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Samstag, 11. Juni 2016
Pilzmörder - Kurzkrimi in vier Teilen – Teil II
c. fabry, 01:42h
Das gepflegte aber bescheidene Domizil der Familie Meissner befand sich in einer Wohnsiedlung, die vorzugsweise in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden war, ganz im Gegensatz zum Großzügigen Einfamilienhaus der Familie Krämer, das in der gehobenen Wohnlage des Viertels lag: ruhiger, idyllischer, exklusiver und dennoch näher und verkehrstechnisch günstiger an der Innenstadt gelegen als der Rest des Stadtteils. Ein gepflegter, älterer Herr, der, wenn nicht bereits im Ruhestand, zumindest nicht mehr weit davon entfernt war, öffnete den Beamten die Tür. Die Polizisten stellten sich vor und wiesen sich aus, bevor Kerkenbrock fragte: „Sind Sie Hartmut Meissner?“
„Ja, der steht vor Ihnen.“, erwiderte der Gefragte mit offenem Blick.
„Wir ermitteln in einem Mordfall, der sich vor einigen Tagen in ihrem Ortsteil ereignet hat.“
„Mord? Um Gottes Willen! Um wen handelt es sich denn?“
„Sebastian Krämer.“
„Wie furchtbar! Was genau ist denn passiert? Ich meine, wie ist er zu Tode gekommen?“
„Zwei seiner Hauptarterien wurden durchtrennt. Mit einem Pilzmesser. Sie sammeln Pilze, Herr Meissner?“
Meissner erstarrte. „Aber, was wollen Sie damit andeuten?“, stammelte er.
„Wir wollen gar nichts andeuten.“; erklärte Keller. Wir möchten nur, dass Sie unsere Fragen wahrheitsgemäß beantworten.“
„Ja, ich sammle Pilze.“, gab Meissner zu. „Aber mein Pilzmesser ist etwas ganz Besonderes, nicht irgendein Massenprodukt und es trägt mein Monogramm.“
„Würden Sie es uns einmal zeigen?“
„Ja, meinetwegen. Wenn Sie bitte einen Augenblick hier warten würden.“
„Können wir nicht herein kommen? Wir haben ohnehin noch eine ganze Reihe Fragen an Sie.“
Er bat sie ins Wohnzimmer und ließ sie Platz nehmen, dann verschwand er für eine ganze Weile.
Keller und Kerkenbrock sahen sich in dem kaum an Akkuratesse zu überbietenden Wohnzimmer um. Eine Schrankwand mit Vitrinen-Elementen, die in der Art und Weise, wie sie bestückt war – mit Bildbänden, Porzellan, und Fernreise-Nippes, der archälogische Fundstücke imitierte – an die Klassiker aus lackiertem Nussbaum erinnerte, diese war allerdings aus hellem Holz, ob Buche oder Esche war für die Polizeibeamten nicht erkennbar. Die Sitzmöbel, ebenfalls aus hellem Holz und mit weinrot bezogenen Polstern waren wuchtig, für den ausladenden Raum aber nicht unpassend. Die gefälligen Blumenbilder an den Wänden wirkten unpersönlich und seelenlos, und auf den Fensterbänken wechselten sich fleischige. Unverwüstliche Grünpflanzen mit weißen Orchideen ab. Alles war an seinem Platz und nirgendwo lag ein Krümelchen, nicht einmal ein Stäubchen.
Als Meissner zurückkehrte blickte er leichenblass und verstört in die wartenden Gesichter der Beamten. „Ich kann es nicht finden.“, stammelte er. „Das Messer. Es ist weg.“
FOTRSETZUNG FOLGT
„Ja, der steht vor Ihnen.“, erwiderte der Gefragte mit offenem Blick.
„Wir ermitteln in einem Mordfall, der sich vor einigen Tagen in ihrem Ortsteil ereignet hat.“
„Mord? Um Gottes Willen! Um wen handelt es sich denn?“
„Sebastian Krämer.“
„Wie furchtbar! Was genau ist denn passiert? Ich meine, wie ist er zu Tode gekommen?“
„Zwei seiner Hauptarterien wurden durchtrennt. Mit einem Pilzmesser. Sie sammeln Pilze, Herr Meissner?“
Meissner erstarrte. „Aber, was wollen Sie damit andeuten?“, stammelte er.
„Wir wollen gar nichts andeuten.“; erklärte Keller. Wir möchten nur, dass Sie unsere Fragen wahrheitsgemäß beantworten.“
„Ja, ich sammle Pilze.“, gab Meissner zu. „Aber mein Pilzmesser ist etwas ganz Besonderes, nicht irgendein Massenprodukt und es trägt mein Monogramm.“
„Würden Sie es uns einmal zeigen?“
„Ja, meinetwegen. Wenn Sie bitte einen Augenblick hier warten würden.“
„Können wir nicht herein kommen? Wir haben ohnehin noch eine ganze Reihe Fragen an Sie.“
Er bat sie ins Wohnzimmer und ließ sie Platz nehmen, dann verschwand er für eine ganze Weile.
Keller und Kerkenbrock sahen sich in dem kaum an Akkuratesse zu überbietenden Wohnzimmer um. Eine Schrankwand mit Vitrinen-Elementen, die in der Art und Weise, wie sie bestückt war – mit Bildbänden, Porzellan, und Fernreise-Nippes, der archälogische Fundstücke imitierte – an die Klassiker aus lackiertem Nussbaum erinnerte, diese war allerdings aus hellem Holz, ob Buche oder Esche war für die Polizeibeamten nicht erkennbar. Die Sitzmöbel, ebenfalls aus hellem Holz und mit weinrot bezogenen Polstern waren wuchtig, für den ausladenden Raum aber nicht unpassend. Die gefälligen Blumenbilder an den Wänden wirkten unpersönlich und seelenlos, und auf den Fensterbänken wechselten sich fleischige. Unverwüstliche Grünpflanzen mit weißen Orchideen ab. Alles war an seinem Platz und nirgendwo lag ein Krümelchen, nicht einmal ein Stäubchen.
Als Meissner zurückkehrte blickte er leichenblass und verstört in die wartenden Gesichter der Beamten. „Ich kann es nicht finden.“, stammelte er. „Das Messer. Es ist weg.“
FOTRSETZUNG FOLGT
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