Samstag, 31. Dezember 2022
Zwölf überflüssige Morde mit absurden Weihnachtsaccessoires, Nr. 9
"Unsanfte Flagellation", bemerkte Kerkenbrock und starrte angewidert auf den nackten, bäuchlings ans Bett gefesselten, männlichen Leichnam. Sein Rücken wies zahlreiche Striemen, Hämatome und offene Wunden auf. Neben dem Bett lagen die möglichen Werkzeuge dieses grausamen Todes: Eine Nikolausmütze und eine Birkenrute.
"Vielleicht wollte er es so haben und es ist schief gegangen.", überlegte Keller. "Es gibt nicht nur autoerotische Unfälle."
"Und der oder die Partnerin ist in kopfloser Panik aus der Wohnung gestürmt?"
"Wäre immerhin möglich."
"Ich glaube, dafür sind die Verletzungen zu erheblich.", entgegnete Kerkenbrock. Ich sehe mir mal seinen Rechner an."
Das Opfer war auf zahlreichen, fragwürdigen Seiten unterwegs gewesen: ein wenig Pornographie, eigentlich nicht der Rede wert, jedoch diverse Anbieter sexueller Dienstleistungen, Begleitservices, Callgirls, Etablissements. Hier waren viele Gespräche zu führen.
Eine Woche später stellten sie fest, dass sie erst am Anfang standen. Das Opfer war ein Täter gewesen. Einer der gern Frauen quälte, gegen Bezahlung, nur sahen die Frauen meistens so gut wie nichts von dem Geld. Hunderte kamen als Täterinnen infrage und heimlich hoffte Sabine Kerkenbrock, dass sie die Vollstreckerin niemals erwischen würden.

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