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Freitag, 2. August 2024
Spoiler 33 - nichts für Kinder
c. fabry, 11:34h
2018
In der ersten Jahreshälfte verbrachte Astrid mehr Zeit bei Ärztinnen und Ärzten als in den vergangenen fünf Jahren. Für Louis standen immer wieder neue Untersuchungen und Anordnungen wegen seines Asthmas an, das sich auch im zwölften Lebensjahr nicht wie erhofft ausgewachsen hatte. Annalena erwischte im Winter ein Infekt nach dem anderen und Astrid selbst kämpfte mit diversen Symptomen, die laut hausärztlicher Beurteilung alle auf dieselbe Ursache zurückzuführen waren: Überlastung. Der Arzt überredete Astrid, eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen, an der See, um Louis Asthma etwas entgegenzusetzen, Annalena eine anregende Umgebung zu bieten und Astrid nachhaltige Erholung zu verschaffen. Drei Wochen Auszeit in den Sommerferien. Die 16-jährige Tochter konnte sie getrost beim Vater lassen und die Großmutter war schließlich auch noch da.
Viola war sich nicht sicher, ob sie sich auf die Atempause freuen sollte oder ob nun eine Zeit schlimmster Übergriffe auf sie zukam, weil niemand etwas mitbekam. Für die ersten Nächte organisierte sie sich gleich mehrere Übernachtungen bei Paula mit der Begründung, sie helfe ihr bei der Renovierung ihres Zimmers und sie wollten vor allem nachts arbeiten, weil es tagsüber in der Dachkammer viel zu heiß sei.
Raimund schluckte die Begründung. Drei Wochen waren eine lange Zeit. Er würde noch hinreichend Gelegenheiten finden, seiner Tochter seine Nähe aufzuzwingen.
Mit dem Beginn der Sommerferien kam der Tag der Abreise. Ein Taxi brachte Astrid und ihre Kinder morgens zum Bahnhof. Raimund, Ingrid und Viola nahmen Abschied und wünschten eine gute Reise. Raimund gab seinem Sohn High Five und der kleinen Tochter einen Kuss auf den Mund, dann strich er ihr noch einmal liebevoll über den Po. Viola bemerkte seinen Blick, der auf dem kleinen Mädchen ruhte, das im rosa Kleidchen mit Spaghetti-Trägern in das Taxi kletterte. Viola ahnte, dass Annalena bald die nächste sein würde, spätestens, wenn Viola das Elternhaus verließ. Sie spürte einen Kloß im Hals, der stetig anschwoll.
Am Nachmittag packte Viola ihre Tasche und floh zu Paula. Paula renovierte mitnichten ihr Zimmer. Viola hatte um Asyl gebeten, weil ihr Vater einfach unmöglich sei und sie es nicht allein mit ihm aushalte. Paula spielte bereitwillig mit und sogar ihre Eltern hatten Verständnis.
Die zweite Nacht verbrachte Viola in Wirklichkeit bei ihrem Freund Lasse und manchmal unternahmen sie auch etwas zu dritt.
Die Aussicht, in ein paar Tagen an den Ort des Grauens zurückkehren zu müssen, bereitete Viola zunehmend Sorge. In ihrer Verzweiflung vertraute sie sich ihrem Freund an: „Wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, sofort zu Hause auszuziehen, würde ich das sofort machen.“
„Ist es so schlimm?“, fragte Lasse.
„Schlimmer als schlimm.“
„Macht deine Mutter dir Stress?“
„Nein, meine Mutter ist ganz in Ordnung. Die kriegt nur nichts mit.“
„Wie meinst du das?“
„Mein Vater ist das Problem.“
„Weil er so streng ist?“
„Weil er ekelhaft ist. Und pervers.“
Lasse schwieg betroffen. Er wusste nicht, ob er wissen wollte, was Viola ihm da offenbarte. Nach einer Weile fragte er dann doch weiter: „Was macht er denn?“
„Er macht Sachen mit mir, die man nicht mit seiner Tochter macht.“
Lasse riss die Augen auf: „Willst du damit sagen, dass er ein verdammter Kinderficker ist?“
Viola nickte stumm und starrte finster ins Leere.
Lasse war erschüttert. Dann sagte er: „Du musst ihn anzeigen. Und du musst da sofort raus.“
„Das geht nicht.“, sagte Viola. „Das dauert alles viel zu lange. Außerdem komme ich dann für die nächsten zwei Jahre in ein Heim. Bei dir übernachten darf ich dann auch nicht mehr. Und bis sie ihn drankriegen, hat er auch meine kleine Schwester kaputt gemacht. Du hättest mal sehen sollen, wie er sie angefasst und angeguckt hat, als sie mit Mama und Louis in die Kur gefahren ist. Wenn die wieder nach Hause kommen...ohr Scheiße, ich will mir das gar nicht vorstellen.“
„Aber wenn du ihn jetzt anzeigst...“
„Ist er noch nicht in zwei-ein-halb Wochen weg. Und was glaubst du, was der in der Zwischenzeit mit mir anstellt? Der bringt mich um. Ich muss nachdenken. Vielleicht fällt mir was ein.“
In den frühen Morgenstunden lag Viola wach. Nach langem Grübeln fiel ihr etwas ein. Ihr Vater war starker Raucher. Jetzt, wo Astrid längere Zeit nicht zu Hause war, würde er sicher auch im Bett rauchen. So etwas konnte lebensgefährlich sein. Und schließlich hatte sie einen Plan. Sie stahl eine Schlaftablette aus dem Medizinschränkchen von Lasses Eltern. Bei Husemanns bettelte sie am folgenden Abend ebenfalls um eine Schlaftablette, weil sie zur Zeit so unter Einschlafstörungen leide. Als Schlafenszeit bei Husemanns war, rührte sie Paula eine halbe Tablette in die Limo. Sie sollte nichts mitbekommen, nichts wissen, nicht mit hineingezogen werden.
Als Paula fest schlief, zog Viola sich an, schlich aus dem Gasthof und radelte im Schutz der Dunkelheit zum elterlichen Hof. Raimund saß vor dem Fernseher und trank Bier. Er war müde und angetrunken. Sie briet sich zur Tarnung in der Küche ein paar Eier, behauptete, Paula sei etwas erkältet und habe laut geschnarcht. Sie setzte auf den Harndrang ihres Vaters, der schon bald auf der Toilette verschwand. Sein Bier war noch halb voll. Die Ein-ein-halb Schlaftabletten hatte sie schon in der Küche zerstoßen, sie ließen sich mit Hilfe eines gefalteten Papiers fix in die Bierflasche rieseln. Dann stellte sie ihrem Vater auch eine Portion Rührei hin, die er bereitwillig verschlang und mit dem eigenartig schmeckenden Bier hinunter spülte.
„Wo du schon mal da bist, kannst du mal mein Bett aufschütteln. Ich muss noch duschen und ich bin so kaputt von der Arbeit.“
Viola biss die Zähne zusammen. Es wäre ja das letzte Mal, sagte sie sich. Während er duschte schüttelte sie Kissen und Decke auf und zog sein fleckiges Laken glatt. Sie trug Hot Pants und ein eng anliegendes Top. Er würde sie nicht in Ruhe lassen. Zum Glück war er zu müde, um sich besondere Absonderlichkeiten auszudenken. Sie tat, was er wollte und ließ es über sich ergehen. Danach ging sie unter die Dusche, um jedes Molekül, das ihr Vater an und in ihr hinterlassen hatte, weg zu waschen. Als sie ins Schlafzimmer zurückkehrte, schlief er tief und fest. Sie verteilte Nagellack-Entferner auf seiner Decke; ein lässliches Opfer. Wie erwartet lagen seine Zigaretten auf dem Nachttisch. Sie nahm eine, zündete sie hustend an und schob die glühende Kippe zwischen seine Finger. Doch wollte sie sich nicht auf die Zigaretten verlassen. Was wäre, wenn sie verlosch und Raimund am nächsten Morgen den Geruch des Nagellack-Entferners wahrnahm? Sie hielt das Feuerzeug an die Decke. Die fing Feuer, doch die zarten Flammen züngelten einsam vor sich hin und erstarben so schnell wie sie empor gelodert waren. Sie dachte schnell nach. Der Nagellack-Entferner ihrer Mutter war noch voll und dann stand da eine Flasche Haarspray. Sie verteilte das Lösungsmittel erneut auf der Decke, hielt das brennende Feuerzeug in der linken Hand und in der rechten das Haarspray. Sie sprühte kurz in die kleine Flamme des Feuerzeugs und entzündete mit der so entstandenen Stichflamme die Bettdecke. Sie legte das Feuerzeug auf den Nachttisch und stellte das Haarspray zurück ins Bad. Das Bett stand in Flammen und Raimund schlief fest. Viola verließ das Haus, radelte zurück zum Gasthof, wo sie durch die offen gelassene Kellertür in Paulas Zimmer zurück schlich und sich leise in das Gästebett legte. Paula schlief noch immer tief und fest. Und Viola flehte das Universum an, dass ihr Plan aufging.
Ende Spoiler Ramöller. - Demnächst Spoiler Husemann
In der ersten Jahreshälfte verbrachte Astrid mehr Zeit bei Ärztinnen und Ärzten als in den vergangenen fünf Jahren. Für Louis standen immer wieder neue Untersuchungen und Anordnungen wegen seines Asthmas an, das sich auch im zwölften Lebensjahr nicht wie erhofft ausgewachsen hatte. Annalena erwischte im Winter ein Infekt nach dem anderen und Astrid selbst kämpfte mit diversen Symptomen, die laut hausärztlicher Beurteilung alle auf dieselbe Ursache zurückzuführen waren: Überlastung. Der Arzt überredete Astrid, eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen, an der See, um Louis Asthma etwas entgegenzusetzen, Annalena eine anregende Umgebung zu bieten und Astrid nachhaltige Erholung zu verschaffen. Drei Wochen Auszeit in den Sommerferien. Die 16-jährige Tochter konnte sie getrost beim Vater lassen und die Großmutter war schließlich auch noch da.
Viola war sich nicht sicher, ob sie sich auf die Atempause freuen sollte oder ob nun eine Zeit schlimmster Übergriffe auf sie zukam, weil niemand etwas mitbekam. Für die ersten Nächte organisierte sie sich gleich mehrere Übernachtungen bei Paula mit der Begründung, sie helfe ihr bei der Renovierung ihres Zimmers und sie wollten vor allem nachts arbeiten, weil es tagsüber in der Dachkammer viel zu heiß sei.
Raimund schluckte die Begründung. Drei Wochen waren eine lange Zeit. Er würde noch hinreichend Gelegenheiten finden, seiner Tochter seine Nähe aufzuzwingen.
Mit dem Beginn der Sommerferien kam der Tag der Abreise. Ein Taxi brachte Astrid und ihre Kinder morgens zum Bahnhof. Raimund, Ingrid und Viola nahmen Abschied und wünschten eine gute Reise. Raimund gab seinem Sohn High Five und der kleinen Tochter einen Kuss auf den Mund, dann strich er ihr noch einmal liebevoll über den Po. Viola bemerkte seinen Blick, der auf dem kleinen Mädchen ruhte, das im rosa Kleidchen mit Spaghetti-Trägern in das Taxi kletterte. Viola ahnte, dass Annalena bald die nächste sein würde, spätestens, wenn Viola das Elternhaus verließ. Sie spürte einen Kloß im Hals, der stetig anschwoll.
Am Nachmittag packte Viola ihre Tasche und floh zu Paula. Paula renovierte mitnichten ihr Zimmer. Viola hatte um Asyl gebeten, weil ihr Vater einfach unmöglich sei und sie es nicht allein mit ihm aushalte. Paula spielte bereitwillig mit und sogar ihre Eltern hatten Verständnis.
Die zweite Nacht verbrachte Viola in Wirklichkeit bei ihrem Freund Lasse und manchmal unternahmen sie auch etwas zu dritt.
Die Aussicht, in ein paar Tagen an den Ort des Grauens zurückkehren zu müssen, bereitete Viola zunehmend Sorge. In ihrer Verzweiflung vertraute sie sich ihrem Freund an: „Wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, sofort zu Hause auszuziehen, würde ich das sofort machen.“
„Ist es so schlimm?“, fragte Lasse.
„Schlimmer als schlimm.“
„Macht deine Mutter dir Stress?“
„Nein, meine Mutter ist ganz in Ordnung. Die kriegt nur nichts mit.“
„Wie meinst du das?“
„Mein Vater ist das Problem.“
„Weil er so streng ist?“
„Weil er ekelhaft ist. Und pervers.“
Lasse schwieg betroffen. Er wusste nicht, ob er wissen wollte, was Viola ihm da offenbarte. Nach einer Weile fragte er dann doch weiter: „Was macht er denn?“
„Er macht Sachen mit mir, die man nicht mit seiner Tochter macht.“
Lasse riss die Augen auf: „Willst du damit sagen, dass er ein verdammter Kinderficker ist?“
Viola nickte stumm und starrte finster ins Leere.
Lasse war erschüttert. Dann sagte er: „Du musst ihn anzeigen. Und du musst da sofort raus.“
„Das geht nicht.“, sagte Viola. „Das dauert alles viel zu lange. Außerdem komme ich dann für die nächsten zwei Jahre in ein Heim. Bei dir übernachten darf ich dann auch nicht mehr. Und bis sie ihn drankriegen, hat er auch meine kleine Schwester kaputt gemacht. Du hättest mal sehen sollen, wie er sie angefasst und angeguckt hat, als sie mit Mama und Louis in die Kur gefahren ist. Wenn die wieder nach Hause kommen...ohr Scheiße, ich will mir das gar nicht vorstellen.“
„Aber wenn du ihn jetzt anzeigst...“
„Ist er noch nicht in zwei-ein-halb Wochen weg. Und was glaubst du, was der in der Zwischenzeit mit mir anstellt? Der bringt mich um. Ich muss nachdenken. Vielleicht fällt mir was ein.“
In den frühen Morgenstunden lag Viola wach. Nach langem Grübeln fiel ihr etwas ein. Ihr Vater war starker Raucher. Jetzt, wo Astrid längere Zeit nicht zu Hause war, würde er sicher auch im Bett rauchen. So etwas konnte lebensgefährlich sein. Und schließlich hatte sie einen Plan. Sie stahl eine Schlaftablette aus dem Medizinschränkchen von Lasses Eltern. Bei Husemanns bettelte sie am folgenden Abend ebenfalls um eine Schlaftablette, weil sie zur Zeit so unter Einschlafstörungen leide. Als Schlafenszeit bei Husemanns war, rührte sie Paula eine halbe Tablette in die Limo. Sie sollte nichts mitbekommen, nichts wissen, nicht mit hineingezogen werden.
Als Paula fest schlief, zog Viola sich an, schlich aus dem Gasthof und radelte im Schutz der Dunkelheit zum elterlichen Hof. Raimund saß vor dem Fernseher und trank Bier. Er war müde und angetrunken. Sie briet sich zur Tarnung in der Küche ein paar Eier, behauptete, Paula sei etwas erkältet und habe laut geschnarcht. Sie setzte auf den Harndrang ihres Vaters, der schon bald auf der Toilette verschwand. Sein Bier war noch halb voll. Die Ein-ein-halb Schlaftabletten hatte sie schon in der Küche zerstoßen, sie ließen sich mit Hilfe eines gefalteten Papiers fix in die Bierflasche rieseln. Dann stellte sie ihrem Vater auch eine Portion Rührei hin, die er bereitwillig verschlang und mit dem eigenartig schmeckenden Bier hinunter spülte.
„Wo du schon mal da bist, kannst du mal mein Bett aufschütteln. Ich muss noch duschen und ich bin so kaputt von der Arbeit.“
Viola biss die Zähne zusammen. Es wäre ja das letzte Mal, sagte sie sich. Während er duschte schüttelte sie Kissen und Decke auf und zog sein fleckiges Laken glatt. Sie trug Hot Pants und ein eng anliegendes Top. Er würde sie nicht in Ruhe lassen. Zum Glück war er zu müde, um sich besondere Absonderlichkeiten auszudenken. Sie tat, was er wollte und ließ es über sich ergehen. Danach ging sie unter die Dusche, um jedes Molekül, das ihr Vater an und in ihr hinterlassen hatte, weg zu waschen. Als sie ins Schlafzimmer zurückkehrte, schlief er tief und fest. Sie verteilte Nagellack-Entferner auf seiner Decke; ein lässliches Opfer. Wie erwartet lagen seine Zigaretten auf dem Nachttisch. Sie nahm eine, zündete sie hustend an und schob die glühende Kippe zwischen seine Finger. Doch wollte sie sich nicht auf die Zigaretten verlassen. Was wäre, wenn sie verlosch und Raimund am nächsten Morgen den Geruch des Nagellack-Entferners wahrnahm? Sie hielt das Feuerzeug an die Decke. Die fing Feuer, doch die zarten Flammen züngelten einsam vor sich hin und erstarben so schnell wie sie empor gelodert waren. Sie dachte schnell nach. Der Nagellack-Entferner ihrer Mutter war noch voll und dann stand da eine Flasche Haarspray. Sie verteilte das Lösungsmittel erneut auf der Decke, hielt das brennende Feuerzeug in der linken Hand und in der rechten das Haarspray. Sie sprühte kurz in die kleine Flamme des Feuerzeugs und entzündete mit der so entstandenen Stichflamme die Bettdecke. Sie legte das Feuerzeug auf den Nachttisch und stellte das Haarspray zurück ins Bad. Das Bett stand in Flammen und Raimund schlief fest. Viola verließ das Haus, radelte zurück zum Gasthof, wo sie durch die offen gelassene Kellertür in Paulas Zimmer zurück schlich und sich leise in das Gästebett legte. Paula schlief noch immer tief und fest. Und Viola flehte das Universum an, dass ihr Plan aufging.
Ende Spoiler Ramöller. - Demnächst Spoiler Husemann
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