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Freitag, 1. November 2024
2nd Spoiler 7
c. fabry, 18:13h
1969
„Heute geht es nicht, die Schaumzäpfchen sind alle.“
„Aber wir nehmen doch Gummis und ich passe ja auch auf.“
„Das wüsste ich aber. Wäre nicht das erste Mal, dass du dich so ungeschickt anstellst, dass die Lümmeltüte daneben liegt.“
„Warum lässt du dir auch nicht einfach die Pille verschreiben?“
„Das ist nicht einfach. Das würde meine Mutter mitbekommen und was da los wäre, muss ich dir ja wohl nicht erklären.“
„Aber ich kann ja auch vorher aufhören.“
„Vergiss es. Das klappt sowieso nicht. Nächste Woche komme ich wieder in die Drogerie. Bis dahin wirst du es ja wohl noch aushalten, zumindest, wenn du mich liebst.“
„Eben weil ich dich liebe, halte ich es nicht so lange aus.“
„Das, was du meinst, das ist keine Liebe, das ist Lust. Ist ja in Ordnung , aber ich hatte vor zwei Wochen meine Tage und wir haben nur Kondome, das ist mir zu riskant. Wenn‘s daneben geht, bin ich diejenige, die das Kind unterm Kittel hat. Wer sagt mir denn, dass du mich nicht sitzen lässt?“
„Wer sagt denn, dass ich dich sitzen lasse?“, fragte Klaus nun mit einem zunehmenden Unterton der Verärgerung. „Wenn du so schlecht von mir denkst, warum lässt du mich dann überhaupt ran? Wieso bist du mit einem zusammen, dem du nicht vertraust?“ Denkst du echt, ich bin so einer?“
„Woher soll ich das wissen?“, entgegnete Renate. „Ich kann dir doch nur vor den Kopf gucken.“
„Wir kennen uns seit über einem Jahr!“
„Manchmal merkt man erst nach vielen Ehejahren, dass man eine Niete gezogen hat.“
„Wenn du mich für eine Niete hältst, solltest du jetzt lieber gehen!“
„Ach Klaus, ich halte dich doch nicht für eine Niete. Ich habe einfach Angst, schwanger zu werden. Wir sind doch beide noch zu jung, um zu heiraten und Kinder zu kriegen. Ich bin einfach nur vernünftig und vorsichtig.“
„Und du glaubst, dass ich nicht aufpassen kann.“
„Ja, das glaube ich. Das ist ja auch schwierig. Jetzt sei nicht sauer. Ich hab‘ ja auch Lust, aber es ist eben zu riskant.“
Diesmal fügte Klaus sich in sein Schicksal, dann würde er seine Energie eben ins Fußballtraining stecken.
Das war es dann, woran Renate sich als nächstes stieß. „Können wir sonntags nicht mal was Anderes machen, als immer nur Fußball?“
„Was willst du denn machen?“
„Einen Ausflug, zum Beispiel.“
„Mach den doch mit den Mädels.“
„Ich will aber mit dir was machen.“
„Ich bin Fußballer.“
„Das ist ein Hobby!“
„Eben. Entweder man ist dabei oder nicht. Sonntags ist Spiel. Ich mache keine halben Sachen.“
„Aber man muss doch nicht jeden Sonntag spielen.“
„Doch, muss man. Außer man ist krank, oder es ist gerade jemand zu Hause gestorben, oder man muss arbeiten. Ausflug mit Freundin ist kein Grund.“
Renate verließ stampfend den Raum und schlug die Zimmertür mit Wucht zu. Sie schlüpfte in ihre Jacke und radelte heulend vor Wut nach Hause.
Einige Wochen später gab es eine Einladung zum 70. Geburtstag von Renates Großmutter. Renate war zu Klaus geradelt, um ihn zu Hause abzuholen und dann gemeinsam als Paar aufzutreten. Die Großmutter fand, wenn das Kind einen Burschen habe, solle der auch zur Feierlichkeit dazu kommen, obwohl das zu dieser Zeit noch nicht üblich war.; bestenfalls Verlobte wurden dazu gebeten, Renate freute sich, dass sie mit jemandem teilnehmen durfte, der zu ihr gehörte und nicht als vereinzelte Enkelin, den Kinderschuhen kaum entwachsen.
„Kannst du dich ein bisschen beeilen, Klaus? Es ist schon fünf vor und ich fände es doof, wenn wir zu spät kämen.“
„Jetzt hab‘ dich nicht so. Ich muss mich noch eben waschen und umziehen. Sonst beschwerst du dich, dass ich stinke und dreckig bin.“
„Warum hast du das nicht längst erledigt?“
„Meine Fresse. Es gibt ja wohl Wichtigeres als den Geburtstag von deiner Oma.“
„Für mich im Moment nicht. Wenn ich so rumklüngeln würde, wenn es zum Fußball geht, wäre aber was los.“
„Das ist ja auch wichtig.“
„Für dich vielleicht.“
„Ja, eben.“
Klaus vollzog jede seiner Bewegungen betont langsam.
„Jetzt hab‘ ich aber genug!“, schrie Renate. „Beeil dich gefälligst, wenn du morgen noch eine Freundin haben willst, denn wenn wir mehr als fünf Minuten zu spät kommen, kannst du gleich hier bleiben und musst auch nie wieder irgendwo mit hin kommen!“
Widerwillig legte Klaus einen Zahn zu. Wenn Renate zur Furie wurde, tat man besser, was sie sagte, sonst musste man am Ende auf das verzichten, wofür man ihre Launen ertrug.
Sie kamen zehn Minuten zu spät. Renate trennte sich trotzdem nicht. Was waren schon zehn Minuten?
„Heute geht es nicht, die Schaumzäpfchen sind alle.“
„Aber wir nehmen doch Gummis und ich passe ja auch auf.“
„Das wüsste ich aber. Wäre nicht das erste Mal, dass du dich so ungeschickt anstellst, dass die Lümmeltüte daneben liegt.“
„Warum lässt du dir auch nicht einfach die Pille verschreiben?“
„Das ist nicht einfach. Das würde meine Mutter mitbekommen und was da los wäre, muss ich dir ja wohl nicht erklären.“
„Aber ich kann ja auch vorher aufhören.“
„Vergiss es. Das klappt sowieso nicht. Nächste Woche komme ich wieder in die Drogerie. Bis dahin wirst du es ja wohl noch aushalten, zumindest, wenn du mich liebst.“
„Eben weil ich dich liebe, halte ich es nicht so lange aus.“
„Das, was du meinst, das ist keine Liebe, das ist Lust. Ist ja in Ordnung , aber ich hatte vor zwei Wochen meine Tage und wir haben nur Kondome, das ist mir zu riskant. Wenn‘s daneben geht, bin ich diejenige, die das Kind unterm Kittel hat. Wer sagt mir denn, dass du mich nicht sitzen lässt?“
„Wer sagt denn, dass ich dich sitzen lasse?“, fragte Klaus nun mit einem zunehmenden Unterton der Verärgerung. „Wenn du so schlecht von mir denkst, warum lässt du mich dann überhaupt ran? Wieso bist du mit einem zusammen, dem du nicht vertraust?“ Denkst du echt, ich bin so einer?“
„Woher soll ich das wissen?“, entgegnete Renate. „Ich kann dir doch nur vor den Kopf gucken.“
„Wir kennen uns seit über einem Jahr!“
„Manchmal merkt man erst nach vielen Ehejahren, dass man eine Niete gezogen hat.“
„Wenn du mich für eine Niete hältst, solltest du jetzt lieber gehen!“
„Ach Klaus, ich halte dich doch nicht für eine Niete. Ich habe einfach Angst, schwanger zu werden. Wir sind doch beide noch zu jung, um zu heiraten und Kinder zu kriegen. Ich bin einfach nur vernünftig und vorsichtig.“
„Und du glaubst, dass ich nicht aufpassen kann.“
„Ja, das glaube ich. Das ist ja auch schwierig. Jetzt sei nicht sauer. Ich hab‘ ja auch Lust, aber es ist eben zu riskant.“
Diesmal fügte Klaus sich in sein Schicksal, dann würde er seine Energie eben ins Fußballtraining stecken.
Das war es dann, woran Renate sich als nächstes stieß. „Können wir sonntags nicht mal was Anderes machen, als immer nur Fußball?“
„Was willst du denn machen?“
„Einen Ausflug, zum Beispiel.“
„Mach den doch mit den Mädels.“
„Ich will aber mit dir was machen.“
„Ich bin Fußballer.“
„Das ist ein Hobby!“
„Eben. Entweder man ist dabei oder nicht. Sonntags ist Spiel. Ich mache keine halben Sachen.“
„Aber man muss doch nicht jeden Sonntag spielen.“
„Doch, muss man. Außer man ist krank, oder es ist gerade jemand zu Hause gestorben, oder man muss arbeiten. Ausflug mit Freundin ist kein Grund.“
Renate verließ stampfend den Raum und schlug die Zimmertür mit Wucht zu. Sie schlüpfte in ihre Jacke und radelte heulend vor Wut nach Hause.
Einige Wochen später gab es eine Einladung zum 70. Geburtstag von Renates Großmutter. Renate war zu Klaus geradelt, um ihn zu Hause abzuholen und dann gemeinsam als Paar aufzutreten. Die Großmutter fand, wenn das Kind einen Burschen habe, solle der auch zur Feierlichkeit dazu kommen, obwohl das zu dieser Zeit noch nicht üblich war.; bestenfalls Verlobte wurden dazu gebeten, Renate freute sich, dass sie mit jemandem teilnehmen durfte, der zu ihr gehörte und nicht als vereinzelte Enkelin, den Kinderschuhen kaum entwachsen.
„Kannst du dich ein bisschen beeilen, Klaus? Es ist schon fünf vor und ich fände es doof, wenn wir zu spät kämen.“
„Jetzt hab‘ dich nicht so. Ich muss mich noch eben waschen und umziehen. Sonst beschwerst du dich, dass ich stinke und dreckig bin.“
„Warum hast du das nicht längst erledigt?“
„Meine Fresse. Es gibt ja wohl Wichtigeres als den Geburtstag von deiner Oma.“
„Für mich im Moment nicht. Wenn ich so rumklüngeln würde, wenn es zum Fußball geht, wäre aber was los.“
„Das ist ja auch wichtig.“
„Für dich vielleicht.“
„Ja, eben.“
Klaus vollzog jede seiner Bewegungen betont langsam.
„Jetzt hab‘ ich aber genug!“, schrie Renate. „Beeil dich gefälligst, wenn du morgen noch eine Freundin haben willst, denn wenn wir mehr als fünf Minuten zu spät kommen, kannst du gleich hier bleiben und musst auch nie wieder irgendwo mit hin kommen!“
Widerwillig legte Klaus einen Zahn zu. Wenn Renate zur Furie wurde, tat man besser, was sie sagte, sonst musste man am Ende auf das verzichten, wofür man ihre Launen ertrug.
Sie kamen zehn Minuten zu spät. Renate trennte sich trotzdem nicht. Was waren schon zehn Minuten?
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