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Mittwoch, 1. Dezember 2021
Verschwörungstheorie II
c. fabry, 10:34h
Voll schlimm! 😱 Neues Futter für Verschwörungstheoretiker*innen.
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Dienstag, 30. November 2021
Verschwörungstheorie
c. fabry, 21:24h
Warum darf der Söder eigentlich in jeder Nachrichtensendung seinen bayuvarischen Senf dazu gegen? Der hat doch gar kein bundesweites Amt.
Bestimmt sind die Medien in Wahrheit total rechtsversifft.
Und die Bayern wollen uns alle zwingen, Lederhosen zu tragen, Leberkäse zu fressen und in ihrem Dialekt zu kommunizieren.
Bestimmt sind die Medien in Wahrheit total rechtsversifft.
Und die Bayern wollen uns alle zwingen, Lederhosen zu tragen, Leberkäse zu fressen und in ihrem Dialekt zu kommunizieren.
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Freitag, 26. November 2021
Jack O
c. fabry, 15:25h
Kleine, runde Propfen. Die Ganze Straße ist voll damit. Jeder Knubbel watschelt auf unsicheren Füßen in der Menge und an jedem Knubbel baumelt ein überambitioniert gebastelter Leuchtkörper aus Papier. Laternenumzug. Hat Jakob nie gehabt. Nur Martinssingen mit Taschenlampe.
"Mami, Mami!", kreischt ein pinkfarbenes, vollständig wattiertes Exemplar.
"Was ist denn, mein Herzchen?", lautet das überakzentuierte und mit etlichen Dezibel oberhalb des Grenzwertes angesiedelte Echo eines weibliches Wesens, wahrscheinlich in gerader Linie verwandt. Sie fragt ja nur nach dem Begehren ihrer heranwachsenden Nachkommenschaft und trotzdem hört Jakob den ganzen, geballten Affront, der in dieser lauthals geflöteten Frage steckt: Wir sind die Guten. Wir haben es geschafft und du nicht, Jakob. Wir wissen, wie man spricht, während du nur ungebildet herumstammelst. Wir sind sauber, du bist dreckig. Bei uns ist alles heil und neu, bei dir dagegen alles alt und defekt. Wir haben Erfolg, du kannst nur scheitern. Wir sind Kirche, du bist Pöbel. Wir haben die Hoffnung, du nur die Verzweiflung. Wir wandeln im Licht, du in der Dunkelheit.
Laterne, Laterne, denkt Jakob, schaltet die Handy-Taschenlampe an und reiht sich ein. "Würden Sie bitte das Handylicht ausmachen?", zischt ihn eine blitzsaubere Erzieherin an. Höchstens fünf-und-zwanzig, das Kita-Mäuschen. Jakob grinst und leuchtet weiter. Laterne, Laterne.
"Ich bin Jack O?Lantern.", erklärt er lautstark. "Ich komme direkt aus der Hölle und das hier ist meine ausgehöhlte Rübe, mit glühenden Höllenkohlen drin, damit ich mich nicht verlaufe und nicht friere. Und wer seid ihr?"
Die Propfen starren ihn debil an und trippeln dann schnell hinter ihren Mamis her. Wenn sie groß sind, werden sie den Jakobs dieser Welt in den Hintern treten, sie aussperren, ihnen den Mund verbieten, ihnen einen Platz in ihren Reihen verweigern. Christenpack, selbstgerechtes.
"Sie machen den Kindern Angst.", zischt die blitzsaubere Erzieherin.
"Nicht nur den Kindern.", sagt Jakob.
Jemand packt ihn grob am Arm. Ein Kerl wie ein Schrank: "Sie verschwinden jetzt augenblicklich oder wir holen die Polizei."
Der Schrank schubst Jakob aus der Menge. Er hat Jack geschubst, Jack O-Lantern, Laternen-Jakob. Jack taumelt, läuft nach Hause, zu Mama.
Mama kann nicht mehr viel, hat aber immer noch ein Auto. Klein, aber schnell und hart genug.
Selbstzufriedenes Christenpack, sollen mal erleben, wie sich das anfühlt, geschubst zu werden, keine Zukunft zu haben, keine Hoffnung, nur Verzweiflung und Dunkelheit,
Er fährt, gibt Gas, hält drauf und rast in die wabernde Lichterschlange. Dachte, er würde gebremst wie von einem Berg aus Brei. Gab aber doch einen Schlag in den Nacken. Er setzt zurück, nimmt ein zweites Mal Anlauf. Trifft wieder. Draußen Schreie, Geheule, wütende Schränke. Aber niemand hält Jack O?Lantern auf. Er macht immer weiter. Er will, dass sie leiden, so wie er gelitten hat.
Als die Metall-Schellen sich um seine Handgelenke schließen, weiß er, dass er sein Ziel erreicht hat. Überall Geheule und Blitzlichtgewitter. Er hat es ihnen gezeigt und berühmt wird er auch. Jack O. Sie werden ihn nie vergessen.
"Mami, Mami!", kreischt ein pinkfarbenes, vollständig wattiertes Exemplar.
"Was ist denn, mein Herzchen?", lautet das überakzentuierte und mit etlichen Dezibel oberhalb des Grenzwertes angesiedelte Echo eines weibliches Wesens, wahrscheinlich in gerader Linie verwandt. Sie fragt ja nur nach dem Begehren ihrer heranwachsenden Nachkommenschaft und trotzdem hört Jakob den ganzen, geballten Affront, der in dieser lauthals geflöteten Frage steckt: Wir sind die Guten. Wir haben es geschafft und du nicht, Jakob. Wir wissen, wie man spricht, während du nur ungebildet herumstammelst. Wir sind sauber, du bist dreckig. Bei uns ist alles heil und neu, bei dir dagegen alles alt und defekt. Wir haben Erfolg, du kannst nur scheitern. Wir sind Kirche, du bist Pöbel. Wir haben die Hoffnung, du nur die Verzweiflung. Wir wandeln im Licht, du in der Dunkelheit.
Laterne, Laterne, denkt Jakob, schaltet die Handy-Taschenlampe an und reiht sich ein. "Würden Sie bitte das Handylicht ausmachen?", zischt ihn eine blitzsaubere Erzieherin an. Höchstens fünf-und-zwanzig, das Kita-Mäuschen. Jakob grinst und leuchtet weiter. Laterne, Laterne.
"Ich bin Jack O?Lantern.", erklärt er lautstark. "Ich komme direkt aus der Hölle und das hier ist meine ausgehöhlte Rübe, mit glühenden Höllenkohlen drin, damit ich mich nicht verlaufe und nicht friere. Und wer seid ihr?"
Die Propfen starren ihn debil an und trippeln dann schnell hinter ihren Mamis her. Wenn sie groß sind, werden sie den Jakobs dieser Welt in den Hintern treten, sie aussperren, ihnen den Mund verbieten, ihnen einen Platz in ihren Reihen verweigern. Christenpack, selbstgerechtes.
"Sie machen den Kindern Angst.", zischt die blitzsaubere Erzieherin.
"Nicht nur den Kindern.", sagt Jakob.
Jemand packt ihn grob am Arm. Ein Kerl wie ein Schrank: "Sie verschwinden jetzt augenblicklich oder wir holen die Polizei."
Der Schrank schubst Jakob aus der Menge. Er hat Jack geschubst, Jack O-Lantern, Laternen-Jakob. Jack taumelt, läuft nach Hause, zu Mama.
Mama kann nicht mehr viel, hat aber immer noch ein Auto. Klein, aber schnell und hart genug.
Selbstzufriedenes Christenpack, sollen mal erleben, wie sich das anfühlt, geschubst zu werden, keine Zukunft zu haben, keine Hoffnung, nur Verzweiflung und Dunkelheit,
Er fährt, gibt Gas, hält drauf und rast in die wabernde Lichterschlange. Dachte, er würde gebremst wie von einem Berg aus Brei. Gab aber doch einen Schlag in den Nacken. Er setzt zurück, nimmt ein zweites Mal Anlauf. Trifft wieder. Draußen Schreie, Geheule, wütende Schränke. Aber niemand hält Jack O?Lantern auf. Er macht immer weiter. Er will, dass sie leiden, so wie er gelitten hat.
Als die Metall-Schellen sich um seine Handgelenke schließen, weiß er, dass er sein Ziel erreicht hat. Überall Geheule und Blitzlichtgewitter. Er hat es ihnen gezeigt und berühmt wird er auch. Jack O. Sie werden ihn nie vergessen.
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Freitag, 19. November 2021
Muschelerfahrung
c. fabry, 12:19h
"Nein, nein, nein!" rief Nelly entschieden, auch wenn niemand sie hören konnte. Aus dem Fernseher plärrte die immer gleiche Platte. "Lassen Sie sich Impfen. Seien Sie solidarisch mit den Schwachen. Denken Sie an Ihre eigene Gesundheit."
Papperlapapp. Da hatte sie viel zu viel Angst, ihre Chancen auf Kinder zu vertun. Noch war es nicht zu spät bei ihr, und Robert war doch ein ein feiner Kerl. Ein ganz netter. Ein schöner und kluger dazu. Vielleicht ein bisschen zu klug.
Wenn er ihr erklärte, wie alles zusammenhing, wie die Reichen und Mächtigen für sich sorgten, immer auf Kosten der Mehrheit und wie sie sich durchsetzten, mit gefälschten Beweisen, Erpressung, Manipulation und Schmiergeldern, dann drehte sich ihr Kopf. Robert war auch überzeugt, dass die Impferei nichts brachte. "Sterben müssen wir sowieso irgendwann an irgendwas.", meinte er. "Denen geht es nur um Kontrolle und Profit. Aber mich kriegen die nicht."
"Nein", hauchte Nelly dann. "Mich auch nicht." und Robert sah sie zärtlich mit seinen warmen, braunen Augen an.
Und dann meldete er sich plötzlich nicht mehr. "Wie geht es dir?", sprach Nelly auf den Anrufbeantworter. Und noch einmal. Beim dritten Versuch ging er direkt an den Apparat. "Was willst du denn?", herrschte er sie an.
Lothar aus der Wehrt-Euch-Gruppe klärte sie schließlich auf. Robert hatte Viola kennengelernt. Die wohnte in dieser WG mit den ganzen Antiimps, da war immer was los. Nelly kannte Viola vom Sehen. Sah super aus. Etwas voll in den Hüften, aber blaue Augen wie Geschosse und ein Lachen wie Rondo Veneziano und sie promovierte gerade.
Lothar war so einer, der glaubte an ganz wilde Sachen. "Du musst immer das große Ganze sehen.", meinte er. "Mit Microsoft hat er es nicht geschafft, jetzt versucht er es eben mit Nanobots. Macht gemeinsame Sache mit dem Facebook-Chef und zu welchem Volk der gehört, muss ich dir ja nicht erklären. Alles eine Sauce. Die wollen uns kontrollieren, ausbeuten und diejenigen, die sie nicht gebrauchen können, ermorden."
Nelly fand Lothar komisch, aber sie hatten etwas gemeinsam. Sie wollten beide unversehrt bleiben, vom Impfgift, für was auch immer das stand.
"Gehen wir einen Kaffee trinken?", fragte Nelly ihn.
"Man sollte immer seinen Marktwert kennen.", erwiderte Lothar und wandte sich zum Gehen. Von weitem hörte sie ihn lachen und lautstark tönen, als er seinem Kumpel erzählte: "Die Klappspaten-Nelly hat Torschluss-Panik. Musst du aufpassen, sonst hast du sie auch an der Backe."
Und Nelly zerbrach.
Übrig blieb nur noch Ly. Und Ly war nur noch Hass. Lieben konnte sie nicht mehr, aber töten. Hauptsache Leidenschaft.
Papperlapapp. Da hatte sie viel zu viel Angst, ihre Chancen auf Kinder zu vertun. Noch war es nicht zu spät bei ihr, und Robert war doch ein ein feiner Kerl. Ein ganz netter. Ein schöner und kluger dazu. Vielleicht ein bisschen zu klug.
Wenn er ihr erklärte, wie alles zusammenhing, wie die Reichen und Mächtigen für sich sorgten, immer auf Kosten der Mehrheit und wie sie sich durchsetzten, mit gefälschten Beweisen, Erpressung, Manipulation und Schmiergeldern, dann drehte sich ihr Kopf. Robert war auch überzeugt, dass die Impferei nichts brachte. "Sterben müssen wir sowieso irgendwann an irgendwas.", meinte er. "Denen geht es nur um Kontrolle und Profit. Aber mich kriegen die nicht."
"Nein", hauchte Nelly dann. "Mich auch nicht." und Robert sah sie zärtlich mit seinen warmen, braunen Augen an.
Und dann meldete er sich plötzlich nicht mehr. "Wie geht es dir?", sprach Nelly auf den Anrufbeantworter. Und noch einmal. Beim dritten Versuch ging er direkt an den Apparat. "Was willst du denn?", herrschte er sie an.
Lothar aus der Wehrt-Euch-Gruppe klärte sie schließlich auf. Robert hatte Viola kennengelernt. Die wohnte in dieser WG mit den ganzen Antiimps, da war immer was los. Nelly kannte Viola vom Sehen. Sah super aus. Etwas voll in den Hüften, aber blaue Augen wie Geschosse und ein Lachen wie Rondo Veneziano und sie promovierte gerade.
Lothar war so einer, der glaubte an ganz wilde Sachen. "Du musst immer das große Ganze sehen.", meinte er. "Mit Microsoft hat er es nicht geschafft, jetzt versucht er es eben mit Nanobots. Macht gemeinsame Sache mit dem Facebook-Chef und zu welchem Volk der gehört, muss ich dir ja nicht erklären. Alles eine Sauce. Die wollen uns kontrollieren, ausbeuten und diejenigen, die sie nicht gebrauchen können, ermorden."
Nelly fand Lothar komisch, aber sie hatten etwas gemeinsam. Sie wollten beide unversehrt bleiben, vom Impfgift, für was auch immer das stand.
"Gehen wir einen Kaffee trinken?", fragte Nelly ihn.
"Man sollte immer seinen Marktwert kennen.", erwiderte Lothar und wandte sich zum Gehen. Von weitem hörte sie ihn lachen und lautstark tönen, als er seinem Kumpel erzählte: "Die Klappspaten-Nelly hat Torschluss-Panik. Musst du aufpassen, sonst hast du sie auch an der Backe."
Und Nelly zerbrach.
Übrig blieb nur noch Ly. Und Ly war nur noch Hass. Lieben konnte sie nicht mehr, aber töten. Hauptsache Leidenschaft.
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