstärkte Präsenz des Kita-Personals empfand Wolodja als Provokation. Ein deutlicher Beweis, dass Dimi gepetzt hatte. Er holte zum Gegenschlag aus. Marek, Zoe und Peer mussten die Erzieherinnen mit ein bisschen Scheingezeter ablenken, drüben bei den Erdhöhlen. In der Zwischenzeit schubsten Neo, Lucie, Bruce und Marlon die Clique aus der Korbschaukel, spuckten ihre Opfer an und traten sie an empfindlichen Stellen. Blitzschnell ging das und ohne dass die Erzieherinnen auch nur das Leiseste bemerkten.
Sie richteten der Korbschaukel-Clique aus: "Beim nächsten Mal überlegt sich Wolodja eine Strafe für Euch, die ihr euch gar nicht vorstellen könnt."
Aber die anderen Kita-Kinder hatten alles genau beobachtet. Diesmal liefen sie zu den Erzieherinnen und berichteten, was sie gesehen hatten. Neo. Lucie, Bruce und Marlon mussten eine Woche lang zu Hause bleiben. Und zu Wolodjas Eltern kam das Jugendamt. Wolodja spielte das Unschuldslamm, das Opfer infamer Verleumdungen. Dann bereitete er seinen Gegenschlag vor.
Er schlich sich am Abend aus der elterlichen Wohnung und traf sich mit seinen Gefolgsleuten auf dem Außengelände der KiTa. Sie schnitten die Seile der Korbschaukel an, äußerst geschickt, sodass es nicht sofort auffiel.
Aber die Kita-Leitung war längst auf der Hut. Sie hatte den Wolodja drei Jahre lang beobachtet und es war ihr nicht entgangen, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmte. Sie hatte eine Wildkamera installiert und die Beweise nun fotografisch festgehalten.
Wolodja war besiegt.
Aber Neo, Lucie, Bruce und Marlon saßen schon in den Startlöchern.
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