Freitag, 29. September 2023
Nachher
Petra: Bin immer noch ganz von den Socken. So ne harmlose Feier und jetzt gleich zwei Tote.

Sabine: Ja und die Vergiftung sieht für mich nicht nach einem Unfall aus. Würde mich nicht wundern, wenn Eike irgendwo in den Büschen saß und zugesehen hat, wie sich Klaus von dieser Welt verabschiedet.

Judith: Bei Nicole hätte ich ja auf Dich getippt, Sabine, aber von der Quiche habe ich selbst gegessen.

Sabine: Die Frage ist nur von welcher Seite. Vollkorn-Aubergine-Feta oder Weißmehl-Tomate-Mozzarella?

Judith: Vollkorn…

Petra: Oh Gott!

Sabine: Entspannt euch. Ich bin keine Weißmehlfresser-Mörderin. Aber gab es etwas auf dem Buffet, das kaum jemand angerührt hat?

Petra: Ja. Die Mayonnaise mit einem Hauch von Nudeln. Hatte die irre Ines mitgebracht.

Judith: Aber so etwas hätte Nicole niemals angerührt.

Sabine: Auch nicht aus Höflichkeit?…

Petra: Wozu denn? War doch genug da.

Judith: Vielleicht war was mit den Getränken und die beiden hatten einfach Pech.

Sabine: Meinst du so einen Lebensmittelanschlag, um die Hersteller oder die Regierung zu erpressen?

Judith: Kann ja auch aus Versehen passiert sein, dass da bei der Produktion was rein geraten ist, vielleicht nur bei zwei Flaschen und keiner hat was gemerkt. Darum auch kein Rückruf.

Petra: Klingt nach Täterschutzbehauptung, um von sich abzulenken.

Sabine: Oh mein Gott, Judith!

Judith: Ihr Quatschnasen.

Petra: Judith im Festsaal mit der Giftampulle.

Sabine: Sah nach Arsen aus.

Petra: Woher weißt du das?

Sabine: Zu viele Krimis gelesen. Aber jetzt hast du dich verraten, Petra.

Petra: Hä? Wieso?

Sabine: Du hättest fragen müssen "Woher willst du das wissen.", denn "Woher weißt du das" impliziert, dass du Kenntnis vom Angewandten Wirkstoff hast und das ist Täterinnenwissen.

Judith: Sabine Holmes. :-) Wie steht es denn mit deinem Alibi, Petra Moriati?

Petra: Und mit deinem, Judith Watson? Aber vor allem: Welches Motiv sollte ich haben?

Sabine: Da gibt es sicher zahlreiche. Müssen wir nur ausgraben. Nicole hat dir ein paar mal zu oft die Tasche vollgelabert und Klaus hat immer die Falsche geküsst.

Petra: Dir haben sie wohl was in den Kaffee getan! Aber wisst ihr was? Wir sind eigentlich total schrecklich.

Judith: Ja, reichlich pietätlos.

Sabine: Da habt ihr wohl Recht. Obwohl es viele Leute gibt, deren Tod mich weitaus mehr mitnehmen würde. Was ist nur aus uns geworden?

Petra: Markus ist gerade rein gekommen, mit Neuigkeiten.

Judith: Und?

Sabine: Schieß los!

Petra: Bei Nicole anaphylaktischer Schock wegen Wespenstich, bei Klaus Herzinfarkt.

Judith: Nicole war doch nicht allergisch gegen Wespen.

Sabine: Kann man nicht wissen. Kann sich kurzfristig entwickeln. War bei unserer Nachbarin auch so. Andererseits, vielleicht hat‘s auch schon jemand gewusst. Wespen kann man auch einschleppen. Warum lief Nicoles Mann am Anfang auf der Party rum? Und Hatte Nicole vielleicht eine Affäre mit Klaus?

Petra: Jetzt ist aber Schluss mit dem Quatsch. Das war beides ein Unglück.

Judith: Das glaube ich auch.

Sabine: Ich geb‘ der Polizei mal nen Tipp.

Judith: Machst du dich nur verdächtig. Denken die gleich, du willst von dir ablenken.

Sabine: Und dann zeigst du denen unseren Chat?

Judith: Genau.

Sabine: Okay, ich gehe nicht zur Polizei und Nicoles Mördergatte kommt davon.

Petra: Soll er doch.

Sabine: Wer ist hier jetzt pietätlos?

Judith: Wir alle drei.

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Mittwoch, 20. September 2023
Vorher
Sabine: Meine Güte, habt ihr heute mal in den Chat geguckt?

Petra: Ja, voll schlimm. Queenmary hat sich schon wieder mit einem neuen Profilbild unmöglich gemacht.

Judith: Glitzer, Glitzer. habt ihr denn schon euer Outfit für Samstag zusammen?

Petra: Bist du bescheuert? Ich ziehe einfach Jeans und T-Shirt an wie immer.

Sabine: Ich denke glitzer, glitzer. Mindestens. Nein im Ernst ich weiß noch nicht was ich anziehe. Ist ja auch nicht wichtig. Ich freu mich trotzdem auf die ganzen Nasen.

Judith: Ich auch. Manche hat man ja wirklich schon 44 Jahre nicht mehr gesehen.

Sabine: Echt? Gibt es Leute, die du nach der Grundschule nie wieder getroffen hast?

Petra: Aber bei der Konfirmation, also schon vorher, beim Packer, da hat man sich doch getroffen.

Judith: Stimmt, aber eben nicht alle. Nur die Evangelen. Also zum Beispiel Carolin Uhde, die habe ich, glaube ich, nach der Grundschule nie wieder gesehen.

Sabine: Sicher? Also ich weiß noch, dass ich sie mal im Bus gesehen habe, reichlich abgerockt. Ich dachte, Mann, Mann, Mann, die ist bestimmt ins Mileu abgestürzt, so wie die aussieht, total übernächtigt, zehn Jahre älter, als wir damals waren. Ja, ich glaube ich ging sogar noch zur Schule oder zumindest hatte ich gerade mit dem Studium angefangen und hab meine Mutter besucht und sie dann eben im Bus gesehen.

Petra: Sie sieht doch aber mittlerweile richtig gut aus, zumindest auf dem Profilbild.
Sabine: Ja, aber wie alt ist das Foto? Wir zeigen uns doch alle am liebsten von unserer Schokoladenseite.
Judith: Stimmt. Sieht so nach Mitte Dreißig aus. Mit Mitte Fünfzig ist man nicht mehr so frisch und glatt, nicht mal nach einem Facelifting.

Petra: Wie ich die kenne, hat die bestimmt was machen lassen.

Sabine: Klar hat sich einen Luden geangelt und der hat das dann finanziert.

Judith: wir sind richtige Läster-Bratzen.

Petra: macht aber Spaß.

Sabine: Stimmt, aber bei denen, denen es richtig schlecht geht, sind wir ja ein bisschen vernünftiger, oder?

Petra: Stimmt. Bin voll traurig dass Matze nicht kommt.

Judith: Hat er abgesagt?

Petra: Ja, der traut sich nicht, weil er nicht will, dass man sieht, was aus ihm geworden ist.

Sabine: Traurig. Dabei sind die Leute doch gar nicht so, dass sie auf einen runtergucken, der krank ist.

Judith: Weiß man's?
Was ist eigentlich mit Eike, kommt der dieses Mal auch?

Petra: Nee, Klaus Loheide hat sich ja mal wieder angemeldet, dann kommt der nicht, weil er Angst hat, dass er ihm dann aufs Maul haut.

Sabine: Weil Klaus Eike die Frau ausgespannt hat?

Petra: Genau.

Sabine: Dass Männer immer so sozial inkompetent sein müssen, wenn nicht sogar emotional behindert.

Judith: Sag mal, Sabine, was hast du eigentlich für Spielchen mit uns vor?

Sabine: Nichts Großartiges, aber vielleicht finden Sie auch gar nicht statt.

Petra: Wieso?

Sabine: wurde von den Organisator:innen noch einmal angerufen, ob ich das notfalls auch abblasen könne.

Judith: Organisator oder Organisatorin?

Sabine: Drei mal darfst du raten.


Judith: 🤣

Sabine: Ist mir aber egal. Ich muss mich nicht profilieren. Es war ja nur so ein Gedanke, damit da ein bisschen Stimmung aufkommt. Die beiden, die damit ein Problem haben, haben sich ja auch was viel Kreativeres ausgedacht.

Petra: Was denn?

Judith: Da bin ich aber mal gespannt.

Sabine: Nun, Namensschilder, Vorstellungsrunde, mit 50 Leuten, super Spannend.

Petra: 🤮

Judith: 🤣

Judith: Und? Sind deine Gefühle jetzt verletzt?

Sabine: Aber so was von: Ich werde wahrscheinlich zur Mörderin.

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Freitag, 8. September 2023
macht ohn macht
"Ihr da oben, Ihr macht mit uns, was ihr wollt!"
"Aber jetzt gerade sind Sie da oben und ich hier unten, und Sie machen mit mir, was Sie wollen."
"Ja. Jetzt ist es umgekehrt."
"Ist es das?"
Schweigen.
"Was haben Sie denn jetzt davon?"
"Jetzt sind Sie mal unten."
"Ja, aber was haben SIE davon?"
"Dann merken Sie mal, wie das ist und ändern was."
"Warum sollte ich das tun?"
"Damit Sie hier rauskommen."
"Aber hier kann ich doch gar nichts tun."
"Aber danach."
"Aber wenn ich hier raus bin und wieder was tun kann, bin ich ja vielleicht nur voll von Rachedurst. Und dann haben Sie gar nichts gewonnen. Im Gegenteil.
"Sie schaufeln gerade Ihr eigenes Grab."
"Vielleicht ist mir das ja egal."
§Warum sollte Ihnen das egal sein?"
"Weil ich vielleicht ohnehin gerade vorhatte, meinem Leben ein Ende zu setzen."
"Aus welchem Grund? Sie haben doch alles."
"Ja. Ich habe wirklich alles, inklusive Krebs im Endstadium."
"Au Backe."
"Nee. Bauchspeicheldrüse."
"Tut mir leid."
"Danke."
längeres Schweigen.
"Aber wenn Sie sowieso bald abtreten müssen, dann könnten Sie sich doch ein Denkmal setzen. Einen richtig großen Wurf. Eine Entscheidung mit Folgen. Etwas, wofür Sie alle bewundern werden."
"Und was soll das sein?"
"Sie könnten was für den kleinen Mann tun."
"Welchen?"
"So allgemein. Für die Leute, die wenig haben und zu nichts kommen."
"Ach, und Sie meinen, ich könnte etwas tun, das bewirkt, dass die kleinen Leute die nichts haben und nichts erreichen, plötzlich erfolgreich sind und Vermögen anhäufen? Was glauben Sie, woran es liegt, dass die zu nichts kommen? Weil ich da oben den falschen Schalter umgelegt habe?"
"Weil immer von unten nach oben verteilt wird, statt umgekehrt."
"Immer ist ein großes Wort."
"Aber meistens. Dafür gibt es Beweise."
"Ja, habe ich auch schon gehört. Vielleicht liegt es daran, dass man lieber in Dinge investiert, aus denen etwas entsteht, statt das Geld von denen verbrauchen zu lassen, die nichts daraus machen. Aber bevor Sie jetzt anfangen, mich zur Strafe zu foltern: Ich weiß dass es kaum zu schaffen ist, sich etwas zu erarbeiten, wenn man kaum Chancen hat. Ich weiß, dass das Vermögen ungleich verteilt ist, sowohl in unserem Land als auch weltweit. Aber das zu ändern, ist ein ziemlich dickes Brett. Das kann nicht einer alleine bohren und ich schon gar nicht."
"Na dann."
Ein Knall.
Stille.

Ob die Sache mit der Bauchspeicheldrüse wohl erfunden war?

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Freitag, 1. September 2023
Spin-off
Zu dem Krimi, "Ich hab‘ den Ausbau nicht gewollt" von 2016.
So was wie Fanfiktion, aber ich habe keine Fans, darum muss ich das selbst machen.

"Heute wäre Oma hundert geworden." dachte Larissa und blickte sich um im Laden. "hier ist sie bestimmt gern hingekommen. Sieht aus wie früher."
Die Kundin vor ihr wirkte unentschlossen. Himbeerschnitte oder Nusstorte? Sie drehte sich fragend zu Larissa um, wie um sie um Rat zu fragen, dann wirkte sie plötzlich überrascht. "Ist das nicht Sickendieks Larissa? Die Tochter von Tappes?"
Larissa nickte irritiert. Sollte sie die ältere Dame kennen? Ein Blick in die lebhaften, blauen Augen weckte Erinnerungen an frisch gezapfte Limo, die über den Tresen gereicht wurde. Das musste Hildegard Bierhoff aus dem Gasthof sein. Die war aber alt geworden.
Larissa nickte und erwiderte: "Ja, und du bist Tante Hilde aus dem Gasthof."
"Mensch Mädchen, dich hätte ich kaum wiedererkannt.", stieß die ältere Dame hervor. "So schlank bist du geworden und so erwachsen. Wie lange warst du nicht mehr in Häger?"
"Sind bestimmt schon zwei Jahre. Ich komme nicht so oft. In jeder Woche, die ich hier verbringe, würde ich direkt zwei Kilo zunehmen."
"Ja, bei Muttern schmeckts am besten!", meinte Hildegard.
Larissa schwieg beredt. Die Ursache für ihre adipösen Tendenzen hatte durchaus nicht im schmackhaften Nahrungsmittelangebot des Elternhauses gelegen
"Ich habe ja seinerzeit viel mit Deiner Oma unternommen, die war nur wenige Jahre älter als ich. Wir waren zusammen in der Frauenhilfe."

In der Zwischenzeit hatte ein älter gewordener Lehrer den Laden betreten, den Larissa noch aus Kindertagen kannte. Der mischte sich nun ins Gespräch ein: "Frauenhilfe. Da hat die Luise sich den Heiligenschein aufpolieren lassen, der unter der Woche immer abblätterte."
"Ach, was du immer redest, Hartmut!", entrüstete sich Hildegard. "Luise hat als Vorsitzende mehr geleistet als so mancher im Stadtrat."
"Kann ja sein.", erwiderte Hartmut beleidigt, der ebenfalls einen Sitz im Stadtrat hatte. "Aber mit der christlichen Nächstenliebe hat sie es nicht so genau genommen. Hat gerne das halbe Dorf durch den Kakao gezogen."
"Wer nicht?", erwiderte Hildegard schulterzuckend. "Beim letzten Gemeindefest, das sie erleben durfte, hat sie noch mal den Vogel abgeschossen. Günther Lohmann hatte sich unmöglich gemacht, die jungen Mädchen bei der Modenschau mit schlüpfrigen Kommentaren und dezenten Grabbeleien irritiert und was sagte Luise? 'Jetzt guck dir doch mal Lohmanns Günther an, den alten Kleiderständer. Willst du so einen zu Hause sitzen haben? Da bleibe ich doch lieber alleine und guck aus dem Fenster.'"

Larissa musste lachen. Ja, so kannte sie ihre Oma. Im Zweifelswall sagte Luise, wie es ist.
"Gibt es eigentlich mal wieder ein großes Fest in Häger?", fragte sie in die Runde.
Eine ihr unbekannte Frau in wallenden Lagen-Look-Gewändern betrat den Laden.
Hartmut wies auf sie und sagte: "Frag Irmtraut."
"Was denn?", fragte Irmtraut.
"Ob es mal wieder ein richtig großes Fest in Häger gibt?"
"Ich weiß nicht. Wäre ja schön, aber vor dem Hägeraner Advent steht nichts an, glaube ich."
"Unser Dorfgemeinschaftsfest hat Irmtraut nur einmal erlebt", meinte Hartmut. "Aber für viel Aufwand hat keiner mehr Zeit oder nimmt sie sich nicht. In unserem Dorfladenteam fehlen auch die jungen Leute. Hoffentlich sind unseren ganzen Initiativen nicht das Strohfeuer einer Generation und wenn wir abtreten, fällt Häger wieder in den Dornröschenschlaf."
"Das sag auch Mann, Hartmut.", meinte Hildegard. "Der Küsterdienst sucht auch händeringend Leute, sonst gibt es hier bald keine Gottesdienste mehr."

Zwei ältere Herren betraten den Laden. Hartmut begrüßte sie. "Hallo Heinz. Tach Öse. Hat Frieda dich wieder aus‘m Haus gejagt?"
"Wer hat was ausgesagt?", fragte der Angesprochene.
Hartmut wiederholte seine Frage sehr laut und deutlich. Der Alte nickte und sagte: "Doppelback is‘ alle."
Der etwas vitalere Heinz raunte: "Gut, dass wir jetzt innerorts Tempo 30 haben, auch wenn die Kita schon wieder zu ist. Muss man weniger Angst haben, ob Öse auch heil über die Straße kommt."
"Aber außerorts wird es dafür umso krimineller", echauffierte sich Irmtraut. "Da rasen alle wie die Irren."
"Ja, genau", mischte Hartmut sich wieder ein. "Da hört der Radweg auf, es gilt Tempo 100 und im Auftrag des Landrates wird die ADFC-Lobby gelegentlich reduziert."

Irmtraut verabschiedete sich und zog mit wehenden Textilien in leuchtenden Farben von dannen. Öse trug sein Doppelback heim und eine weitere alte Bekannte betrat den Laden: Elke Mensendiek, die Tochter des Altnazis aus der Nachbarschaft. Der hatte zeitlebens erfolglos Oma Luise den Hof gemacht. Die beiden Frauen kamen gleich ins Gespräch.
"Aber es war ja auch besonders tragisch", meinte Elke, "dass mein Vater ausgerechnet am Tag der Beerdigung deiner Oma gestorben ist. Er hätte ihr so gern die letzte Ehre erwiesen. Und außerdem war es mysteriös."
"Wieso mysteriös?"
"Weil da so ein eigenartiger Zettel vor dem Ofen lag. Ich habe ihn damals direkt weggeräumt, aber vielleicht war das ein Hinweis darauf, was ihn so aufgeregt hat. Irgendwas mit Schweinefleisch und letaler Dosis, mehr weiß ich nicht mehr. Ich ärgere mich noch heute, dass ich ihn weggeschmissen habe."
"Das ist wirklich eigenartig."

Larissas Mutter Martina betrat den Laden. Sie war keine gern gesehene Zeitgenossin. Das war weniger ihrer desolaten Erscheinung geschuldet als der Tatsache, dass sie ihre Mutter im Alter mehr als schlecht behandelt hatte. Im Dorf war man sich einig, dass sie den Tod der alten Dame durch soziale Isolation beschleunigt hatte. Beim Anblick von Elke Mensendiek wurde sie leichenblass. Larissa fragte sich, warum.
Martina ging in die Offensive: "Wir fragen uns seit einer halben Stunde, wo die Brötchen bleiben, Larissa.",
"Ich habe so viele alte Bekannte getroffen", rechtfertigte sich die Tochter. "Elke hat übrigens gerade was von einem seltsamen Zettel erzählt, den sie damals bei ihrem toten Vater gefunden hat. Was stand da noch mal drauf?"
"Irgendwas mit Schweinefleisch und letaler Dosis.", meinte Elke.
Martina wurde weiß wie Schnee.
"Kannst du dir das erklären?", fragte Larissa.
"Nein.", sagte Martina. "Wieso sollte ich mir das auch erklären können?"
Dann bestellte sie eilig die Brötchen, für die sie eigentlich ihre Tochter in den Laden geschickt hatte.
Larissa zuckte mit den Schultern und meinte: "Ich bleibe noch einen Moment. Hier steht so viel interessantes Zeug rum und vielleicht treffe ich ja noch mehr Leute."
Sie begann ihren Korb zu füllen mit isländischen Lakritzen, Orangenmarmelade, Hanföl und Weißwein.

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