Samstag, 21. Juli 2018
Freitag, der Dreizehnte – ein Konfi-Camp-Krimi in 8 Teilen – 1. Teil
Freitag, der Dreizehnte, was für ein dämlicher Aberglaube. Noch nie war ihm an einem Freitag, den Dreizehnten etwas Schlimmes passiert, keine Klausur verhauen, kein noch so kleiner Unfall, nicht einmal ein nennenswertes Missgeschick. Trotzdem war da dieses mulmige Gefühl, als Kilian in den Bus stieg. Er hatte sich seit einem Dreivierteljahr darauf gefreut, endlich als Teamer ins Konfi-Camp mitfahren zu dürfen, aber jetzt hatte er Angst. Es gab Busunglücke, Amokläufe, Naturkatastrophen, was da alles passieren konnte! Aber er wischte die düsteren Gedanken beiseite. Unfälle gab es täglich und auch Amokläufe und Naturkatastrophen fanden selten an einem Freitag, den Dreizehnten statt.

Die Busfahrt war lang, die Konfis laut und undiszipliniert. Na, das würde etwas geben, aber vielleicht wären sie am Ende die Allerbesten, weil sie einfach Lust hatten, zu feiern. Nach sechseinhalb Stunden Busfahrt erreichten sie ihr Ziel. Als es die schnurgerade Straße durch die Nadelbaum-Monokultur entlang ging, zog sein Magen sich doch zusammen. Er fühlte sich, als würde er ins Arbeitslager gekarrt, aus dem es kein Entkommen gab. Doch als sie auf dem Parkplatz des Camps halt machten, wurde die Umgebung freundlicher, der Wald wirtlicher und die zum Teil fröhlich gestrichenen Hütten versetzten ihn augenblicklich in Urlaubsstimmung. Die Koffer wurden entladen, die spartanischen Zimmer bezogen und die Tatsache, dass alles „a little bit fucked up“ wirkte, brachte die Konfis zwar augenblicklich zum Meutern, ihn selbst überkam jedoch ein Gefühl von Abenteuer und Verheißung.

Nach dem spartanischen Abendessen im riesigen Speisesaal trat er zum ersten Mal an die Ufer des Frauensees und schon rutschte sein Herz in die Hose. Freitag, der Dreizehnte. Hier sah es genauso aus wie in dem gleichnamigen Horrorfilm. Nun war zum Glück kein Mitglied des Aufbauteams dahin gemeuchelt worden, aber verdammte Axt, hatten die den Film hier gedreht? Es war schaurig und der Tag war ja noch nicht vorbei. Um 21.30 Uhr startete die Showtime auf der Seebühne. Mehr als 500 Konfis und 150 Mitarbeitende, so viele Christen auf einen Haufen, was, wenn da jemand auf dumme Gedanken kam? Als die Band aufspielte und die Massen aus allen drei Camps zur Tribüne pilgerten, wusste er zwar nicht, was ihn erwartete, aber er ahnte, dass dieses fröhliche Vorhaben kein gutes Ende nehmen würde.

Fortsetzung folgt morgen

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Oh, wie nett...
machste jetzt Splatter? Als alter Jason Vorhees Fan bin ich gespannt darauf, wie es weitergeht.

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Splatter?
Ich doch nicht. Man könnte da mehr Qualität unterbringen, aber ich habe gerade so wenig Zeit und der Sommer weckt auch andere Triebe in mir, als literarisch wertvoll produktiv zu sein. Ich hoffe ich vergraule meine lieben Lesenden nicht ;-)

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