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Freitag, 11. März 2022
Entscheidung
c. fabry, 10:37h
Radweg, Grünstreifen, Kanal. Anouk, Jochen Kemper
ANOUK: Maggie! Maggie, wo hast du dich denn versteckt?
Jochen Kemper nähert sich mit dem Rad.
JOCHEN KEMPER: Probleme mit dem Babysitten?
ANOUK: Ich suche meine Katze.
JOCHEN KEMPER: Ach die kommt schon von alleine. Spätestens, wenn sie Hunger hat.
ANOUK: Kümmern Sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten.
JOCHEN KEMPER: Na hör mal, du Rotzgöre! Wie redest du denn mit mir? Ihr wollt doch mit eurer Jugendgruppe weiter ins Gemeindehaus. Und ich gehöre immerhin zu Presbyterium.
ANOUK: Der Presbyter, der nie auf unserer Seite steht, auch nicht, wenn wir eindeutig im Recht sind.
JOCHEN KEMPER: Wer Rechte haben will, muss auch Pflichten erfüllen.
ANOUK: Ja genau. Zum Beispiel die Pflicht, das Rauchverbot durchzusetzen.
JOCHEM KEMPER: Ihr dürft sowieso nicht rauchen.
ANOUK: Ich spreche ja auch von den Kette rauchenden Alkoholikern aus dem Literaturkreis.
JOCHEN KEMPER: Wir sind keine Alkoholiker!
ANOUK: Die Betroffenen sind immer die Letzten, die es merken.
Anouk fokussiert plötzlich das Wasser. Offensichtlich ist die Katze in den Kanal gefallen und kann nicht heraus.
Jochen Kemper fasst sich plötzlich an die Brust, ringt nach Luft, kippt vom Rad.
Anouk beginnt, sich die Kleider vom Leib zu reißen und klettert eine der Leitern hinunter, die in den Kanal führen. Sie schwimmt auf die Katze zu, die panisch flieht.
ANOUK: Maggie, hab keine Angst, ich bin es doch, jetzt komm zu mir.
Anouk paddelt verzweifelt hinter der Katze her
ANOUK: Maggie, komm, ja, jetzt hab ich dich. Alles wird gut.
Anouk paddelt mit der Katze zur Leiter zurück. Und klettert mit dem verängstigten Tier ans Ufer.
ANOUK: Dumme, kleine Maggie. Ich lasse dich doch nicht ertrinken.
Jochen Kemper liegt neben seinem umgestürzten Fahrrad. Anouk starrt ihn an. Dann geht sie langsam zu ihrer Jacke und kramt das Mobiltelefon aus der Tasche.
ANOUK: Ja, Hallo? Ich bin hier am Mittellandkanal in Südhemmern, unterhalb der Brücke, die durchs Moor führt. Hier liegt jemand neben seinem Fahrrad, er ist bewusstlos? Nein, ich kann hier nicht bleiben, ich muss jemanden nach Hause bringen, der sich sonst erkältet.
Anouk legt auf, wickelt die Katze in ihren Pullover und schlüpft unbeholfen in die Jacke. Sie hält die Katze im rechten Arm, mit der Linken nimmt sie ihre restlichen Sachen, dann stellt sie sich kurz vor Jochen Kemper auf.
ANOUK: Ich konnte nicht eher anrufen. Ich musste zuerst Maggie retten. Maggie ist immer auf meiner Seite. Vielleicht werden sie ja gerettet. Wäre ich nicht hier gewesen, würden Sie hier alleine sterben.
Anouk geht ab. Jochen Kemper bleibt liegen.
ANOUK: Maggie! Maggie, wo hast du dich denn versteckt?
Jochen Kemper nähert sich mit dem Rad.
JOCHEN KEMPER: Probleme mit dem Babysitten?
ANOUK: Ich suche meine Katze.
JOCHEN KEMPER: Ach die kommt schon von alleine. Spätestens, wenn sie Hunger hat.
ANOUK: Kümmern Sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten.
JOCHEN KEMPER: Na hör mal, du Rotzgöre! Wie redest du denn mit mir? Ihr wollt doch mit eurer Jugendgruppe weiter ins Gemeindehaus. Und ich gehöre immerhin zu Presbyterium.
ANOUK: Der Presbyter, der nie auf unserer Seite steht, auch nicht, wenn wir eindeutig im Recht sind.
JOCHEN KEMPER: Wer Rechte haben will, muss auch Pflichten erfüllen.
ANOUK: Ja genau. Zum Beispiel die Pflicht, das Rauchverbot durchzusetzen.
JOCHEM KEMPER: Ihr dürft sowieso nicht rauchen.
ANOUK: Ich spreche ja auch von den Kette rauchenden Alkoholikern aus dem Literaturkreis.
JOCHEN KEMPER: Wir sind keine Alkoholiker!
ANOUK: Die Betroffenen sind immer die Letzten, die es merken.
Anouk fokussiert plötzlich das Wasser. Offensichtlich ist die Katze in den Kanal gefallen und kann nicht heraus.
Jochen Kemper fasst sich plötzlich an die Brust, ringt nach Luft, kippt vom Rad.
Anouk beginnt, sich die Kleider vom Leib zu reißen und klettert eine der Leitern hinunter, die in den Kanal führen. Sie schwimmt auf die Katze zu, die panisch flieht.
ANOUK: Maggie, hab keine Angst, ich bin es doch, jetzt komm zu mir.
Anouk paddelt verzweifelt hinter der Katze her
ANOUK: Maggie, komm, ja, jetzt hab ich dich. Alles wird gut.
Anouk paddelt mit der Katze zur Leiter zurück. Und klettert mit dem verängstigten Tier ans Ufer.
ANOUK: Dumme, kleine Maggie. Ich lasse dich doch nicht ertrinken.
Jochen Kemper liegt neben seinem umgestürzten Fahrrad. Anouk starrt ihn an. Dann geht sie langsam zu ihrer Jacke und kramt das Mobiltelefon aus der Tasche.
ANOUK: Ja, Hallo? Ich bin hier am Mittellandkanal in Südhemmern, unterhalb der Brücke, die durchs Moor führt. Hier liegt jemand neben seinem Fahrrad, er ist bewusstlos? Nein, ich kann hier nicht bleiben, ich muss jemanden nach Hause bringen, der sich sonst erkältet.
Anouk legt auf, wickelt die Katze in ihren Pullover und schlüpft unbeholfen in die Jacke. Sie hält die Katze im rechten Arm, mit der Linken nimmt sie ihre restlichen Sachen, dann stellt sie sich kurz vor Jochen Kemper auf.
ANOUK: Ich konnte nicht eher anrufen. Ich musste zuerst Maggie retten. Maggie ist immer auf meiner Seite. Vielleicht werden sie ja gerettet. Wäre ich nicht hier gewesen, würden Sie hier alleine sterben.
Anouk geht ab. Jochen Kemper bleibt liegen.
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